Bodman am Bodensee – Sehenswertes, Geschichte und Insidertipps.
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Wikipediaeintrag
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Lexikoneinträge

Bodman (Lexikoneintrag Meyers 1905)
Dorf im badischen Kreis Konstanz, Amtsbezirk Stockach, am Überlinger See, hat 2 kath. Kirchen, ein Schloß, eine Burgruine, Weinbau, Ziegelbrennerei, Dampfschiffahrt und (1900) 892 Einw. Dabei Pfahlbauten. Nach Bodman ward im Mittelalter der Bodensee benannt. Bodman war in der Karolingerzeit eine Kaiserpfalz.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 133.
Permalink:http://www.zeno.org/nid/20006346650

Bodman (Lexikoneintrag Brockhaus 1911)
Dorf im badischen Kreis Konstanz, am Überlinger See, (1900) 856 E., Schloß; von der Burgruine Alt-Bodman (karoling. Königspfalz) hat der Bodensee seinen Namen.
Quelle: Brockhaus‘ Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 230. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000096915X

Karten

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sowie die Straßenentfernung zwischen zwei Orten und stellt beide auf der Landkarte dar. Startort ist Bodman, den Zielort müssen Sie noch wählen. Voreingetragen ist ➥ Bisoro in Burundi


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Kunst, Kultur und Brauchtum

Kultur und Sehenswürdigkeiten (Wikipedia)
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Geschichte

Ortsbeschreibung von Merian: ➥ https://de.wikisource.org/wiki/Topographia_Sueviae:_Bodman

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Webcams

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angrenzende Städte und Gemeinden (aus Wikipedia)

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Ortschaften und Wohnplätze von Bodman (aus Wikipedia)

Sagen, Mythen und Geschichten

Sagen und Mythen

Entstehung der Burg Bodmann

An der Stelle, wo jetzt die Trümmer der Burg Bodmann liegen, stand früher eine Veste, welche einem der uralten Grafen von Bodmann gehörte, und zwar in der Nähe einer kaiserlichen Pfalz, Palatium Podamin.
Ueber die Erbauuug dieser Burg Bodmann erzählt uns der unterhaltende Chronist Thomas Lirer von Rankwil Folgendes:

„Nun vber vier jar darnach do was sein sun“ (nämlich der Sohn eines Grafen von Bregenz) „hieß Hugo, in seinem kastel Lindaw. Das lag dazumal nit im see. Do het ainer von Emß (Hohenems) ein tochter, hieß Eva. Die was gar schön, der nam die und sie wurd von ym schwanger. Do was ein man in der stat gesessen, hieß Schönstain. Der gab denen von Lindaw den rat, das sie mit irem herren Hugo retten (reden) das er etweuil (etwelches) Geltz von jn (ihnen) näme und sie frei sagte, so wölten sie ym helfen, das er ein festen und wonung bauwte und sein lieb Frauwen darauff satzte, das sie sicher wär, das sein’ Freund (Hugo’s Verwandte nämlich) ir nit leid täten. Das trieben sie so lange, das er mit yn ains ward umb 42 marck, halb gold und halb silber. damit bauwt er ain vest hieß Bodmann. Do sein vater starb do nam er sie (Eva) zu der ee vnd het mit ir drei sün. Yn woltent die herren von Rotenfan nit erb lassen sein. er was gar ainfeltig. und der vom Rotenfan vberkam mit ym das erb vnd gab ym Megkingen, seins Bruders aus der säligen Reichenav fluchthauß. vnd gab dem Abt darumb XXI. marck silbers und nam Bregentz ein mit allem land vnd zugehör. Sein sün hieß man die von Bodmann.“
Quelle: Ottmar Schönhuth: Entstehung der Burg Bodmann aus: Badisches Sagen-Buch I, S. 78–79, 1846
Link: https://de.wikisource.org/wiki/Entstehung_der_Burg_Bodmann

