Pfronten im Allgäu – Sehenswertes, Geschichte und Insidertipps
Das etwas andere Portal zu Pfronten. Hier gibt es nützliche Links, Insidertipps, (alte und neue) Karten, Fotos, Ausflugsziele.

Allgemeines

Internetauftritt der Stadt Pfronten
Wikipedia: Pfronten
Alemannische Wikipedia: Pfronten
Wikisource: Historische Quellen zu Pfronten

Historische Lexikoneinträge

Pfronten, zwei Gemeinden im bayrischen Regierungsbezirk Schwaben, Bezirksamt Füssen, am Fuß der Algäuer Alpen, in einem reichbelebten Tal an der Fils und mit den Stationen Pfronten-Weißbach, Pfronten-Ried und Pfronten-Steinach an der Staatsbahnlinie Kempten-Schönbicht
1) Pfronten-Berg, hat 7 katholische Kirchen, ein Hauptzollamt und (1905) 1853 Einwohner
2) Pfronten-Steinach, hat (1905) 1047 Einwohner
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 751.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007244002

Teilorte und Sehenswürdigkeiten

Die Gemeinde Pfronten besteht aus 13 Teilorten: Berg, Dorf, Halden, Heitlern, Kappel, Kreuzegg, Meilingen, Ösch, Rehbichel, Ried, Röfleuten, Steinach und Weißbach. Man spricht daher von der 13-Dörfer-Gemeinde Pfronten. Die Gemeinde besitzt zahlreiche Parkanlagen, Museen und vielen Burgen und Schlösser.

Falkenstein

Die bekanntesten königlichen Bauten der Umgebung stammen von König Ludwig II – so war auch für die höchstgelegene Burg Deutschlands – die Burgruine Falkenstein ein Neubau geplant. Das Gemälde (von Theatermaler Christian Jank) zeigt das Märchenschloss, das König Ludwig II. von Bayern noch 3 Jahre vor seinem Tod auf Falkenstein plante (1883). Die Ausführung wurde bereits begonnen, nach dem Tode Ludwigs jedoch wieder eingestellt. „Dieser erste Entwurf … Janks wäre weder architektonisch noch räumlich auf dem kleinen Gipfelplateau realisierbar gewesen.“ (Wikipedia)

Anmerkung: Unten auf dieser Seite habe ich verschiedene Sagen zur „Falkenstein“ zitiert.

Plan von Christian Jank  (1833–1888) für das Schloss Falkenstein
Plan von Christian Jank (1833–1888) für das Schloss Falkenstein bei Pfronten (nicht ausgeführt)

 

Die Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau liegen in der Nachbarschaft von Pfronten / Füssen, ebenfalls die Burgruine Hohenfreyberg – eine der größten Burgruinen Bayerns.

Pfronten-Berg

Pfronten Orte

Pfronten und Umgebung

Karten

Luftlinie-org berechnet die Luftlinienentfernung
sowie die Straßenentfernung zwischen zwei Orten und stellt beide auf der Landkarte dar. Startort ist Bad_Hindelang, den Zielort müssen Sie noch wählen. Voreingetragen ist ➥ Bisoro in Burundi


Karte eingebunden aus OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL

Weitere Fotos & Abbildungen

Bildersammlung auf Wikimedia-Commons
Pfronten auf ‚Tumblr‘

Kunst, Kultur und Brauchtum

Pfronten auf ‚Bildindex‘
Pfronten auf ‚Google-Art‘
Pfronten auf ‚Zeno-Org‘

Ausflüge und Sehenswertes

Video: Schellenproduktion in Pfronten
Wander- und Radtouren um Pfronten
Wikivoyage: Pfronten (Projekt der Wikimedia)
Wikitravel: Pfronten

Schmetterling-Erlebniswelt Pfronten

Berge

Der Edelsberg, 1630 m ü.NHN ragt zwar nur 700 m über der Fläche empor, man hat von dort jedoch eine großartige Aussicht. Bronner schreibt: „Man bezeichnet ihn daher gerne als den schwäbischen Rigi“.

