Sipplingen am Bodensee – Sehenswertes, Geschichte, Sagen, Mythen und Gebräuche der Region. Das „etwas andere“ Portal: Links, Landkarten, historische Ansichtskarten, Fotos, Ausflugsziele …
Unterkapitel
Allgemeines
➥ Internetauftritt der Stadt / Gemeinde
➥ Wikipediaeintrag
➥ Alemannische Wikipedia
Historische Lexikoneinträge
Sipplingen
Pfarrdorf im Bezirksamt Überlingen des badenschen Seekreises, reizend am Überlingersee gelegen; hat jetzt ausgezeichneten Weinbau (während es früher durch schlechten Seewein, Sipplinger Wendewein, sprüchwörtlich im Verruf war), Nußbau u. 900 Ew.
Quelle: Pierer’s Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 139
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010938656
Geschichte
Burg Hohenfels (Sipplingen)
Karten
➥ Luftlinie-org berechnet die Luftlinienentfernung
sowie die Straßenentfernung zwischen zwei Orten und stellt beide auf der Landkarte dar. Startort ist Sipplingen, den Zielort müssen Sie noch wählen. Voreingetragen ist ➥ Bisoro in Burundi
Karte eingebunden aus OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL
Ausflüge und Sehenswertes
In – bzw. oberhalb des Ortes befindet sich das Hauptwerk der ➥ Bodensee-Wasserversorgung. Hier wird das Trinkwasser, das vor Sipplingen dem Bodensee entnommen wird, in eine der größten deutschen ➥Fernwasserversorgungen eingespeist, die etwa fünf Millionen Menschen in rund 320 Städten (z.B. Stuttgart) und Gemeinden in Baden-Württemberg und der Schweiz mit Trinkwasser aus dem Bodensee beliefert.
Einen Bericht darüber kann man in der Sendung Odysso des SWR anschauen. Auch die Wikipedia bietet dazu Informationen. Die Speicher und Pumpwerke können besichtigt werden – siehe Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung (hier „Service“ wählen“).
➥ Wikivoyage – Projekt der Wikimedia
➥ Wikitravel – der freie Reiseführer
Fotos & Abbildungen
➥ Bildersammlung auf Wikimedia-Commons
➥ Abbildungen auf Tumblr
➥ Infos und Fotos auf Pinterest
➥ Filme in der ARD-Retro-Mediathek (Filmbeiträge der 60er-Jahre)
Kunst, Kultur und Brauchtum
➥ Kultur und Sehenswürdigkeiten (Wikipedia)
➥ Abbildungen auf ‚Bildindex‘
➥ Bilder auf ‚Google-Art‘
➥ Sipplingen auf ‚Zeno-Org‘
➥ Suchfunktion nutzen für Sipplingen auf leo-bw.de
(Karten, Archivmaterialien und Luftaufnahmen vom Landesarchiv Baden-Württemberg)
➥ Alphabetisch sortiertes Verzeichnis auf www.kloester-bw.de
Beschreibungen vom Landesarchiv Baden-Württemberg
Webcams
➥ Offizielle Webcam von Sipplingen
Nachbargemeinden
➥ angrenzende Städte und Gemeinden (aus Wikipedia)
Teilgemeinden und Ortschaften
➥ Ortschaften und Wohnplätze von Sipplingen (aus Wikipedia)
Sagen, Mythen und Geschichten
Das goldene Kegelspiel im Abtsberg
Zwischen Sissenmülen und Sipplingen zieht sich längs der Straße ein steiler zimlich hoher Bergrücken hin, welcher Abtsberg heißt. Eine Felsspalte dieses Berges soll in eine Höhle führen, in der sich ein goldenes Kegelspiel befindet, das durch ein großes eisernes Gitter verwahrt ist. Schon mehrmals wurde versucht, das Kegelspiel zu holen, aber es ist noch Niemanden gelungen. Nachts aber hört man manchmal, wie im Berg Kegel gespielt wird; das Rollen der Kugel und das Fallen der Kegel wird mitunter ganz deutlich wargenommen.
Theodor Lachmann: Ueberlinger Sagen aus: Alemannia, Band XVI, S. 248–251, 1888
Quelle: https://de.wikisource.org/wiki/Überlinger_Sagen_(1888)
Der Schatz in der Burghalde
In der Nähe von Sipplingen liegt auf schroffem Felskegel die Ruine der Haldenburg, vom Volke die „Burghalde“ genannt. Niemand weiß, wie die Burg dereinst erbaut; auch sonst ist von ihr und deren Besizer wenig bekannt. Soviel aber erzählen die Leute, dass von dieser Burg nach dem benachbarten Hohenfels ein unterirdischer Gang führe, und dass sowohl diese zwei Burgen unter sich wie auch den am jenseitigen Ufer gelegenen Burgen Kargegg und Bodmann durch Sprachrohre sich in Zeiten der Not Zeichen gegeben und Hilfe verlangt haben. Dass die Ritterburg auf Burghalde einst ein mächtiger stattlicher Bau gewesen, deuten schon die gewaltigen Gewölbe, Gänge, und Verließe an, die sich unter der Ruine befinden. Jeder Schrit und Tritt, der auf dem Berg gemacht wird, tönt dumpf und hohl; wenn man ein Steinchen durch eine Kelleröffnung in die Tiefe fallen läßt, dann hat man lange zu warten, bis man dasselbe aufschlagen hört. In diesen ausgedehnten unterirdischen Gewölben, welche mit einer eisernen Türe verschlossen sind, ist ein reicher Schaz verborgen, den zu heben sich jedoch Niemand getraut; denn er wird von Basilisken bewacht, und wer ein solches Tier sieht, ist sofort des Todes.