Karl der Dicke zu Bodmann

Auf dem Schloße Bodmann lebte auch Kaiser Karl der Dicke, nachdem er im J. 881 sehr kränklich aus Italien nach Teutschland zurückgekehrt war. Seine Krankheit bestand in einem anhaltenden Kopfschmerz, dem man durch eine Operation abzuhelfen suchte; aber der unglückliche Monarch verlor darüber seine letzte Geisteskraft. In diesem Zustande unternahm er einen Zug gegen die einbrechenden Normanen, dessen Mißlingen ihn bei der Nation so verächtlich machte, daß man zu einer neuen Königswahl schritt. Kaum noch erlangte Karl, er, der Erbe aller Macht seines großen Ahnen, von den Fürsten einige Höfe in Schwaben, worunter Neidingen, zu seinem Lebensunterhalt; so wandelbar ist alle irdische Größe, wenn sie nicht auf dem Geiste beruht! Die Mönche haben an diesem königlichen Märtyrer gerühmt, daß er sie besonders geachtet, fleißig ihre Gebete verrichtet und ihre Psalmen gesungen; daß er reichliches Almosen gespendet und stets auf die Gnade des Herren gebaut habe; auch waren sie seine einzigen Freunde im Unglück. Als er gestorben, brachte man seine Leiche nach Reichenau, wo er im Münster, neben dem Altar der heiligen Maria, feierlich beigesetzt wurde.
Quelle: Josef Bader: Karl der Dicke zu Bodmann aus: Badisches Sagen-Buch I, S. 79, 1846
Link: https://de.wikisource.org/wiki/Karl_der_Dicke_zu_Bodmann

Ueberraschende Hochzeit zu Bodmann

Nachdem Simon von Bodmann, – von dem der gelehrte Benedictiner Buzelin in seinen genealogischen Forschungen viel zu erzählen weiß als einem lieben Klosterbruder – verschiedene Länder und Fürstenhöfe bereist und besucht hatte und zu hohen Ehren gekommen war, fiel es ihm auf einmal ein, der Welt zu entsagen. Unter dem Vorwand, er wolle mit einem Fräulein aus einer der edelsten Familien Hochzeit halten, lud er eines Tages seine Freunde und Verwandten auf Schloß Bodmann. Aber wie groß war ihr Erstaunen, als Simon in priesterlichem Ornate vor die Versammlung trat und aufs feierlichste in der Burgkapelle seine Primiz hielt. Beim prächtigen Mahle, das er anstellte, offenbarte er den Gästen seinen festen Entschluß, von der Welt auf immer Abschied zu nehmen und sagte ihnen Lebewohl, welches mit vielen Thränen erwiedert wurde.
Sogleich am andern Tage verließ Simon seiner Väter Burg und begab sich in Begleitung von Wenigen in das Reichskloster Weingarten, wo er schon vorher sich insgeheim hatte einschreiben lassen. Dort that er als Novize die niedrigsten Dienste und zeichnete sich bis an sein Lebensende durch die tiefste Demuth und höchste Andacht aus. Im St. Johanniskloster zu Feldkirch, wohin er aus Weingarten gekommen war, liegt er in der St. Laurentiuskapelle begraben. Sein Tod fällt in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Quelle: Ottmar Schönhuth: Ueberraschende Hochzeit zu Bodmann aus: Badisches Sagen-Buch I, S. 79, 1846
Link: https://de.wikisource.org/wiki/Ueberraschende_Hochzeit_zu_Bodmann

Balladen

Gustav Schwab:
Im kupfernen Kessel von Bodman zu singen

Im Kessel zu Bodman, da steh‘ ich zur Stund,
Soll leeren den Becher bis auf den Grund,
Den Becher, gefüllet mit Königswein,
Herr Karol ihn pflanzt‘ auf dem Felsengestein.

Und was gezogen der mächtige Frank‘,
Ein freier Schwabe jetzt erntet’s mit Dank,
Er sperrt’s in den Keller nicht feindlich ein,
Er ruft den Fremdling zum Trunk herein.