Webcams

Pfronten (BY)
Pfronten, Breitenbergbahn, Ostlerhütte (BY)
Pfronten, Breitenbergbahn (BY)
Pfronten (BY)

Sagen, Mythen und Geschichten

Sagen und Mythen

Nächtlicher Reiter in Pfronten

In der Berggasse zwischen Pfronten-Weißbach und Nesleiten war es früherer Zeiten des Nachts nie ganz geheuer, und nicht selten kam es vor, das dem des Weges Gehenden ein Reiter nachritt. Blieb man dann stehen und wollte ihn „fürlassen“, so machte er auch Halt, und zwar so lange, bis man wieder weiter ging. Er tat den Leuten nichts zu leide, wenn sie nur fein ordentlich und ruhig des Weges gingen und nicht vorwitzig oder frech nach ihm herumspähten, was er nicht leiden konnte.

Auch dem Erzähler ist er in seinen jungen Jahren einmal nachgefolgt und war dabei immer so nahe hinter ihm, dass er fürchten musste, er werde jeden Augenblick niedergeritten. so oft er sich auch zur Seite stellte, der Reiter ritt durchaus nicht vor, blieb ihm vielmehr immer auf der Ferse, bis er endlich mit einem Male verschwand. Hätte der Verfolgte frech nach ihm umgeblickt oder gefrevelt, so wäre es ihm , wie er jetzt noch glaubt, schlecht gegangen.

Auf diesem Wege hatten viele auch sonst oft Anstände, indem sie zuweilen so verführt wurden, das sie stundenlang umher irren mussten, bis sie heimfanden, wie das auch einmal gleich sieben Weisbachern erging. Keiner fand sich mehr zurecht vor lauter Verwirrtsein, so das sie fast die ganze Nacht herumlaufen mussten, bis sie endlich heimkamen, obwohl doch sonst jeder hier Weg und Steg auf das genaueste kannte. (Pfronten.)

Quelle: Reiser, Karl August: Sagen, Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus – aus dem munde des Volkes gesammelt und herausgegeben, Kempten, 1895, S.30, Nr.5
Link: https://www.google.de/books/edition/Sagen_gebräuche_und_sprichwörter_des_A/yNwNAQAAIAAJ

Die wilden Männer

In den Engen des Achthals bei Pfronten haben ehedem viele »wilde Männer« gehauset, wie alle Leute noch erzählen. So ist einer auf dem Bärenmoos gewesen, ein gar arglistiger Geist. Man sagt, er habe zu seinen Lebzeiten mit einem seiner Freunde einen Handel gehabt wegen einer Wiese, und habe deshalb einen falschen Eid geschworen. Nach seinem Tode nun, da er noch keine Ruhe gegeben und besonders seine Freunde aus Hass und Neid verfolgt habe, sei er durch geistliche Mittel in’s Bärenmoos hinaus verbannt worden.

Seit der Zeit blieb zu Nachts kein Mensch mehr dort in der Nähe, und man trieb sogar das Vieh hinweg, damit demselben der Geist nicht schaden könne. – So hat auch der Schaidbachmann viel Uebels gestiftet, wo ihm ein Mensch ist in die Nähe gekommen, der kein gutes Gewissen gehabt hat. Höret nur eine Geschichte: Eines Tages gehen mehrere »Buben« ins Holz auf den Schaidbach. Spät Abends, als sie nun zusammen kommen in einer Heuhütte, um da zu übernachten, hören sie auf einmal »Juche!« schreien. Die »Buben«, wie sie eben sind, antworteten sogleich mit einem »Juchezer«.

Da aber rappelt’s plötzlich über ihren Köpfen, als wenn ein Haufen Steine über das Dach ausgeschüttet würde. Jetzt sind die drinnen in der Hütte freilich nicht wenig erschrocken und haben kein Wörtlein gesagt, sondern sind mäusleinstill geblieben. Da ruft der wilde Mann von außen: »Gebt mir nur ein Härlein heraus von eurem Haar, so habe ich euch samt und sonders.« Ihr könnt denken, dass sie das wohl haben bleiben lassen. So ist er denn wieder ruhig geworden. Seit vielen, vielen Jahren aber hört man nichts mehr von diesen und andern wilden Männern, denn, wie man sagt, so hat sie der Papst Pius VI. »verbetet«, als er in den achtziger Jahren in diese Gegend gekommen; andere aber sagen, es habe sie Kaiser Joseph II. auf immer gebannt.