Theodor Lachmann: Ueberlinger Sagen aus: Alemannia, Band XVI, S. 248–251, 1888
Quelle: https://de.wikisource.org/wiki/Überlinger_Sagen_(1888)
Entstehung von Sipplingen
Ein Fräulein, namens Hildegarde, der letzte Sprößling von Hohenfels, war von Natur mit einem missgestalten Kopfe versehen: sie soll einen Schweinsrüssel gehabt haben. War gegen Arme sehr wohltätig, soll den ersten Bewohnern des heutigen Sipplingen täglich Suppe gereicht haben, so dass man den Ort bald nur Supp-lingen nannte. Das Fräulein starb bald und vermachte der Gemeinde bedeutende Allmendgüter, wofür ihr Andenken noch heute am Tag der hl. Hildegard (26. April) mit kirchlicher Totenfeier beehrt wird.
Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 173-174.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004564162
Hildegard von Hohenfels
Hinter dem am See gelegenen Dorfe Sipplingen erhebt sich ein hoher Berg, dessen Gipfel in der Vorzeit eine stolze Burg gekrönt. Hier war der Sitz des berümten Rittergeschlechts von Hohenfels. Längst ist die Burg zerstört, ihre Trümmer blicken traurig von der Höhe herab; das einst weithin herrschende Rittergeschlecht ist seit Jarhunderten ausgestorben. Der letzte Sprössling desselben war Fräule Hildegard, welche einen missgestalteten Kopf mit einem Schweinsrüssel hatte und deshalb aus einem goldenen Tröglein aß. Was aber die Natur ihr an körperlichen Vorzügen versagte, gab sie ihr um so reichlicher an Edelsinn und Tugend. Das Burgfräule Hildegard war die Wohltäterin der ganzen Gegend und unterstützte namentlich die unten am See wohnenden Ansiedler auf jede Weise, gab ihnen täglich ihre Suppe oder ihr „Süpple,“ woher auch der Name Sipplingen stammt; denn es hieß ursprünglich „Süpplingen,“ wie es noch in Stumpfs Chronik von 1586 geschrieben ist.
So tat Hildegard den Sipplingern nicht bloß während ihres ganzen Lebens alles Gute, sondern vermachte ihnen auch noch durch letzte Verfügung den größten Teil ihrer Besitzungen als Gemeindeeigentum; ja es erhielten sogar die benachbarten Überlinger von ihrem Reichtum ein schönes Stück. Das ging folgendermaßen zu: Noch zu Lebzeiten Hildegards hatten die Überlinger mit den Sipplingern verabredet, dass sie gemeinsam nach Hohenfels gehen und das Fräule Hildegard bitten wollten, beiden Orten Etwas zu verschreiben. Als nun die Stunde gekommen, warteten die Sipplinger vergebens auf die Überlinger; denn diese waren bereits auf der oberen Straße, über Nesselwangen und Bondorf, nach Hohenfels gegangen und so den Sipplingern zuvorgekommen; sie hatten deshalb auch bereits die 2 herrlichsten Wälder von Hildegard erhalten, nämlich die Gewanne Eisenholz und Schnorrenberg. Als die Sipplinger nun eingetroffen, schenkte ihnen das Burgfräulein sämtliche Hohenfels’sche Güter um Sipplingen und Hohenfels. Diese Verschreibung erfolgte im Jahre 1450.
Noch jetzt halten die Sipplinger das Andenken Hildegards in hohen Ehren: alljährlich wird in der Kirche am 14. August ihr Gedächtnis durch eine hl. Messe gefeiert. Bei der Austeilung des Gabholzes Ende Dezember oder Anfangs Januar wird derselben ebenfalls öffentlich gedacht, indem der Bürgermeister von Sipplingen im Rathaussal die versammelten Bürger jeweils auffordert: „Lasset uns noch unsrer Wohltäterin, der Gräfin Hildegard von Hohenfels im Gebet gedenken!“ worauf fünf Vaterunser von allen Anwesenden laut gebetet werden.
Theodor Lachmann: Ueberlinger Sagen aus: Alemannia, Band XVI, S. 248–251, 1888
Quelle: https://de.wikisource.org/wiki/Überlinger_Sagen_(1888)
Hohenfels
Gegenüber von Altbodmann, am jenseitigen Ufer des Überlinger See’s, ragt ein hoher Fels, abgesondert von der übrigen Bergkette, und auf ihm stehen die Ruinen der alten Burg Hohenfels. Ihr Name hat sich im Volke nur noch in dem sogenannten Hohenfelser Hof, der am Fuße des Berges liegt, erhalten. Dort erzählen die Leute von einer besonders wohltätigen Frau von Hohenfels, die einst auf der Burg wohnte. Sie soll sich durch reiche Stiftungen an die Kirchen der Umgegend und durch unzählige Almosengaben verewigt haben. Das Volk nennt sie daher nur die gute Frau Hildegard. Ein Platz nahe der Burg Hohenfels heißt jetzt noch das „Hildegardens-Gärtle.“ – Die Burg ging früh auf andere Besitzer über.
Quelle: Ottmar Schönhuth: Hohenfels, aus: Badisches Sagen-Buch I, S. 106, 1846
https://de.wikisource.org/wiki/Hohenfels
³ Die historischen Texte habe ich zur besseren Lesbarkeit „sachte“ an die gültige Rechtschreibung angepasst, historisch überholte Begriffe jedoch belassen. Zahlreiche historischen Postkarten habe ich retuschiert, Flecken entfernt und einige farblich angepasst
Literatur
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