Pfullendorf liegt rund 20 Kilometer nördlich des Bodensees im Linzgau. Die Stadt erhielt 1220 das Stadtrecht und war von 1282 bis 1803 freie Reichsstadt. Pfullendorf ist Station der Oberschwäbischen Barockstraße, der Deutschen Fachwerkstraße und der Hohenzollernstraße.

Allgemeines

Internetauftritt der Stadt Pfullendorf
Wikipedia:Pfullendorf
Alemannische Wikipedia:Pfullendorf
Wikisource: Historische Quellen zu Pfullendorf
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Karten

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Karte Pfullendorf

Fotos & Abbildungen

Die hier gezeigten Bilder wurden von mir erstellt, falls nicht anders vermerkt oder aus anderen Quellen eingebunden und Public Domain. © Wolfgang Autenrieth

Pfullendort Marktplatz, 1907

Felle Pfullendorf Hauptstrasse
Pfullendorf Hauptstrasse mit Rathaus und Brunnen, gemalt von Eugen Felle, Isny (1839-1934), Public Domain
Felle Pfullendorf Oberes Tor Altes Haus
Pfullendorf: Oberes Tor und Altes Haus, gemalt von Eugen Felle, Isny (1839-1934), Public Domain

Felle Pfullendorf
Pfullendorf, gemalt von Eugen Felle, Isny (1839-1934), Public Domain
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Kunst, Kultur und Brauchtum

Kultur und Sehenswürdigkeiten (Wikipedia)
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Geschichte 

Wikipedia – Pfullendorf#Geschichte
Matthäus Merian, Topographia_Sueviae: Pfullendorf (Wikisource)

Ausflüge und Sehenswertes

Wikivoyage: Pfullendorf (Projekt der Wikimedia)
Wikitravel: Pfullendorf


Planetenweg im Seepark
Wakeboard / Wasserski im Seepark
Fußballgolf / Spaßgolfanlage im Seepark

Natur & Parks

Seepark
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Nachbargemeinden

angrenzende Städte und Gemeinden (aus Wikipedia)

Teilorte / Teilgemeinden

Ortschaften und Wohnplätze von Pfullendorf (aus Wikipedia)

Sagen, Mythen und Geschichten

Der in eine Wildgans verwandelte Gastwirt

Meister Michel von Pfullendorf war Kammerschreiber des Kaisers Friedrich III. – Nikolaus von Wyl, von Bremgarten, welcher als Kanzler des Grafen Ulrich von Württemberg starb, und Mehreres aus dem Lateinischen übersetzt hat, führt diesen Meister Michel als Gewährsmann einer sehr abenteuerlichen Geschichte an. In der Vorrede seines Traktats „von dem guldin Esel Luciani,“ erzählt er dem Grafen Eberhard unter Anderm, zum Beweise, dass Menschen durch Zauberei in Tiere verwandelt werden können, nachstehende Geschichte:

„Ich wil aber wyter euch eins hyntzu setzen, das ich einmals von Herrn Michel von Pfullendorf, dozemal kaiserlicher Kammerscheiber, gehört han. Derselb sagt mir und viel andern by ym ob einem Tisch sitzend: Daz ein wirt und Gastgeb in seiner Statt, eer und Gut habend, by synen trüwen hoch und türe redte, daß er durch gemachte einer Frauwen lenger dann ein gantzes jare ein wilde ganß gewesen were, mit andern söllichen Gense umbfliegend, als lang bis einsmals ein Ganß in ein Gezenk und Kampf ym vom Geschicht ab syeme hals etlich rysse gemecht und Zouberey ym in einem tüchlin angestrickt.“

Es ist gut, dass Meister Michel hier nur vom Hörensagen referierte!
Quelle: Kasimir Walchner: Der in eine Wildgans verwandelte Gastwirt, aus: Badisches Sagen-Buch I, S. 84–85 
https://de.wikisource.org/wiki/Der_in_eine_Wildgans_verwandelte_Gastwirth