Und wie in den Becher mein Auge schaut,
Das Dunkel der alten Geschichten ihm graut,
Und wie der Wein an die Lippe mir schwillt,
Die Sage hervor schon, die sprudelnde, quillt.

Sie saßen zu Bodman beim fröhlichen Mahl,
Der Vater, die Mutter, die Kinder im Saal,
Die Söhne, die Töchter, wie Rosen und Schnee,
Das edelste, schönste Geschlecht am See.

Viel Gäste beglänzet vom Sonnenschein,
Sie tranken und sangen bei’m Königswein,
So wie ich heut trink‘ und heut singe mein Lied:
Der Abend von festlicher Lust sie nicht schied.

Die Nacht kam heran mit Wetter und Wind,
Des stürmischen Sees verstohlenem Kind,
Die Wolken sammeln sich über dem Haus,
Doch gehen die Lampen im Schlosse nicht aus.

Die Gäste sie tanzen thüraus und thürein,
Die Wolken auch führen den nächtlichen Reihn,
Es sprühen die Fackeln in Gang und Saal,
Die Blitze die spähen mit bleichem Stral.

Und in der Schalmei und der Flöte Gesang
Spielt heimlich des Donners begleitender Klang,
Noch rauschet im Saale das Spiel und der Witz,
Da schlägt durch die Decke der zackigte Blitz.

Und Flammen umwölken den mächtigen Saal,
Ersticken die Gäste, verzehren das Mahl,
O Wasser und Himmel, wie glänzt ihr so hell,
O herrlich Geschlecht, wie vergehst du so schnell!

Der Vater, die Mutter, sie liegen schon;
Ach, dringt zu der Thüre kein blühender Sohn?
Die zuckende Flamme läßt keinen hinaus,
Es fällt auf die Leichen das wankende Haus.

Da dringt durch Flammen und Feuers Schwall,
Die Amme, die treue, heraus auf den Wall,
Sie hat es enthoben der Wiege geschwind,
Sie trägt auf den Armen ein wimmerndes Kind.

Sie stößt einen Kessel durch Glut und Flamm‘,
Im Schloß ist verlodert der edle Stamm,
Da schließt sie besonnen in’s eherne Haus
Das Zweiglein, das letzte, und schleudert’s hinaus.

Es rollet der Kessel den Berg hinab;
O Kind, ist’s dein Wieglein, ist’s nicht dein Grab?
Die Dienerin folgt ihm mit Mutterblick,
Und sinkt in die Flammen des Hauses zurück.

In Trümmern die Burg lag ein manches Jahr,
Bis daß das Knäblein erwachsen war,
Da baute stolz über Schutt und Graus
Der letzte Bodmann sein steinernes Haus.

Der letzte Bodman der erste ward,
Er zeugte Söhne von edler Art,
Und liebliche Töchter und Enkel so hold,
Die Flamm‘ hat im Kessel geläutert das Gold.

Und Vater und Mutter bei’m fröhlichen Mahl,
Und Kinder noch heut in dem festlichen Saal,
Sie sitzen, sie trinken vom Königswein,
Sie schenken dem Wandrer ihn freundlich ein.

Im Kessel, daraus ist erblühet das Haus,
Im Kessel soll er ihn trinken aus,
Er soll der versunkenen Ahnen mit Fug,
Soll der Amme gedenken bei jedem Zug.

Mein Lied ist gesungen, wie wird mir zu Mut?
Ich träume von Flammen, ich spüre die Glut,
Es drehet der Kessel, der eherne, sich,
Wald, Himmel und Wasser umtaumeln mich.

Doch heißet im Kopf mich der Königswein,
Getrost bei dem Wunder, dem seltsamen sein;
Er rettet mich glücklich durch jede Gefahr,
Der Kessel steht stille, mein Auge wird klar.

Es schauet die Burg und den See und das Land,
Gott hüte Haus und Geschlecht vor Brand!
Und will er Flammen ja senden hinein,
So seien es Ströme von Königswein!

