Römer in Oberschwaben
Zahlreiche römische Siedlungen, Straßen, Kastelle und Siedlungsfunde sind aus der Römerzeit in Oberschwaben erhalten.
BTW: Die schwäbischen „Dennele“ und die „Maultaschen“ wurden von den römischen Besatzern kennen und lieben gelernt. Seit beinahe 2000 Jahren vermarkten die Italiener diese schwäbischen Gerichte nun als „Pizza“ und „Ravioli“.
Ernsthafter:
Unterkapitel
Kastelle
Westschwaben
➥ Brigobannis Hüfingen
➥ Kastell Tuttlingen augusteisch-tiberisch (Gründung 30-37 n.Chr.)
➥ Kastell_Ennetach Mengen-Ennetach, augusteisch-tiberisch (Gründung 30-37 n.Chr.)
Dr. Marcus G. Meyer, Esslingen: Unter den Fittichen Roms – Oberschwaben vom 1. bis 3.Jahrhundert n. Chr. – Als PDF-Datei (9 Seiten) hier zum Download:
➥ https://www.gfh-biberach.de/Hefte/BC-Heimatkundliche-Bl%C3%A4tter-f%C3%BCr-den-Kreis-Biberach/J35H1S03.pdf
Allgäu
➥ Kambodunum (Kempten), spätantik (Gründung nach 200 n.Chr.)
➥ Hohes Schloss Füssen
➥ Das römische Kastell Vemania bei Isny im Allgäu, spätantik (Gründung nach 200 n.Chr.)
➥ Das römische Kastell Burgus Ahegg auf der Adelegg bei Isny im Allgäu / Buchenberg
„Die ergrabenen und zu besichtigenden Reste der Anlage befinden sich im Ortsteil Ahegg des Marktes Buchenberg im Landkreis Oberallgäu in Bayern. Sie ist die einzige ihrer Art in Süddeutschland, von der noch Reste oberirdisch vorhanden sind.“(a.a.O.Wikipedia)
augusteisch-tiberisch (Gründung 30-37 n.Chr.)
Ostschwaben
➥ Caelius Monz (Kellmünz), spätantik (Gründung nach 200 n.Chr.)
➥ Guntia (Günzburg), flavisch (69-96 n.Chr.)
➥ Unterkirchberg, augusteisch-tiberisch (Gründung 30-37 n.Chr.)
➥ Burgus Finningen bei Neu-Ulm
➥ Kastell Rißtissen, augusteisch-tiberisch (Gründung 30-37 n.Chr.)
➥ Kastell Emerkingen
Villae Rustica / Gutshöfe
➥ Villa Rustica im Laucherthal (Portikusvilla) mit Funden zur Bohnerzgewinnung
➥ Portikusvilla Laucherthal Abbildungen
➥ Römischer Gutshof Büßlingen
➥ Villa Rustica bei Meßkirch
➥ Plan der Anlage
Baden-Württemberg
- Alb-Donau-Kreis
- Landkreis Biberach
- Bodenseekreis
- Villa rustica in Aufkirch, Überlingen[4]
- Villa rustica bei Bambergen[5]
- Landkreis Konstanz
-
- Römischer Gutshof von Eigeltingen (Foto)
- Römischer Gutshof von Homberg in Eigeltingen
- Römischer Gutshof von Liggersdorf in Hohenfels
- Römischer Gutshof von Mindersdorf in Hohenfels
- Landkreis Sigmaringen


Bayern
- Landkreis Aichach-Friedberg
- Landkreis und Stadt Augsburg
- Landkreis Günzburg
- Landkreis Landsberg am Lech
- Landkreis Oberallgäu
- Landkreis Ostallgäu
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Villae_rusticae
Straßen
Allgäustraße
Diese führte von Augsburg über Kempten nach Bregenz. Dort hatte sie nicht nur Anschluss über Chur und den Septimerpass nach Italien, sondern auch nach Westen über die Verkehrswege entlang des Bodensees und des Hochrheins.
➥ https://de.wikipedia.org/wiki/Allgäustraße
Donausüdstraße
Die Donausüdtraße wurde nahe entlang dem Südufer der Donau um das Jahr 45 von Brigobannis (Kastell Hüfingen) in nordöstliche Richtung zunächst bis Weltenburg gebaut. Etwa 50 Jahre später wurde sie bis hinter Belgrad und von dort weiter nach Konstantinopel geführt.
➥ https://de.wikipedia.org/wiki/Donausüdstraße
Funde aus der Römerzeit
In 88175 Scheffau/Allgäu wurde ein 5,5 Tonnen schwerer Römerkopf des Kaisers Augustus ausgegraben. Der Rest der Figur ist noch verborgen.