Der rettende Brotlaib

Im 13. bis gegen die Mitte des 14. Jahrhunderts kam es oft vor, dass die Stadt Pfullendorf von den Kaisern, welche sich gar häufig in Geldverlegenheit befanden, verpfändet wurde. Dadurch entstand das unangenehme Verhältnis, dass die Gläubiger des Kaisers, selbst, oder durch Bevollmächtigte, die Reichssteuer und andere kaiserliche Einkünfte des Ortes verwalten und einziehen, auch das Amt des Stadtammanns versehen ließen, was zu vielen Verdrießlichkeiten zwischen dem Rat und der Bürgerschaft einerseits, und diesen Pfandgläubigern andrerseits Anlaß gab. Damit nun ein so misslicher Zustand nicht wiederkehre, erwirkte sich die Stadt (1348) von Kaiser Karl IV. ein Privilegium, demgemäß sie nie mehr aus des Reiches Händen kommen oder verpfändet werden solle. Während Pfullendorf auf solche Weise bemüht war, sich von Innen und Außen Kraft und Ansehen zu verschaffen, nahte sich ihr unversehens große Gefahr. Die Ritter und Edelleute aus der Umgegend machten miteinander einen Anschlag, die Stadt unvermutet zu überfallen und einzunehmen. Zu diesem Ende wollten sie sich ihr nächtlicher Weile von drei Seiten nähern und verborgen halten, bis früh Morgens die Viehherde der Stadt aus die Weide getrieben würde, dann sollte der eine Haufe auf diese losgehen und sie wegnehmen, die beiden andern aber, während die Bürger zur Rettung ihres Viehes hinauseilten, in die unbewachte Stadt dringen und sich derselben bemächtigen.

Von diesem Vorhaben war Graf Wernher von Zimmern zu Mößkirch in Kenntnis gesetzt, wir wissen nicht, ob als Teilnehmer oder durch Zufall. Seit langer Zeit war er ein freundlicher guter Nachbar der Stadt und kam oft aus seinem Schlosse bei Mößkirch auf Besuch dahin. Da er nun den vom Adel gegen Pfullendorf gefaßten Anschlag nicht abzuwenden vermochte und ebensowenig denselben verraten durfte, ward er traurig und mißlaunig, wich seinem Hausgesinde aus und schloss sich in sein Gemach ein, so dass seine Gattin, Brigitta von Gundelfingen, darüber in Sorgen geriet und eine Gelegenheit suchte, den Grund des beunruhigenden Betragens ihres Gemahls zu erfahren. Lange blieb ihr Forschen umsonst, bis sie endlich eines Tages, da sie zufällig ein Selbstgespräch ihres Mannes belauschte, die Ursache davon entdeckte. Ihre erste Angelegenheit war nun, die Stadt auf geheime sichere Weise vor dem drohenden Unglücke zu warnen. Sie schrieb demnach ein Brieflein an den damaligen Stadtammann von Gremlich, verbarg es in einen Laib Brot und übergab ihn einem treuen Diener mit dem Auftrage, denselben in keine anderen Hände, als in die des Stadtammanns selbst abzugeben und ihm dabei zu sagen, er möge sich das Brot wohl empfohlen seyn lassen. Der Stadtammann, neugierig, den Sinn dieser rätselhaften Botschaft herauszubringen, untersuchte den Brotlaib näher und fand darin den Brief der Frau von Zimmern, welcher ihn von der nahen Gefahr unterrichtete und zur Wachsamkeit ermahnte.

Als nun der zum Überfall bestimmte Tag erschienen war, brach ein Haufe Reisiger der Verabredung gemäß aus einem Hinterhalt hervor und nahm die so eben ausgelassene Viehherde der Stadt weg. Alsbald wollten die Bürger hinauseilen und ihr Vieh dem Feinde wieder absagen. Allein Stadtammann Gremlich hatte alle Tore schließen und bewachen lassen, und belehrte nun die erstaunte Bürgerschaft von dem, was so eben vorgehen sollte. Da rüstete sich Alt und Jung und sah, wie zwei andere feindliche Haufen aus dem Walde hervorbrachen und gegen die Stadt heraufsprengten, in der Meinung, die Tore offen und unbewacht zu finden, und eindringen zu können.

Als sie aber die Tore wohl verschlossen und die Bürger alle bewaffnet auf Mauern und Türmen erblickten, zogen sie unverrichteter Dinge wieder ab und dachten auch in der Folge nie wieder daran, die Stadt zu gewinnen. Dies geschah um das Jahr 1348 und die handschriftliche Chronik der Herren von Zimmern hat das Andenken daran aufbewahrt.

