Mühlhausen-Ehingen – Sehenswertes, Geschichte, Sagen, Mythen und Gebräuche. Das „etwas andere“ Portal zu Mühlhausen-Ehingen in Oberschwaben. Hier gibt es nützliche Links, (alte und neue) Karten, Fotos, Ausflugsziele

Allgemeines

Internetauftritt der Stadt / Gemeinde
Wikipediaeintrag
Alemannische Wikipedia
Wikisource: Historische Quellen und Schriften

Karten

Luftlinie-org berechnet die Luftlinienentfernung
sowie die Straßenentfernung zwischen zwei Orten und stellt beide auf der Landkarte dar. Startort ist Mühlhausen-Ehingen, den Zielort müssen Sie noch wählen. Voreingetragen ist ➥ Bisoro in Burundi


Karte eingebunden aus OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL

Fotos & Abbildungen

Postkarte Engen Hohenkrähen Hohentwiel von Eugen Felle um 1910
Postkarte Engen Hohenkrähen Hohentwiel von Eugen Felle um 1910

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Filme in der ARD-Retro-Mediathek (Filmbeiträge der 60er-Jahre)

Kunst, Kultur und Brauchtum

Kultur und Sehenswürdigkeiten (Wikipedia)
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(Karten, Archivmaterialien und Luftaufnahmen vom Landesarchiv Baden-Württemberg)
Alphabetisch sortiertes Verzeichnis auf www.kloester-bw.de
Beschreibungen vom Landesarchiv Baden-Württemberg

Geschichte

Ortsbeschreibung von Merian: ➥ https://de.wikisource.org/wiki/Topographia_Sueviae:_Mühlhausen-Ehingen

Ausflüge und Sehenswertes

Wikivoyage – Projekt der Wikimedia
Wikitravel – der freie Reiseführer

Natur & Parks

➥ Burg Hohenkrähen

➥ Burg Hohentwiel

Webcams

Webcams in Mühlhausen-Ehingen und Umgebung

Nachbargemeinden

angrenzende Städte und Gemeinden (aus Wikipedia)

Teilgemeinden und Ortschaften

Ortschaften und Wohnplätze von Mühlhausen-Ehingen (aus Wikipedia)

Sagen, Mythen und Geschichten

Sagen und Mythen

Der Poppele auf Hohenkrähen

1) Auf der zerstörten Burg Hohenkrähen nahe bei Hohentwiel geht ein Geist um, der den Leuten auf dem Bruderhofe sehr nützlich ist und alles was sie ihm auftragen tut. Er holt Wasser und Holz in die Küche, wirft Stroh und Heu vom Boden, füttert das Vieh, putzt die Pferde, wendet den Dreschern die Garben um und dergleichen. Bei jedem Auftrage aber muss man stets bemerken: „it ze litzel und it ze viel“ (nicht zu wenig und nicht zu viel), sonst macht er Dummheiten und wirft z.B. alles Heu vom Boden herunter, schleppt alles vorrätige Holz in die Küche u.s.w. Sagt man ihm dann, er solle es wieder forttragen, so tut er es auch.
– Zum Lohn wegen seiner Dienste muss man aber auch für den Poppele alle Tage mitdecken, ihm einen besonderen Teller hinstellen und sagen: „Poppele iss auch mit!“

Unterläßt man das, so wirft er das Gedeck und alle Speisen durcheinander, bindet das Vieh im Stalle los und dergleichen. Ebenso muss man ihn einladen, wenn man ausfährt und muss sagen: „Poppele fahr auch mit!“ Dann setzt er sich hinten auf das hervorstehende Wagenbrett („Schnätter“) und fährt mit ins Feld. Wird er nicht eingeladen, so passiert dem Fuhrwerke gewiss etwas. Ferner muß man, so oft gebacken wird, dem ersten Bettler ein ganzes Brotlaib geben, sonst verschwindet das übrige Brot und auch die Küche gerät in Unordnung. Wenn Jemand einen dummen Streich macht, so heißt es in der ganzen Umgegend sogleich: „du bist ein Kerl wie der Poppele!“

2) In dem unterirdischen Gewölbe zu Hohenkrähen soll ein goldenes Kegelspiel mit großen goldenen Kugeln sich befinden, damit kegelt der Poppele in Gesellschaft vieler Ritter jede Sonntagsnacht um 12 Uhr, so wie an jedem Sonntagmorgen während der Kirche. Kinder und erwachsene Leute haben ihn da oftmals schon belauscht.