Anm. Dieser Kessel wird heute noch dem Besucher des Ortes gezeigt; auch dem darin Stehenden ein Humpen voll »Königswein« gereicht, welchen er auf das Wohl des Hauses leert. Der »Königswein« wächst in dem »Königsgarten« genannten Weingarten bei Bodman, der schon zu den Zeiten der Karolinger angelegt worden sein soll.
(Nach Schwab, Bodensee 1. Aufl. 1827.)
Quelle: Gustav Schwab: Gedichte. Leipzig [um 1880], S. 352-354.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000564478X

Gustav Schwab:
Die Maid von Bodman

Es schwillet aus den Wellen
Die grüne Maienau;
Dort sitzt bei dem Gesellen
Eine reine, süße Frau;
Von Bodman ist’s die treue Magd,
Ihr Herz, ihr Blüteneiland
Hat sie ihm zugesagt.

»Ruh‘ aus in meiner Laube,
Und singe Lieder mir!
Der Apfel und die Traube,
Sie blühn, sie reifen dir!«
Da sprach Herr Hug von Langenstein
Und sprang empor vom Rasen:
»Nicht also soll es sein!

Mir ist ein Bote kommen:
Der alte Vater gern
Das Kreuz hätt‘ er genommen,
Gehorcht dem Lehensherrn!
So ist er krank und altersmatt,
Den Sohn in frischer Jugend
Schickt er an seiner Statt.«

Nicht traurig soll der Wille
Des Vaters sein gethan;
Die Maid weint in der Stille,
Er schaut sie brünstig an:
»Ich kehre heim, du süße Braut!
Vertrau‘ dem Christ im Himmel,
Und bleib mir hold und traut!«

Er schwingt sich in den Nachen,
Die Flut trägt ihn davon,
Den Vater gut, den Schwachen,
Vertritt der starke Sohn.
Der Gram um seine treue Maid
Er wird zu grimmen Streichen,
Davon erliegt der Heid‘!

In Beten und in Sehnen
Die Jungfrau harrt im Haus,
Bis bei den Saracenen
Der lange Streit ist aus.
Es kehret heim der Kämpfer Schar,
Sie schaut hinaus nach Einem,
Den wird sie nicht gewahr.

Der Herbstwind rauscht im Laube,
Der Apfel fällt vom Baum,
Es reift die dunkle Traube:
War alles denn ein Traum?
Und endlich saust der Wintersturm:
Herr Hug er liegt gefangen
Und wund im Heidenthurm.

Da hat der Jungfrau Hoffen
Recht wie ein Donnerstral
Die böse Kunde troffen;
Sie sitzet stumm im Saal.
Es kam der Freier Schwarm herbe
Die Hoffnung ist gestorben,
So lebet noch die Treu‘! –

Die Hoffnung ist gestorben,
So lebet noch die Treu‘:
Ob auch im Thurm verdorben
Des Ritters Jugend sei;
Man beut ihm Freiheit, Gold und Ehr‘,
Wenn er vom Glauben lässet:
Das thät er nimmermehr.

Von Jahr zu Jahr sie trauern,
Sie sinken fleh’nd auf’s Knie,
Er in den schwarzen Mauern,
Auf grünem Eiland sie.
Bis daß in einer Frühlingsnacht
Das Wort des Herrn im Traume
Ward vor sein Ohr gebracht.

Der Engel sprach zum Ritter:
»Auf, opfre dich dem Herrn,
So springt dein Kerkergitter,
So leitet dich sein Stern!«
Der Ritter denkt der süßen Frau’n,
Die Minne soll er opfern;
Doch ach! er darf sie schau’n!

Und einem Ritterorden
Gelobt er sich im Traum; –
Sieh da, erfüllt ist worden,
Was schien unmöglich kaum.
Denn als er aus dem Schlaf erwacht,
Das Kerkerthor steht offen
In sternenheller Nacht.