➥ http://www.allgaeu-humor.de/2006-wanderungen/roemerkopf1.htm
By ziegelbrenner [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Sagen, Mythen und Geschichten
Teufelsmauer
Der große Grenzwall, den die Römer in Alemannien von der Donau unweit Regensburg durch das jetzige Württemberg hindurch bis an den Rhein bei Köln fortführten, um sich gegen das freie Deutschland zu schützen, soll eigentlich und ursprünglich ein Werk des Teufels gewesen sein. Dieser bat sich einst von Gott dem Herrn ein Stück Land aus, so groß als er in Einer Nacht mit einer Mauer oder einem Graben umgeben könne. Die Bitte wurde ihm gewährt, worauf er in der Gestalt eines Schweines – nach andern mit Hülfe eines Schweines – den Erdwall aufzuwühlen und aufzuwerfen begann; daher derselbe auch „Schweinsgraben“ heißt.
Auch ein Hahn spielte eine Rolle bei dem Bau der Teufelsmauer, indes weiß man nicht mehr, was derselbe eigentlich dabei getan. Weil der Teufel es nun aber auf ein gar zu großes Stück abgesehen hatte, überraschte ihn der Tag noch vor der Vollendung der Verschanzung, weshalb er aus Ärger das ganze Werk im Nu wieder zerstörte. Übrigens war der Wall mit dem Graben früher noch deutlicher zu sehen als jetzt, wo man ihn bis auf wenige Reste fast geebnet hat. Der Graben an der jenseitigen nördlichen Seite war tiefer als der an der diesseitigen alemannischen. Andre Namen der Teufelsmauer sind Römerschanze, Schanzgraben, Teufelsgraben, Pfahlgraben, Pfahl. Daher stammen auch wohl die Namen der Orte, die in der Nähe dieses Erdwalles liegen: Pfahlheim, Baldern, Pfahlbronn, Pfahlbach, vergl. auch Pfuhl und Fahlheim an der Donau bei Ulm. (Mündlich. Vergl. Memminger Beschr. von Württemberg 3. Aufl. S. 8 Döderlin, de antiqq. in Nordgavia romanis p 29)
Quelle: Ernst Heinrich Meier: Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben, Stuttgart 1852, Band 1, Nr.178, Link: https://books.google.de/books?id=i1sKAAAAIAAJ&pg=PA9-IA10&hl=de&source=gbs_toc_r&cad=3#v=onepage&q&f=false
Literatur
➥ Literatursuche nach „römer oberschwaben“
Weiterführende Literatur (aus: Dr. Marcus G. Meyer, Esslingen: Unter den Fittichen Roms s.o)
Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg (Hrsg.), Imperium Romanum. Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau. Katalog zur Ausstellung in Stuttgart vom l.10.2005- 8.1.2006 (Stuttgart 2005).
N. HASLER u. a. (Hrsg.), Bevor die Römer kamen. Späte Kelten am Bodensee. Kat. Ausstellung Frauenfeld, Bregenz, Konstanz und Vaduz 2008-201 O (Sulgen 2008).
F. HAUG/G. SIXT, Die römischen Inschriften und Bildwerke Württembergs (Stuttgart 1914).
F. HERTLEIN/P. GOESSLER, Die Straßen und Wehranlagen des römischen Württemberg. Die Römer in Württemberg 2 (Stuttgart 1930) bes.171-212.
C.-M. HÜSSEN/W. IRLINGER/W. ZANIER (Hrsg.), Spätlatenezeit und frühe römische Kaiserzeit zwischen Alpenrand und Donau.Akten Koll. Ingolstadt am 11. und 12. Oktober 2001 (Bonn 2004). M. KEMKES, Das Kastell Rißtissen und die militärische Sicherung der Donau im 1. Jahrhundert. In: Römer an Donau und lller 1996, 8-21 .
M. KEMKES, Römisches Militär an der oberen Donau – Das Kastell von Mengen-Ennetach. In: L. WAMSER/B.STEIDL (Hrsg.),Neue For- schungen zur römischen Besiedlung zwischen Oberrhein und Enns.Vorträge Wiss. Koll. vom 14. bis 16.Juni 2000 in Rosenheim (Remshalden-Grunbach 2002) 23-33.
M. G. M. MEYER, Ein römerzeitliches Gräberfeld bei Mochenwangen. Fundber. Baden-Württemberg 27, 2003, 559-690.
M. G. M. MEYER, Die ländliche Besiedlung von Oberschwaben. Materialh. Arch. Baden-Württemberg 85 (Stuttgart 201 O).
K. MILLER, Reste aus römischer Zeit in Oberschwaben. Festschrift des Königlichen Realgymnasiums in Stuttgart zum 25-jährigen Regierungsjubiläum Seiner Majestät des Königs Karl am 25.Juni 1889 (Stuttgart 1889).
0. PARET, Die Siedlungen des römischen Württemberg.Die Römer in Württemberg 3 (Stuttgart 1932).
D. PLANCK (Hrsg.), Die Römer in Baden-Württemberg. Römerstätten und Museen von Aalen bis Zwiefalten (Stuttgart 2005).
M. REUTER, Das Ende des raetischen Limes im Jahr 254 n. Chr. Bayer.Vorgeschbl. 72,2007, 77-149.
Ulmer Museum (Hrsg.), Römer an Donau und Hier.Neue Forschungen und Funde. Begleitpublikation zur Ausstellung im Ulmer Museum vom 23.Juni bis 6.Oktober 1996 (Sigmaringen 1996).