Altheim – Sehenswertes, Geschichte und Insidertipps.
Das etwas andere Portal zu Altheim. Hier gibt es nützliche Links, Insidertipps, (alte und neue) Karten, Fotos.
Zu Altheim gehören die Gemeinden Heiligkreuztal und Waldhausen.

Allgemeines

Internetauftritt der Stadt / Gemeinde
Wikipediaeintrag
Alemannische Wikipedia
Wikisource: Historische Quellen und Schriften

Lexikoneinträge

Heiligkreuzthal

Pfarrdorf im Oberamte Riedlingen des württembergischen Donaukreises; Sitz des Kameralamtes u. eines Revierförsters. Das früher hier befindliche freiadelige Frauenkloster, für dessen Stifter ein Graf Egino von Grüningen-Landau gilt, wurde im Jahre 1204 auf dem damaligen Gut Wasserschapfen erbaut u. erhielt zu Ehren eines im Kloster aufbewahrten Splitters vom Kreuze Christi den Namen Heiligkreuzthal.
Quelle: Pierer’s Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 175.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010094776

Karten

Luftlinie-org berechnet die Luftlinienentfernung
sowie die Straßenentfernung zwischen zwei Orten und stellt beide auf der Landkarte dar. Startort ist Altheim, den Zielort müssen Sie noch wählen. Voreingetragen ist ➥ Bisoro in Burundi


Karte eingebunden aus OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL

Karte der zum Kloster Heiligkreuztal gehörigen Waldungen, 1700
Karte der zum Kloster Heiligkreuztal gehörigen Waldungen, 1700

Fotos & Abbildungen

Altheim

Bildersammlung auf Wikimedia-Commons
Abbildungen auf Tumblr
Bilder auf Pinterest
Suchfunktion nutzen für Altheim auf leo-bw.de (Karten, Archivmaterialien und Luftaufnahmen vom Landesarchiv Baden-Württemberg)

Heiligkreuztal

Kunst, Kultur und Brauchtum

Kultur und Sehenswürdigkeiten (Wikipedia)
Altheim auf ‚Bildindex‘
➥ Abbildungen auf ‚Google-Art‘
Altheim auf ‚Zeno-Org‘

Geschichte

Bei Altheim befindet sich der keltische Grabhügel Hohmichele, ein Teil der Keltensiedlung „Heuneburg“ – siehe https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Heuneburg_Archäologischer_Rundwanderweg_(Streckenplan).jpg

Ortsbeschreibung von Merian: ➥ https://de.wikisource.org/wiki/Topographia_Sueviae:_Altheim

Ausflüge und Sehenswertes

Kloster Heiligkreuzthal
Wikivoyage – Projekt der Wikimedia
Wikitravel – der freie Reiseführer

Webcams

Webcams in Altheim und Umgebung

Nachbargemeinden

angrenzende Städte und Gemeinden (aus Wikipedia)

Teilorte / Teilgemeinden

Ortschaften und Wohnplätze von Altheim (aus Wikipedia)

Sagen, Mythen und Geschichten

Graf Ego von Landau gründet das Gotteshaus Heiligkreuzthal

In der Registratur des k. Cameralamtes Kreuzthal ist eine Urkunde von 1550 auf Papier, die da lautet: »Nota: Zu den selbigen Ziten wonetten Erlich Graven von Landow zu Grieningen im wirtemberg unter denen ainer genant Ego. Der gewan ain Uebung vnd sundern willen zu den gaistlichen zu gwinnen do er aber vf ain zeit kam zu dem Hailgenberg do stal er vom hailtum daselbst ain stuk deß hailgen kritz. Von stund an warde er Erblindt vnd seines gesichtz deßhalber Entraubt. Sollichs behertzgott er sich zum hechsten vnd versprach sich zu dem Hailgenberg widerumm, vnd begert dariber beicht vnd buß. Do kam er wider zu seinem gesicht batt darvf den Hern vom Hailigenberg, daß Er ihme vom hailigen kritz ain wenig gebe. Do wolt er ain wirdig Gotzhuß bauwen, vnd sein geburenden thail vatterlichs gut darran geben. Das ward Er von dem Herrn gewert vnd do er zu Wasser schapfen sahe daß schlecht vnd gering wesen fieng er an alda zu bauwen zu lob vnd ern gott vnd dem Hailgen kritz ain Gotzhauß darinnen sy die Grauen von Landow ain grebnus mechtind haben welches Hailig kritz er och Erstlich an den pau gabe vnd daß Gotzhauß darnach Hailigkritzthal nannte«

