Nesselwang – Sehenswertes, Geschichte, Sagen, Mythen und Gebräuche. Das „etwas andere“ Portal mit Links, (alten und neuen) Karten, Fotos, Ausflugsziele

Allgemeines

Internetauftritt der Stadt / Gemeinde
Wikipediaeintrag
Alemannische Wikipedia
Wikisource: Historische Quellen und Schriften

Historische Lexikoneinträge

Nesselwang

Marktflecken an der Wertach im Landgerichte Füssen des baierischen Kreises Schwaben; Schloß, Hospital, Hammerschmiede; 1250 Ew.
Quelle: Pierer’s Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 798.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010507973

Karten

Luftlinie-org berechnet die Luftlinienentfernung
sowie die Straßenentfernung zwischen zwei Orten und stellt beide auf der Landkarte dar. Startort ist Nesselwang, den Zielort müssen Sie noch wählen. Voreingetragen ist ➥ Bisoro in Burundi

Karte eingebunden aus OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL

Fotos & Abbildungen

Bildersammlung auf Wikimedia-Commons
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Infos und Fotos auf Pinterest
Filme in der ARD-Retro-Mediathek (Filmbeiträge der 60er-Jahre)

Kunst, Kultur und Brauchtum

Kultur und Sehenswürdigkeiten (Wikipedia)
Abbildungen auf ‚Bildindex‘
➥ Bilder auf ‚Google-Art‘
Nesselwang auf ‚Zeno-Org‘
Suchfunktion nutzen für Nesselwang auf leo-bw.de
(Karten, Archivmaterialien und Luftaufnahmen vom Landesarchiv Baden-Württemberg)
Alphabetisch sortiertes Verzeichnis auf www.kloester-bw.de
Beschreibungen vom Landesarchiv Baden-Württemberg

Geschichte

Ortsbeschreibung von Merian: ➥ https://de.wikisource.org/wiki/Topographia_Sueviae:_Nesselwang

Ausflüge und Sehenswertes

Wikivoyage – Projekt der Wikimedia
Wikitravel – der freie Reiseführer

Webcams

Webcams in Nesselwang und Umgebung

Nachbargemeinden

angrenzende Städte und Gemeinden (aus Wikipedia)

Teilgemeinden und Ortschaften

Ortschaften und Wohnplätze von Nesselwang (aus Wikipedia)

Sagen, Mythen und Geschichten

Sagen und Mythen

Das Nachtgjaid bei Niederhofen

Vor vielen vielen Jahren ging einmal ein Mann von Leuterschach kurz nach Mitternacht daheim fort, um den Sonthofener Viehmarkt zu besuchen. Noch ehe der Morgen zu grauen anfing, kam er schon in die Gegend von Nesselwang und als er bei Niederhofen vorbeiging, hörte er auf einmal in einem Gehölze seithalbs der Straße einen gar wunderlieblichen Gesang und herrliches Musizieren und Jauchzen, dass er es seiner Lebtag nie so schön gehört hatte. Darob war er nun nicht wenig erstaunt, dachte aber sogleich an das Nachtgjaid, von dem er schon hatte erzählen hören, wie schön es musiziere und nun hätte er sich gerne zum Schutze niedergelegt, wenn er nur keine Zeit zu verlieren gehabt hätte. So dachte er sich aber: Gehst halt ruhig in Gott’s Namen deines Weges fort! Wie er eine Strecke weit gekommen war, sah er plötzlich einen Reiter auf einem schwarzen Ross daher sprengen und vor ihm quer über die Straße gegen den Niederhofer Wald zu eilen, von woher die wunderschöne Musik erschallte. Das Ross war, wie er deutlich sah, vollständig angeschirrt. Der Reiter aber, der darauf saß, hatte keinen Kopf. Da überkam den Mann freilich große Furcht und als er das Gesehene in Nesselwang erzählte, sagte man er solle Gott danken, dass er diesmal gut und unbeschädigt davon gekommen sei. (Ronried)

Quelle: Reiser, Karl August: Sagen, Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus – aus dem munde des Volkes gesammelt und herausgegeben, Kempten, 1895, S.37, Nr.18
Link: https://www.google.de/books/edition/Sagen_gebräuche_und_sprichwörter_des_A/yNwNAQAAIAAJ

Der Stüzlhans bei Bachtel

Es ist noch nicht so arg lange her, dit hielt sich in dem Walde auf dem Stüzl zwischen Wildberg und Bachtel, durch den die Straße von Görisried nach Nesselwang führt, der Stüzlhans auf. Man sah ihn zwar nur selten, aber um so öfter machte er sich bemerkbar durch wildes Lärmen und Getöse .

Er trieb es in dem Holze oft gar arg, so das man ihn allgemein fürchtete und den Weg zur Nachtzeit möglichst mied.

Als einmal ein Wildberger spät von einer Hochzeit heimkehrte und in den Wald kam, entstand plötzlich ein so fürchterliches Tosen und Stürmen, Krachen und Gepolter in den Tannen, als

ob alle Äste und Bäume mit einem Male abgeknickt und abgebrochen würden, und dann „hagelte und prasselte es ganz entsetzlich nacheinander hinauf am Stüzl“, dass der Mann den damals ausgestandenen Schrecken seiner Lebtag nicht mehr vergaß und hernach oft erzählte, wie schnell ihm da sein „Stieber “ – denn ein bisschen sei er freilich vom Weine angeheitert gewesen – vergangen und wie schnell er nüchtern geworden sei.

Ganz Ähnliches erlebte ein anderer Wildberger einmal, als er zur Nachtzeit für einen Kranken zum Doktor nach Nesselwang wollte. Er geriet dabei so in Furcht und Schrecken , dass er davon

schwer erkrankte und lang darnieder lag.

Ein andermal war es, dass in der Nähe ein Hirte das Vieh hütete. Als sich in der Nacht die ganze Herde gelagert und er ein Feuer angebrannt hatte, ging „der Teufel auf einmal im Walde los und begann der Stüzlhans seine Geschichten“. Es fing an zu toben und zu krachen in dem Geäste, als würden die Tannen allesamt niedergemacht und „ die Welt abgebrochen “. Dann war es plötzlich, wie wenn in das Hirtenfeuer ein Blitz führe, so stoben die Funken und die Glut auseinander. Das Vieh aber, das vor her ganz ruhig und friedlich gewesen war, wurde „hert narret“ und sprang nach allen Seiten wild auseinander, so dass es große Mühe kostete, es wieder zusammen zu bringen .

Auch die Fuhrleute hatten in dem Walde zuweilen Anstände, dass die Rosse nicht mehr gehen wollten und sich fürchteten“, sobald sie den Stüzlhans merkten. Manche glaubten früher, der Stüzlhans habe zu Lebzeiten Holz gestohlen und müsse nun dafür geisten und nächtlich Holz fällen.

aus Fraktur transkribiert aus:
Sagen, Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus, aus dem Munde des Volkes gesammelt von Dr. Karl Aug. Reiser, Kempten, 1895, Kap. 1

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