Er pflegt‘ in jungen Jahren
Der Sterne Wissenschaft,
So zieht er, wohlerfahren,
Gott stärket seine Kraft,
Er führt ihn durch den heißen Sand,
Und unter wilden Völkern,
Bis an des Meeres Strand.

Durch Sturm und Felsenriffe
Bringt schnell und sicher ihn
Auf einem Christenschiffe
Der Herr zur Heimat hin;
Bald unter deutschem Blütenschnee
Steht er am alten Ufer
Und rudert durch den See.

Und aus den Wellenschäumen,
Erfrischt vom Morgenthau,
Mit Reben, Wiesen, Bäumen,
Winkt grün die Maienau;
Und eine selige Gestalt
Die Arm‘ entgegenbreitend
Ruft ihn mit Allgewalt.

Da wird sein Auge trüber,
Sein Haupt fällt auf die Brust,
Er lenkt den Kahn hinüber
Von Liebe weg und Lust.
Im Walde vor dem Landcomthur
Steht er: im deutschen Orden
Will Gott er dienen nur!

Und einen Freund er sendet
Zur grünen Maienau,
Den letzten Gruß er spendet
Der herzgeliebten Frau.
Da losch die Hochzeitfackel aus,
Die ihr im Geist entglommen,
Und starb in Nacht und Graus.

Und als aus tiefem Leide
Sie wieder hob den Blick,
Da glänzt im Blumenkleide
Das Eiland, wie im Glück;
Da goß ein Rebenblütenduft
So süß Erinnrungsträume
Durch die gewürzte Luft.

Jetzt kam, was Ruhe bringet,
Ihr vor die Seele hell,
Die Flut, die sie umringet,
Zertheilt ihr Nachen schnell;
Es geht die schöne blasse Maid
Durch ferne Lande schweigend,
Im Blick der Liebe Leid.

Bald wird ihr Auge dreister,
Und kecker wird ihr Schritt,
Und vor des Ordens Meister,
Den obersten, sie tritt.
Sie sprach: »Nehmt hin, was noch ist mein,
Zu Gottes Eigentume,
Ein reiches Inselein!

Es scheinet warm die Sonne
Und pflegt die Rebe drauf,
Und Früchte glühn in Wonne,
Und Saaten gehen auf.
Doch Eines, Eines bitt‘ ich nur,
Herr Langenstein, der Ritter,
Der werde dort Comthur!«

Der Meister ihr gewähret
Die fromme Bitte gern;
Da war ihr Wunsch erhöret,
Wie dankte sie dem Herrn!
Da schied sie, Thränen in dem Blick.
Da glänzet hell im Herzen
Zugleich des Liebsten Glück.

»So sind doch Ihm die Reben,
Die Felder Ihm gebaut!
Ihn wird die Laub‘ umweben,
Die mich und Ihn geschaut!
Und wo zusammen wir gefleht,
Ach, in der Burgkapelle,
Da tönt doch sein Gebet!«

Wohin die Maid geflüchtet,
Wo sie verweint die Zeit,
Das hat kein Mund berichtet,
Begraben ist ihr Leid;
Doch in dem neuen Ordenshaus,
Da tönte durch die Wellen
Ein ernster Sang hinaus: –

»O Gottesminne, hehre,
Du hast gelenkt mein Schiff
Auf sturmbewegtem Meere
Vorbei am Felsenriff.
Doch sanfte Still‘ und wahre Ruh‘,
Die hab‘ ich nie genossen,
Wann deckt das Grab mich zu?«

Quelle: Gustav Schwab: Gedichte. Leipzig [um 1880], S. 347-352.

Permalink: http://www.zeno.org/nid/20005644771


³ Die historischen Texte habe ich zur besseren Lesbarkeit „sachte“ an die gültige Rechtschreibung angepasst, historisch überholte Begriffe jedoch belassen. Zahlreiche historische Postkarten habe ich retuschiert, Flecken entfernt und einige farblich angepasst

Literatur

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