Die Riedlinger O.A. Beschreibung S. 185. 186 hat folgende Notiz: »Der Name Wasserschapfen wurde mit dem von Heiligkreuzthal vertauscht. Die Veranlassung dazu soll Graf Egon gegeben haben, indem er einen Splitter vom Kreuze Christi, den er zu Reichenau, nach Andern auf dem Heiligenberge sich verschaffte, in das Kloster stiftete, eine Reliquie, die bis auf den heutigen Tag im Kloster aufbewahrt wird.« – Landauhof, eine Viertelstunde von Binswangen; hier stand einst die Burg Landau, woher der Berg »Schloßberg« heißt.
Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 398-399. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004569342

Kreuzlein vom Wildschwein ausgegraben

In der Pfarrkirche Heiligkreuzthal ist ein silberner Alltags-Kreuzpartikel, auf dessen Rückseite in eine buckelähnliche Stahlplatte Folgendes eingravirt ist: »Als man A,o. 1200 dises gottshaus zu transferiren vorhabens gewesen, ist dises Crützlein oder Mettall in dieser Form und Gestalt von Einem wilden Mutterschwein gefunden vnd ausgegraben worden vnd weil man es für ein Zeichen vnd wunder gehalten ist das gegenwärtig adeliche auch lobwürdige Closter vnd Stüfft welches mann damalen zur Wasserschapfen geheißen (jezund aber Heiligkreuzthal genannt wird) eben an dem Ort das Münster a. 1204 wo es noch steht gesetzet und erbaut worden«.
[Der Name »Heiligkreuzthal« kommt zum ersten Mal in der päpstlichen Bulle von 1231 vor. Durch eine Urkunde vom Jahr 1247 schenkt Anselm von Justingen dem Kloster das Eigenthum einiger Güter in Wazzersawen nunc mutato nomine in valle S. crucis. Eine spätere Urkunde von 1274 hat doch noch: in loco Wasserschaffen. Riedlinger O.A. Beschreibung S. 186. Ueber obige Sage, das. Anmerkung. Wildschwein wühlt einen Bischofsstab heraus, Panzer II. 182. 306.]
Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 391-392, Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000456930X

Mondfanger

Die Altheimer (Riedlingen) ärgerten sich sehr, daß die Sonne, wenn sie über den Oesterberg aufging, die ganze Gegend vergoldete. Sie hielten diesen Schein für die Ursache der Oede ihres Berges und konnten nicht anders glauben, als daß die Sonne dem Berg zu nahe hange und ihn ausdörre. Die Gemeinde beschloß daher, die Sonne und ihren Kameraden, den Mond, auf dem Oesterberg in Netzen zu fangen und in einem eigens auf dem Kirchthurm hergerichteten Kasten[446] aufzubewahren, um sie nach Lust und Lieb scheinen lassen zu können. Die guten Altheimer glaubten, die Sonne möchte ihr Netz durchreißen, und schlugen daher noch Pfähle in den Berg, um es zu befestigen. Die Schlauen lauerten hinter Wachholdersträuchen auf den Fang. Aber die Sonne lief zu ihrem großen Schrecken über das Netz weg. Sie hielten aber das für die Ursache, daß der Berg gerutscht sei und schlugen gewaltige Pfähle in den Fuß des Berges. Aber auch diese Vorsicht führte nicht zum Zweck. Sonn und Mond gingen ihren alten Weg, und seither lächelt der Mond, den Altheimern zum großen Aergerniß.
[Ganz das Gleiche sagt man von den Munderkingern. Vgl. Sebst. Sailers Sonn- und Mondfang. Bair. Volksbüchl. II. 212.]
Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 446-447. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004570235

