Mengen – Sehenswertes, Geschichte, Sagen, Mythen und Gebräuche. Das „etwas andere“ Portal mit Links, (alten und neuen) Karten, Fotos, Ausflugszielen

Allgemeines

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Wikipediaeintrag
Alemannische Wikipedia
Wikisource: Historische Quellen und Schriften

Historische Lexikoneinträge

Mengen (Pierer, 1860)
Stadt im Oberamte Saulgau des württembergischen Donaukreises, zwischen der Ostrach u. der Ablach; Pfarrkirche (Marienkirche) mit wunderthätigem Marienbilde; Viehzucht u. Ackerbau, Handel mit Frucht u. Vieh, Flachsbau, Tuchmacher u. Gerbereien, Weißstickerei; 2000 Ew. – Die Stadt ist römischen Ursprungs u. kommt schon im J. 819 vor, war bald Reichsstadt, bald habsburgisches Hausbesitzthum bis es 1805 an Württemberg kam. 1604 u. 1819 litt es durch Brände;
Quelle: Pierer’s Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 128.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010428429

Mengen (Meyers, 1908)
Stadt im württemberg. Donaukreis, Oberamtsbezirk Saulgau, Knotenpunkt der badischen, bez. württembergischen Staatsbahnlinien Radolfzell-Mengen und Ulm-Tuttlingen, 561 m ü. M., hat 2 kath. Kirchen, eine evang. Kapelle, ein ehemaliges Benediktinerkloster (jetzt Schulhaus), Forstamt, Gardinen- und Strickwarenfabrikation, Elektrizitätswerk, Mühl- und Sägewerke, Hopfenbau und (1905) 2647 Einw., davon 373 Katholiken. M. wird bereits 819 genannt und kam 1805 von Österreich an Württemberg.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 598.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007075049

Karten

Luftlinie-org berechnet die Luftlinienentfernung
sowie die Straßenentfernung zwischen zwei Orten und stellt beide auf der Landkarte dar. Startort ist Mengen, den Zielort müssen Sie noch wählen. Voreingetragen ist ➥ Bisoro in Burundi


Karte eingebunden aus OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL

Fotos & Abbildungen

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Filme in der ARD-Retro-Mediathek (Filmbeiträge der 60er-Jahre)

Kunst, Kultur und Brauchtum

Kultur und Sehenswürdigkeiten (Wikipedia)
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➥ Bilder auf ‚Google-Art‘
Mengen auf ‚Zeno-Org‘
Suchfunktion nutzen fürMengen auf leo-bw.de
(Karten, Archivmaterialien und Luftaufnahmen vom Landesarchiv Baden-Württemberg)
Alphabetisch sortiertes Verzeichnis auf www.kloester-bw.de
Beschreibungen vom Landesarchiv Baden-Württemberg

Geschichte

Liebfrauenkirche Mengen

Inschrift am Grundstein der Liebfrauenkirche Mengen aus dem Jahr 1479

In dem stain, da lug in,
so fündstu darin met und win.
Diss capell hat gemachet
Conrad Beck im mcccclxxix jar.
Näheres dazu finden Sie hier: https://www.rdklabor.de/wiki/Bauinschrift

Ortsbeschreibung von Merian: ➥ https://de.wikisource.org/wiki/Topographia_Sueviae:_Mengen

Ausflüge und Sehenswertes

Wikivoyage – Projekt der Wikimedia
Wikitravel – der freie Reiseführer

Webcams

Webcams in Mengen und Umgebung

Nachbargemeinden

angrenzende Städte und Gemeinden (aus Wikipedia)

Teilgemeinden und Ortschaften

Ortschaften und Wohnplätze von Mengen (aus Wikipedia)

Sagen, Mythen und Geschichten

Das Mirakelbild in Mengen

In der Pfarrkirche, der Marienkirche, stet ein umgitterter Altar und darin ist ein wundertätiges Muttergottesbild. Die gedruckte allda angebrachte Tafel besagt: Den 18. Mai 1632 hat das Marienbild seine echte Farbe verkehrt, seine Augen wunderbar verdreht, aufgetan, geschlossen. Dieses ist geschehen im Beisein von 300 Personen, Mengen 21. Juli 1825. Es hängt diese Legende mit der Rettung der Stadt M. den 18. Mai 1632 zusammen, als die Schweden ob des dichten Nebels von der Berennung abstanden. Dieser Tag der Hilfe ward jährlich gefeiert mit Gottesdienst und Procession um die Stadt unter Zulauf einer großen Volksmenge aus der Nachbarschaft. Neuerlich ist das Fest auf den Pfingstmontag verlegt worden.
Quelle: https://de.wikisource.org/wiki/Das_Mirakelbild_in_Mengen

Gespenstisches Pferd

Bei der Osterbruck zwischen Herbertingen und Mengen sieht man oft bei der Nacht ein gespenstiges Pferd über die Felder rennen. Es ist ein Schimmel, und wenn die Nacht auch sehr dunkel ist, sieht man es doch, bis es im Walde bei den sog. »Kofen« verschwindet.

Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 110.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004562437

In der Kirche zu Ennentach (Ennedâ)

… ist eine Seitenkapelle mit der Gruft des hl. Luitpertus. Dieser lebte zu Fulgenstadt und hatte die fromme Gewohnheit, jeden Samstag nach Ennentach zu gehen und die heiligen Sakramente zu empfangen. Als er starb, erzählt die Volkssage dieses: St. Luitpertus hatte zwei Ochsen, von denen der eine nur ein Horn, der andere aber seine zwei Hörner hatte. Als einstens Luitpertus im Stalle war, da sprach das Einhorn zu dem Zweihorn: »Wo gehen wir morgen hin?« Der Zweihorn sagte zum Einhorn: »Morgen führen wir unsern Herrn nach Ennentach.« So war es denn auch. St. Luitpertus starb des andern Tages. Der Leichnam wurde auf einen Wagen geladen, und seine zwei Ochsen zogen ihn von dannen: folgten aber nicht den Knechten, sondern liefen rasch, wohin sie wollten, Ennentach zu, und Niemand konnte sie aufhalten. St. Luitpertus wurde da begraben. In seine Gruft hinunter in der Seitenkapelle geht eine Öffnung. Fußleidende strecken ihren Fuß hinunter und sollen schon Viele geheilt worden sein.

Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 413-414, Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004569563

Mutter Gottes auf der Mauer

Als die Schweden die gute Stadt Mengen bedrohten, flehten die »Mengemer« bei ihrer Mutter Gottes um Hilfe, welche ihnen auch sofort geworden. Denn die Mutter Gottes stieg von ihrem Postament herab und ging auf der Stadtmauer rings um die Stadt. Alsbald kam in das Donauthal ein gewaltig dicker Nebel und die grimmigen Schweden fanden die Stadt nicht. Dasselbe sagt man von Ellwangen.

[Rochholz A.S. I. Nr. 3 und Nr. 164, wo die Mutter Gottes in Rheinfelden auf der Mauer auf- und abgeht und die Uhr auf viere richtet zum Unglück der Schweden. – So erschien auf den Mauern von Münnerstadt (Franken) die Mutter Gottes und die Schweden flohen bestürzt. Märchen u. Sagen für Jung und Alt mit Illustrationen. Düsseldorf, Arnz und Comp. S. 73. Die hl. Jungfrau fängt Steine, Pfeile oder Kugeln auf, Kuhn und Schwarz, nordd. Sg. S. 372. Schöppner 755. 1000. Der Marienthurm in Constanz hat seinen Namen von der Mutter Gottes, die in Gestalt einer schönen Frau während der schwedischen Belagerung a. 1633 am hellen Mittag über der Augustinerkirche erblickt worden sei. Marmors Constanz S. 81. Vgl. Schnezler I. S. 40. – In dem »Anniversarium« der Stadtpfarrei Mengen vom Jahre 1600 und ff. kommt ganz kurz eingetragen unser Ereigniß vor: »Decimo octavo Maji 1632 Imago Beatae Virginis Mariae ad Sepulchrum infra montem Oliveti mirabilem se exhibuit (quare Deus scit). Hinc Clerus et Populus ex devotione 18. Mai feriadem voverant et habent officium solenne de B.V.M. cum concione.« Dieses 18. Maienfest, Schwedenfest geheißen, wurde früher am Tage selbst gehalten, jetzt aber jedesmal auf den Pfingstmontag, d.h. auf das Patrocinium der Stadtpfarrei verlegt. In Mengen soll auch noch ein altes Lied über diesen Gegenstand vorhanden sein. Auch der hl. Bonifazius soll in Fritzlar auf der Mauer gesehen worden sein im siebenjährigen Kriege.]

Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 376-377, Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004569024

St. Luitpert war ein Bauersmann

… in Fulgenstadt zu Hause, wo man seine Wohnung noch zeigt; war gar fromm. Täglich kam er nach Ennentach und verrichtete dort in der Kirche seine Andacht. An der Stadtmauer von Mengen ging er allemal vorbei. Mal im Frühjahr, als das Schneewasser ging und die Ablach anschwoll, wollte Luitpert seinen Weg wieder wie gewöhnlich machen, aber konnte nicht mehr hinüber: das Wasser war zu stark. Er riss vom nächsten Gartenzaun einen Pfahl aus und schwang sich hinüber. Aber die Kirchtüre war und blieb verschlossen. Sonst öffnete sie sich ihm allemal von selbst. St. Luitpert ging wieder zurück, steckte seinen geraubten Pfahl in sein Loch. Jetzt öffnete sich ihm die Kirchtüre.

[Gewöhnlicher ist der Name »Luib«. Früher fanden große Wallfahrten nach Ennentach statt. Dass Prozessionen stattfanden, findet man in Aulendorfer Hexenproceßakten. In Fulgenstadt steht St. Luib zu Ehren noch ein Bildstöcklein. – Von St. Ulrich erzählt eine Legende, er habe sich verspätet, einen Grenzpfahl ausgezogen als Stütze über die Gräben. Da schweigt das Heimatglöcklein und läutet erst wieder, nachdem er den Pfahl an Ort und Stelle tat. Mittermeier S. 129.]
Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 411-413, Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004569555

Volksglaube, Wetter und Gestirne

Wenn Jemanden am ersten Tag des Jahres

… zuerst ein altes Weib in’s Haus kommt, geht das Geschäft das ganze Jahr hindurch schlecht. Ein Kind oder eine Jungfrau bedeutet Glück. (Mengen)

Quelle:Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 469. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004570847

Wer unvermerkt einen Todten

… mit einer »Gluf« in die Ferse stechen kann, vermag mit jener Gluf nachher alle Leute, die mit ihm am gleichen Tische sitzen, einzuschläfern; er braucht diese Gluf nur ungesehen unter dem Tisch in die Platte zu stecken. So lange die Gluf im Tisch steckt, schlafen Alle, welche um ihn sitzen. Sie erwachen erst wieder, wenn die Gluf ausgezogen wird. (Mengen)

Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 338, Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004568613

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