Sonthofen – Sehenswertes, Geschichte und Insidertipps.
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Allgemeines

Internetauftritt der Stadt Sonthofen
Wikipedia: Sonthofen
Alemannische Wikipedia: Sonthofen
Wikisource: Historische Quellen zu Sonthofen

Historische Lexikoneinträge

Sonthofen

Flecken und Bezirkshauptort im bayr. Regbez. Schwaben, an der Iller, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Immenstadt-S. und der Eisenbahn S.-Oberstdorf, 742 m ü. M., hat eine kath. Kirche, ein Schloß, Amtsgericht, Hüttenamt, ein Hüttenwerk, Hammerwerke, Kupferschmiederei, Baumwollweberei, Fabrikation galvanischer Kohlen, Bierbrauerei und (1905) 3500 Einw. Sonthofen ist Luftkurort und Wintersportplatz. Nordöstlich erhebt sich der Grünten.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 614-615.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007493916

Karten

Luftlinie-org berechnet die Luftlinienentfernung
sowie die Straßenentfernung zwischen zwei Orten und stellt beide auf der Landkarte dar. Startort ist Bad_Hindelang, den Zielort müssen Sie noch wählen. Voreingetragen ist ➥ Bisoro in Burundi


Karte eingebunden aus OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL

Fotos & Abbildungen

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Sonthofen im Allgäu
Sonthofen im Allgäu,
Ansichtskarte von 1918, Public Domain

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Kunst, Kultur und Brauchtum

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Geschichte

Sonthofen, Flecken und Bezirkshauptort im bayr. Regbez. Schwaben, an der Iller, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Immenstadt-S. und der Eisenbahn S.-Oberstdorf, 742 m ü. M., hat eine kath. Kirche, ein Schloß, Amtsgericht, Hüttenamt, ein Hüttenwerk, Hammerwerke, Kupferschmiederei, Baumwollweberei, Fabrikation galvanischer Kohlen, Bierbrauerei und (1905) 3500 Einw. S. ist Luftkurort und Wintersportplatz. Nordöstlich erhebt sich der Grünten (s. d.). –  aus: Meyers Enzyklop. Lexikon, 1905. http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Sonthofen

Sagen, Mythen und Geschichten

Sagen und Mythen

Geister kämpfen auf dem Viehmarktplatze zu Sonthofen

Auf dem untern Viehmarktplatze zu Sonthofen, der gegen Hindelang zu liegt, hörte man ehedem öfters zu nächtlicher Zeit wildes Streiten und Lärmen und sah allerlei seltsame Feuererscheinungen. Es sprühten da wilde Funken umher, und ganze Feuerstriche fuhren an einander auf; denn es kämpften und stritten da die Geister solcher, die zu Lebzeiten auf dem Markte beim Viehhandel betrogen hatten.
Der alte Gundler, der in seinen jungen Jahren lange in Sonthofen gedient hat, hatte die Geister des Nachts oft mit eigenen Augen kämpfen sehen, dass es ihm jedes Mal darob grauste.
Auch von anderen hat man früher oft davon erzählen hören.
Quelle: Sagen, Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Wunde des Volkes gesammelt und herausgegeben von Dr. Karl Aug. Reiser, Kempten, 1895, Nr. 380, Seite 303

Wie der Allgäuer mit dem Spiegelschwaben nach Hindelang wandert, des Allgäuers Heimat.