Waldgeister

Im Weiherthäle, durch das man von Hundersingen nach Heiligkreuzthal gehen kann, ist ein Waldgeist. Man hört ihn im anstoßenden Weiherhau oft juxen und wunderschön musiciren, so daß man gern verirrt. Manchmal hat er blos den Namen »Weihermandle«.
Bei Heudorf ist ein Wald beim Schatzberg, in dem der gefürchtete Waldgeist »Hans Ederehe« sein Unwesen treibt. Er ruft im Walde »Ederehehehehe!«
Auf und um das »Hohmichele«, ein altes großes mit Tannen bewachsenes Grabmal, in der Nähe von Hundersingen, geht ein Waldgeist, der irre führt.
Zwischen Dorfmerkingen und Riffingen ist ein Wald, »Bühle« geheißen. Hier geht der Waldgeist »Bühlenmandle« und erschreckt und führt die Leute irre.
Zwischen Ellenberg und Wördt ist im Walde eine alte Mauer, wo sich ein Waldgeist »Brandmandle« aufhält und irre führt.
»Brand« ist ein häufiger Waldname. Ober- und Unterbrändi (Leinstetten); Hinterbrand (Keuerstadt); Brandholz (Einsingen); Brandlewasen (Hundersingen); Bransteig (Tuttlingen); Brandenburger (Schussenried) etc.
Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 292-293.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004567293

Wetterglocke

Die Altheimer hatten vor Zeiten eine bewährte Wetterglocke, die den Riedlingern alle Wetter zuschickte. Da wollten die Riedlinger jene Glocke um jeden Preis kaufen. Aber die Altheimer gaben ihre Glocke nicht her, obgleich ihnen die Riedlinger zwei Wagenleis von Riedlingen bis nach Altheim mit Kronenthalern belegen oder pflastern wollten und überdies sich erbötig machten, die Glocke selbst noch mit Federn- und Ilgenthalern vollständig auszufüllen. (Mündlich von Unlingen)
Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 146-147.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004563700

Brauchtum

Alle die, welche bei der Hochzeit in die Kirche gehen

… und geladene Gäste sind, werden gut gastirt im Hause des Hochzeiters. Kaffee spielt eine große Rolle.
In Binswangen (O.A. Riedlingen) geht’s nach der Morgensuppe, wobei Kutteln, »Geröschtes« etc. bräuchig, in die Kirche. Nach der Kirche geht die Musik dem Zuge halbwegs entgegen. Etwa 20 Schritte von dem Wirtshaus kommt eine Brauttänzerin zum Ehrentanz. Der Preis ist ein Nastuch, eine halbe Maas Wein, zwei bis drei halbe Maas den Musikanten. Das Hochzeitpaar steht den ganzen Tag zum Empfange der Gäste unter der Türe.
Um 10 Uhr Abends ist das Nachtessen, das da besteht aus Suppe, Bratwürsten und Braten. Beim Heimgehen wird von den Musikanten geblasen.
Auf dem Brautwagen hält Näherin und Schreiner oder Verwandte die Kunkel, die geziert ist. Die Pferde sind mit Bändern behangen.
Quelle: Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 396-397.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004577663