Quelle: Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 38-39. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20005667585

Der Schatz am Kienberg

Bei Pfronten, am Fuße des Kienbergs, wo man in das Achtal hineingeht, liegen großmächtige Felsstücke, darunter ein Schatz verborgen ist. Es haben nämlich zur Schwedenzeit die geistlichen Herren umher sich dahin gerettet und ihr Zeug geflüchtet, als: eine Kiste voll Geld, eine Kiste voll Leinwand und eine Kiste voll »digenem« (geräuchertem) Fleisch. Darauf ist aber die Pest gekommen, daran sie alle gestorben sind; und so liegen denn die Schätze alle noch unter den Felsblöcken. Aber der muss noch gefunden werden, der sie heben könnte.

Quelle: Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 38.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20005667577

Von der Burg Falkenstein bei Pfronten

Teil 1. (Zimmersche Chronik, herausgegeben von Barack I, s. 76.)

Es hat sich dieser loblich Kaiser (Heinrich IV.) wohl leiden müssen von dem Papst und seinem Haufen, ja auch vor denen, die auf seiner Partei gewest, hat er sich vielmals am allermeisten müssen in Sorgen sehen, welche seine ärgeste Feindt gewest. Das bescheint sich wohl an Bischof Heinrichen von Augsburg, der war hievor Kaiser Heinrichs des dritten Kanzler gewest, nadigends dieses Kaiser Heinrichs des vierten Preceptor und Zuchtmeister, dadurch er am Kaiserlichen Hof in ein solche Kundtschaft kam und sich in Frauenzimmer so heimlich macht und demlet, dass des Kaisers leibliche Schwester ein Kind bei ihm hatte. Wie das dem Kaiser fürkam, da nahm er die Schmach so hoch zu Herzen, dass er dem Bischof allenthalben nachstellte.

Wie nun derselbig in allen Landen nicht sicher, dann sich niemands sein in einer so faulen Sach annehmen oder beladen wollte, da floh er auf das Schloss Falkenstein, zwischen Füssen und Nesselwang gelegen, dasselb besetzt er mit seinen besten Leuten und getreuesten Dienern, zudem das Haus mit Proviant und allerhand Notdurft auf ein lange Zeit versehen. Nichts destoweniger, wie ihn der Kaiser daselbs erfuhr, da zog er ihm nach und belagert das Schloss, das niemands mehr aus noch hinein möcht. Aber das Schloss war von Natur und von Gebau so stark, dass, zu dem der recht Winter auf dem Hals, der Kaiser mit Gewalt nichts getraute zu schaffen oder dem Bischof was abzubrechen. Wie sich nun die Belagerung so gar lang verzoge, da ward durch andere Fürsten soviel getädiget und dahin vermittelt, dass sich der Bischof mit Leib und Gut in des Kaisers Hand stellen, dargegen aber so sollt er des Lebens gesicheret sein.

Solche Mittel nahmen der Kaiser und der Bischof an. Hierauf ging der Bischof mit fünfhundert streitbaren Männern, seinem Kriegsvolk vom Schloss herab in des Kaisers Lager und wollt dem Kaiser zu Füßen fallen und abbitten. Aber der Kaiser hat der welschen Stückle und Absprung viel erfahren und gelernet, darum, wie der Bischof ins Lager ankommt, da waren etliche verordnet, die ihn empfingen und mit guten Worten und wenig Diener in ein besonders abgesondert Ruine Falkenstein bei Pfronten gezielt führten; daselbst waren andere, die nahmen den Bischof, führten ihn zu einem Block und verstümmelten ihn grausam zu seiner Straf begangner Handlung. Mit was großen Schmerzen das zugegangen, das ist deutlich zu gedenken.