Der Spiegelschwab wollte von Lindau aus über Wangen und Isny nach Kempten wandern, weil er da überall bei seinen Vettern freie Einkehr nehmen konnte; und es ist auch Schade, daß es nicht geschehen, inmaßen viel zu erzählen wäre von den Vögeln, die in diesen Nestern hocken und hecken. Aber der Allgäuer blieb dabei, und ließ sich’s nicht nehmen, längs den Bergen geraden Weges heim zu ziehen, obgleich dieß ein Gelände ist, nicht viel besser, als die obere Pfalz, die bekanntlich dem Teufel gehört: und der Spiegelschwab hatte auch Zeit genug zu fasten und zu beten; er fluchte aber blos. Endlich kamen sie in Sonthofen an. Hier, auf dem Calvariberg, Angesichts des Grindten, verrichtete der Allgäuer seine Andacht; denn er hatte sich, bevor er mit den Gesellen das Abenteuer bestanden, dahin verlobt. Der Spiegelschwab lugte indeß in die Gegend hinaus, auf die hohen Berge hinein und auf die grünen Matten hinab, und es gefiel ihm wohl. »Jetzt ist’s nicht schön,« sagte der Allgäuer; »aber am heiligen Kreuztag, wo das Vieh aus den Almen und da unten zusammen kommt, Ochsen und Kühe, und Geißen und Schaf‘ und Böck‘, alles durcheinander, und eine Unzahl von Menschen: Bue‘! da ist’s schön!« »Das Ländle ist, mein Eid! nicht übel,« sagte der Spiegelschwab, »und ich möchte wol da wohnen.« – Sie gingen weiter, und kamen auf dem Weg vor einem Bauernhaus vorbei. Da saß auf der Bank ein alter Mann, der heinte. »Was fehlt dir, Uri?« fragte ihn der Allgäuer. »Ja,« sagte der, »der Aetti hat mich geschlagen, weil ich den Aeni hab‘ fallen lassen.« Der Allgäuer tröstete das Kind und sagte, es werden dies wol nicht die ersten Schläge gewesen sein. Und als sie weiter gingen, erklärte er dem Spiegelschwaben, wie sich das verhalte. Es lebe nämlich in dem Hause noch der Großvater, der sei hundert und zwanzig Jahre alt, und sein Enkel volle achtzig; und der Vater von hundert Jahren führe noch das Hausregiment. Der Spiegelschwab verwunderte sich drob und sagte: »So müssen die Leute bei euch steinalt werden.« »Es passirt so,« sagte der Allgäuer; »aber man muß eben darnach leben. Mein Vater ist schon ein Siebziger, und ist noch so rüstig, wie ein Vierziger.« »Wie hat er denn das angefangen,« fragte jener. »Das weiß ich just nicht,« antwortete der Allgäuer; »er thut nichts Exteres, sondern treibt’s, wie andere Leut‘, nur daß er nichts trinkt, als Wasser.« »Das sei es eben,« meinte der Spiegelschwab; »Wasser! ja Wasser! wer nur Wasser trinken könnte!« »Bygost! das weiß ich just nicht,« sagte der Allgäuer; »mein Vater hat einen Bruder, der um ein Jahr älter ist, als er, und ist täglich besoffen.« »Curios!« sagte der Spiegelschwab; »aber freilich: die Gaben sind verschieden.«
Uns ist beschieden dies und das, Der eine ist trocken, der andere nass.

Quelle: Ludwig Aurbacher: Ein Volksbüchlein. Band 2, Leipzig [um 1878/79], S. 161-162. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004481232

Das „Wilde Gjägt“ im Tiefenbacher Wald

Der alte Grentler von Schattwald war mit seinem Bruder vor vielen Jahren auf der Holzarbeit im Tiefenbacher Walde, südöstlich vom Grünten. Eines Abends nun, wie es schon stark dämmerte und die beiden schon Feierabend gemacht hatten, hörten sie von ferne Hunde bellen und glaubten nun nicht anders, als es kämen noch Jäger von Burgberg zum Jagen. Sie hatten aber vorgehabt, an dem Abend selbst noch als Wilderer auf die Pirsch zu gehen und waren deshalb schon ärgerlich darob, dass sie nun von den Burgbergern hierbei gehindert würden. Es dauerte nicht lange, so kam das Hundegebell immer näher, wurde lauter und heftiger und nun vernahmen sie auch ein starkes Gerassel, wie von einem schnell dahinrollenden Wagen und war doch nirgends ein fahrbarer Weg in der Nähe. Sie vernahmen dann auch immer deutlicher Hufschläge von Rossen und wie der lärmende Zug ihrer Holzerhütte nahe gekommen war, erkannten sie mit Schrecken, dass dies das „Wilde Gjägt“ sei, das laut tobend dahinstürmte und dessen Lärmen, Bellen und Tosen allmählich in der Ferne verklang. Nun waren sie todfroh, dass sie hievon nicht im Freien überrascht worden waren, hatten auch keine Lust mehr, den Abend zum Wildern zu gehen. (Hinterstein)

Quelle: Reiser, Karl August: Sagen, Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus – aus dem munde des Volkes gesammelt und herausgegeben, Kempten, 1895, S.36, Nr.17
Link: https://www.google.de/books/edition/Sagen_gebräuche_und_sprichwörter_des_A/yNwNAQAAIAAJ

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