Zum ewigen Gedächtnis und zu dankbarer Erinnerung an diese merkwürdige Rettung der Stadt verordnete der Rat zu Pfullendorf, dass jährlich ein sogenanntes Hochmahl gehalten werden sollte, wozu nebst dem Stadtammann, Bürgermeister, Rat und Geschlechtern, jedesmal auch der Herr von Zimmern geladen wurde, wobei er auch gewöhnlich sich persönlich einstellte. Im 16. Jahrhunderte hörte jedoch diese Gewohnheit auf; das Geschlecht der Herren von Zimmern erlosch mit dem Letzten dieses Namens, dem Grafen Wilhelm, im J. 1593 und die Herrschaft Mößkirch kam an den Grafen Joachim von Fürstenberg, welcher die Schwester des Grafen, Anna, zur Gemahlin hatte.

Quelle: Schnezler, August: Badisches Sagen-Buch. Erste Abtheilung: Vom Bodensee bis zur Ortenau, S.81
Link: https://de.wikisource.org/wiki/Der_rettende_Brotlaib

Maria Schreikapelle

Unweit Pfullendorf ist eine Kapelle zu Maria Schrei. Nach der Sage soll ein Schwede dort nach einem im Freien stehenden Marienbild geschossen haben, worauf ein gellender Schrei in der Luft gehört worden sei.

Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 427-428. Permalink:

Viel Uebel um Aepfel

Während der traurigen Zeit des Schwedenkrieges kam u. A. auch der Feldmarschall Gustav Horn auf seinem Marsche nach Ravensburg im Januar 1634 in die Stadt Pfullendorf und verweilte über drei Stunden in derselben. Unglücklicher Weise versäumten die Stadtvorsteher, dem gestrengen Herrn Marschall ihre Aufwartung zu machen; was ihn aber noch mehr verstimmte, war, daß seinem Wunsche, Aepfel zu haben, entweder geflissentlich oder aus Unachtsamkeit nicht entsprochen wurde. Mit den schlimmsten Gesinnungen verließ er diesen unhöflichen Ort.

Die Folgen davon blieben nicht lange aus; denn schon am 18. Hornung ließ der Oberst Plato allen Fruchtvorrath im Pfullendorfer Spital wegnehmen und nach Ulm abführen. Auf die gemachten Gegenvorstellungen gab er zur Antwort: „Man habe dem Feldmarschall bei seinem Hierseyn einige Aepfel versagt, und doch sey nun hier im Spital ein ganzes Gewölbe voll davon gefunden worden.“ – Hierauf forderte der Oberst alle Schlüssel zum Spital ab, schaltete über Alles nach seinem Willen und Belieben und nahm endlich alle Lebensmittel, so wie 24 Melkkühe weg. So blieb es bis zum 19. März, wo die Schweden abzogen und nur noch 4 Kühe stehen ließen. Die anderen wurden geschlachtet und das Fleisch mitgenommen. Dem Obersten Plato jedoch mußte noch zum Danke für sein schonendes Verfahren ein Geschenk von 50 Thalern beim Abzuge gegeben werden. Diesen Gästen folgten überdies bald darauf noch viel beschwerlichere, und die gute Stadt hatte so viele Mäuler von Schweden zu füttern, daß man gestehen muß, die Pfullendorfer haben noch niemals in so saure Aepfel beißen müßen, als damals, nachdem sie die süßen dem Herrn Feldmarschall verweigert.

Quelle: Kasimir Walchner: Viel Uebel um Aepfel aus: Badisches Sagen-Buch I, S. 83–84
https://de.wikisource.org/wiki/Viel_Uebel_um_Aepfel

Volksglaube

Johannis

In der Gegend des Bodensees sagt man: am Johannistage müsse der „Engel“ oder Sankt Johannes einen Schwimmer und einen Klimmer haben. Deshalb soll an diesem Tage Niemand, auch in den kleinsten Flüssen nicht, sich baden, noch auf einen Baum steigen. (Pfullendorf)
Quelle: Ernst Heinrich Meier: Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben, Stuttgart 1852, Band 3, Nr. 122, Link: https://books.google.de/books?id=i1sKAAAAIAAJ


1 Informationen zusammengestellt bzw. zitiert auch aus Wikipedia (Quelle siehe „Allgemeines“)

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