Wikipedia: Klingenstein (Blaustein), Landkreis Ulm

Sagen, Mythen und Geschichten

Nächtliches Kriegsvolk auf dem Klingenstein

Ober dem Dörflein Klingenstein ist die Ruine der alten Burg gleichen Namens. Der Pfad hinauf ist äußerst gefährlich und sehr gefürchtet. Dahinauf zieht nächtlicherweile von Zeit zu Zeit ein wilder Heerhaufen mit grausigem Toben, Rasseln und Lärm. Im Schloßhof hört man alsbald Wiehern der Pferde, weit in die Nacht hinaus, und Hufschlag. Jetzt geht’s an ein Turnieren und wildes Durcheinanderjagen. Wasserkufen werden hin und her geschleppt, und viele Brunnen fangen zu laufen an. Kieselsteine an die Tausende werden in die Höhe, an Fenster und Läden geschleudert, große Massen Sand in die Luft geworfen. Wer sich erfrechen wollte, hinaus zu schauen, dem ginge es übel. Nach Mitternacht setzt sich der Zug wieder, so wie er gekommen, durch die verschlossenen Thore in Bewegung. Morgens ist Alles still; kein Brunnen, kein Kieselstein, keine Sandhaufen weit und breit. Ihre Sprache ist eine alte, jetzt nicht mehr verständliche.

Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 32. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004561120

Volksglaube, Wetter und Gestirne

Fiebersegen

1.Guter Morgen
Lieber, schöner Tag,
Nimm mir die 77 Fieber ab.
Ich weiß nicht, welches das es ist,
Hilf mir unser lieber Herr Jesus Christ.

2.Guter Morgen
Lieber, schöner Holderstengel,
Ich komm zu dir als wie ein Engel
Ich komm zu dir als wie ein Samariter,
Nimm du die 77 Fieber mit der (dir). (dreimal zu sprechen)

(Herrlingen bei Ulm)

Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 209, Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000456555X

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