3) Andere erzählen von diesem Kegelspiel allerlei Geschichten, besonders folgende: Eines Sonntags während der Kirche sahen zwei Handwerksburschen den Poppele in dem Graben kegeln; er traf aber nichts. Da lud er die Handwerkeburschen ein, mit ihm ein Spiel zu machen. Das taten sie und gewannen anfange mehre Gulden; dann aber verspielten sie nicht bloß Alles, was sie gewonnen, sondern auch noch ihr Reisegeld bis auf den letzten Kreuzer und zogen traurig von dannen. Als sie darauf an einen Berg kamen, sah der Eine, dass eine Kegelkugel auf seinem Ranzen lag und nahm sie ärgerlich herab und warf sie fort. Dann gingen sie miteinander nach Mühlhausen. Da fand der Andere, als er seinen Ranzen abnahm, einen Kegel darauf, der war von reinem Golde. Er wollte ihn verkaufen, aber in dem Orte war Niemand der den Kegel bezahlen konnte. Einer jedoch ließ sich für zwei tausend Gulden ein Stück absägen. Zum Andenken an diese Geschichte hat man in Mühlhausen einen Kreuzstock errichtet, den man noch zeigt. Den Rest des Kegels verkaufte der Handwerksbursch für viele tausend Gulden in Schaffhausen. Darauf hat der andre Bursch die weggeworfene Kugel gesucht und wieder gesucht aber nicht mehr gefunden. Wenn man seit der Zeit den Poppele kegeln sah oder nur es hörte, so hatte er immer bloß acht Regel und eine Kugel.
(Auch in der Ruine Aspermont bei Chur in Graubünden liegt ein goldnes Kegelspiel. Man hört zu Zeiten wie damit gekegelt wird)

4 ) Einst hatte ein früherer Bewohner von Hohenkrähen eine Magd die jedesmal, wenn sie die Kühe melkte, von der süßen Milch trank und dann von unsichtbaren Händen Ohrfeigen bekam. Deshalb kündigte sie ihrer Herrschaft den Dienst auf. Als der Hausherr fragte, weshalb sie fort wollte, sagte sie lange den eigentlichen Grund nicht, gestand aber doch endlich, dass sie sich nicht länger beim Melken schlagen lassen möge. „Dann musst du irgend etwas getan haben, was nicht recht ist“, sagte der Herr „sonst hättest du keine Schläge bekommen.“ Die Magd leugnete zwar anfangs Alles, bekannte dann aber doch ihre Schuld. „So lass nur das Milchtrinken“, sprach der Herr „dann wird dir nichts wieder geschehen“. Das tat sie denn auch und seitdem hat sie keine Ohrfeigen mehr bekommen.

5) Ein Schneider aus Engen ging eines Abends vom Nähen heim und nachdem er unterwegs seine Notdurft verrichtet hatte, sprach er: „Da, Poppele, das ist dein!“ In demselben Augenblick aber war der Poppele auch schon da, nahm den Schneider und zog ihn durch Hecken und Büsche, durch Korn und Dorn, dass er am ganzen Leibe elendiglich zerrissen und zerfetzt ward. Seitdem hat der Schneider nie mehr über den Poppele spotten mögen. Ebenso hat der Poppele auf der Brücke, die bei Mühlhausen über die Ach führt schon manchen, der ihn geneckt, ins Wasser geworfen. Aber auch Leuten, die ihm nichts getan, spielt er zuweilen einen Streich. So kam einmal ein Glasmann daher und war sehr müd. Plötzlich verwandelte sich der Poppele in einen abgesägten Baumstamm und als nun der Glasmann seine Last auf den Stamm niedersetzen wollte, war alles Verblendung; das Glas fiel auf die Erde und zerbrach. Auf dieselbe Weise hat der Poppele auch schon müde Eierträger angeführt.

6) Als das Haus, worin der Poppele sich aufhielt, einmal abgebrochen und das Holz an einen andern Platz fortgeführt wurde, sprach der Herr unterwegs zu seinem Knechte: “haben wir jetzt auch Alles?“ „Nein“, antwortete dieser „den Poppele haben wir nicht“. Da rief aber eine Stimme vom Wagen herunter: „ja, ich bin auch da!“

7) Der Poppele war eigentlich ein Graf von Hohentwiel und hatte ein Lustschloss auf Hohenkrähen, so wie auf Hohberg, beneidete aber seinen älteren Bruder und erschoss ihn mit einem Pfeile um des Erbes willen. Als der Poppele hierüber zur Verantwortung gezogen wurde, reinigte er sich durch einen falschen Eid und tat den Schwur, dass er geistweis gehen wolle, wenn er seinen Bruder umgebracht. Dafür muss er nun bis auf den heutigen Tag noch immer geisten. Er fährt mit vier schwarzen Rappen und regt sich namentlich wenn ein Krieg bevorsteht. So jetzt wieder 1848. Früher hat er bis zum Jahre 1813 alle Kriege Napoleons mitgemacht, kam dann aber wieder und sagte sein Herr verliere es jetzt, er möge deshalb nicht mehr bei ihm dienen. Einmal ist er in der Nähe von Hohentwiel mitten durch ein Johannisfeuer gefahren, dass die Funken nach allen Seiten hin flogen; den anwesenden Menschen aber hat er nichts zu Leide getan. Den Mädchen ist der Poppele auch schon als ein glänzender Mann erschienen. (Mündlich aus Engen und der Umgegend von Hohentwiel)
Quelle: Ernst Heinrich Meier: Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben, Stuttgart 1852, Band 1 , Nr. 85, Seite 76ff. , Link: https://books.google.de/books?id=i1sKAAAAIAAJ


³ Die historischen Texte habe ich zur besseren Lesbarkeit „sachte“ an die gültige Rechtschreibung angepasst, historisch überholte Begriffe jedoch belassen. Zahlreiche historische Postkarten habe ich retuschiert, Flecken entfernt und einige farblich angepasst

Literatur

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