Sobald aber solchs geschehen, da ward der Bischof seinem Diener also frank und semianimis überantwortet, mit dem ausdrücklichen Befehl, dass sie ihren Herren ohne Forderung nach Augsburg führen, daselbst er hinfort sein Amt und der fürchen, auch den Gottesdienst auswarten sollt. Aber er konnte die übergroßen Schmerzen nicht überstehen, sondern starb auf dem Weg, geschah am Barbara-Abend anno 1063. Wer er aber vom Geschlecht sei gewesen, das ist dieser Zeit noch unbewusst.

Burg Falkenstein
Burg Falkenstein
aus: Reiser: Sagen, Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus, 1895

 

Teil 2. ( Bavaria II , 2, S. 797 )

Im Jahre 1077 flüchtete sich der von Herzog Welf eingesetzte und beschütze Bischof von Augsburg ins Pfrontner Tal und bezog mit seinen Rittern die Burg Falkenstein. Um den sie verfolgenden Feinden zu entgehen, haben sie den Pferden die Eisen verkehrt auf die Hufe geschlagen und sind dann in der Burg geblieben, bis der Bischof unter dem Schutze des Welfen wieder in Augsburg einziehen konnte.

Auch zur Zeit Friedrich Barbarossa’s soll ein Bischof in diese Burg sich geflüchtet haben. Die zu Pfronten sollen für die Treue gegen ihre Bischöfe große Freiheiten erhalten haben. Als die Bauern des oberen Allgäus sie zur Teilname am Bauernkriege aufforderten, erklärten sie einmütig, sie hätten keine Klage gegen ihren gnädigen Herrn in Augsburg und keinen Grund zur Auflehnung. Und wirklich hatten sie mehr Freiheiten, als die Bauern in ihren Artikeln beanspruchten.

Teil 3. (mündlich)

Bei einer lang andauernden Belagerung der Burg Falkenstein, wobei es auf eine Aushungerung abgesehen war, war die Not schon aufs höchste gestiegen; denn alle Vorräte an Lebensmitteln waren zusammengeschwunden bis auf ein Viertel Fleisch. Da griffen die Belagerten zu einer List und hängten dieses letzte Viertel an einer Stange zu einer Dachluke hinaus, dass es baumelte, zum Hohne der Belagerer, und dass diese glauben möchten, sie wären in der Burg noch reichlich mit Lebensmitteln versehen und könnten sich solchen Spott erlauben.

Nichtig, diese List half, denn der Feind lies sich täuschen und zog ab. Nach anderen hätten sie nur noch ein Schwein gehabt, und dieses hätten sie im Burghof herumgezogen und fortwährend gezerrt und gezwickt, das es recht schrie. Auch hätten sie auf die Belagerer den Knödel hinabgeworfen, und so hätten sich diese täuschen lassen und die weitere Belagerung aufgegeben. (Vils, Füssen, Hopferau)
Quelle: Sagen, Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus. Dr. Karl Aug. Reiser, Kempten 1895
Link: https://www.google.de/books/edition/Sagen_gebräuche_und_sprichwörter_des_A/yNwNAQAAIAAJ


³ Die historischen Texte habe ich zur besseren Lesbarkeit „sachte“ an die gültige Rechtschreibung angepasst, historisch überholte Begriffe jedoch belassen. Die historischen Postkarten wurden von mir retuschiert, Flecken und Schrift habe ich entfernt und die Karten in Farbe und Kontrast geändert, manche auch digital coloriert. Die Ansichtskarten wurden vor mehr als 100 Jahren benutzt und die Urheber sind vermutlich vor mehr als 70 Jahren (und nach 2 Weltkriegen) verstorben, sodass die Karten imho gemeinfrei wurden. Sollte ich mich geirrt haben, bitte ich um eine Nachricht mit Begründung der Rechteinhaber. Es liegt nicht in meiner Absicht, berechtigte Rechte zu verletzen. Die Verwendung dieser Abbildungen auf meiner Website stellt keine Garantie und Begründungsgrundlage dafür dar, dass die Abbildungen „Public Domain“ sind.

Literatur

Hier findet ihr Literatur zu Pfronten
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