Der Gießübel

In Rottenburg a.N. war ein »Gießübel«. In der Nähe des Silcherthors beim jetzigen bischöflichen Palais war über dem Stadtgraben, der dort Deichelweiher hieß, eine Vorrichtung an der Brückenmauer angebracht, ähnlich einer Waage. Ein weit vorstehender Stein, an dessen Ende ein einen rechten Winkel mit ihm bildender Balken angebracht wurde, war zu sehen. An dem Balken befestigt durch Seiler sei ein »Kraten«, ein Korb, gehangen. Felddiebe mußten Seiler um den Leib und von oben gehalten da hinauslaufen, und sobald sie auf den Balken kamen, gänzte und schnappte es und er fiel in den Korb und vom Korb nach einer Weile in’s Wasser unten, wo man ihn »pfludern« ließ bis genug und hernach wieder heraufzog. Buben schaarenweise standen unten und warfen mit Roßbollen, Koth etc. nach dem Felddieb. Von diesem Brauch her datiert sich das noch bräuchige und in Rottenburg bekannte, aber selten verstandene: »dëer işt de kratte nâ« = der hat büßen müssen, der hat seinen Lohn, dem ist’s übel gegangen.

Eine ähnliche Anstalt, die man Gießübel nannte, war in Tübingen. Bei der Schwemme war am Spital ebenfalls eine solche Vorrichtung getroffen. Felddiebe mußten auf dem Balken hinauslaufen, fielen in einen Korb, wurden eine Zeitlang hin und her »gegautscht« und plötzlich schnappte es: der Dieb lag im Wasser. Auch hier übten die Buben wie in Rottenburg gewissenhaft ihr Geschäft, indem sie kaum erwarten konnten, bis er »pfluderte«.

Zwischen Heiligkreuzthal und Hundersingen ist der »Gießübel« ein Wald; dort war früher ein Weiher, und ohne Zweifel wurde vom Kloster aus auch diese Strafe an Felddieben vollzogen.

In Eßlingen war ebenfalls ein »Gießübel«. »Auch befand sich der Gießübel hier (vor dem Ober-Eßlinger Thore), ein hölzerner Kasten mit einer Fallthüre, durch welche man Verbrecher, namentlich Felddiebe in’s Wasser warf«.

Pfaff, Geschichte der Reichsstadt Eßlingen 1840. S. 72. – »Wegen des starken Zunehmens der Felddiebstähle wurde die früher darauf gesezte Strafe des Gießübels vom 16. Julius 1664 von Neuem eingeführt.« K. Pfaff, in der Zeitschr. für Culturgeschichte v. Müller und Falke 1858. S. 17. Vgl. auch E. Osenbrüggen, das Alemannische Strafrecht 1860. S. 112.
Quelle: Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 229-230.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004576349

Volksglaube und Aberglaube

Besen opfern

Besen opfert man in der Dunninger Kapelle (Rottweil); in Heiligkreuztal ebenfalls, weil man von »Aissen« befreit wird. In Hoßkirch ist eine Aissenkapelle, wo Besen geopfert worden sind.
Quelle: Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 444.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004578457
Anmerkung: „Aissen“ sind Abszesse / Furunkeln. Weitere Aissekäppele gibt es in Baach, Zwiefalten und Wolfertsweiler, siehe https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-MDZ-00000BSB10375805?p=64

³ Die historischen Texte habe ich zur besseren Lesbarkeit „sachte“ an die gültige Rechtschreibung angepasst, historisch überholte Begriffe jedoch belassen. Zahlreiche historischen Postkarten habe ich retuschiert, Flecken entfernt und einige farblich angepasst

Literatur

Hier findet ihr Literatur zu Heiligkreuztal

Hier findet ihr Literatur zu Altheim

Der Link leitet zur Seite von Amazon. Dies ist für mich die einfachste und effektivste Art, auf Literatur hinzuweisen – denn dort finden sich Abbildungen, Preise und Rezensionen. Bestellen könnt ihr die Bücher dann beim lokalen Buchhandel 😉
Anmerkung: Es handelt sich beim Link um einen „Affiliate-Link“. Falls ihr nach dem Aufruf etwas bei Amazon bestellt, erhalte ich eine geringe Provision, mit der ein Teil der Server- und Websitekosten gedeckt werden kann.

Loading