Argenbühl im Allgäu – Sehenswertes, Geschichte, Sagen, Mythen und Volksglaube der Region. Das „etwas andere“ Portal. Links, Landkarten, historische Ansichtskarten, Fotos, Ausflugsziele …
Die Gemeinde Argenbühl liegt im Allgäu zwischen Wangen und Isny, Die Gemeindegrenzen werden durch die Flüsse „Obere Argen und „Untere Argen“ gebildet, „Bühl“ bezeichnen Hügel – also die hügelige Landschaft der Endmoränen des Allgäus. So bekam die Gemeinde 1972 beim Zusammenschluss verschiedener Gemeinden zu einer Verwaltungsgemeinschaft diese Bezeichnung.
Teilkapitel / Gliederung dieser Seite
Allgemeines
➥ Internetauftritt der Stadt / Gemeinde
➥ Wikipediaeintrag
➥ Alemannische Wikipedia
➥ Wikisource: Historische Quellen und Schriften
Kunst, Kultur und Brauchtum
➥ Kultur und Sehenswürdigkeiten (Wikipedia)
➥ Argenbühl auf ‚Bildindex‘
➥ Abbildungen auf ‚Google-Art‘
➥ Argenbühl auf ‚Zeno-Org‘
Ausflüge und Sehenswertes
➥ Wikivoyage – Projekt der Wikimedia
➥ Wikitravel – der freie Reiseführer
Karten
Links oben in der Karte können Sie mit + und – den Maßstab der Darstellung ändern. Durch Festhalten des Mauszeigers lässt sich der Ausschnitt verschieben.
Karte eingebunden aus OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL.
➥ Luftlinie-org berechnet die Luftlinienentfernung
sowie die Straßenentfernung zwischen zwei Orten und stellt beide auf der Landkarte dar.
Nachbargemeinden
➥ angrenzende Städte und Gemeinden (aus Wikipedia)
Teilorte / Teilgemeinden
Die Gemeinde Argenbühl besteht aus folgenden Ortschaften mit den zugehörigen Wohnplätzen.
Christazhofen
Christazhofen (1014 Einwohner, 15,44 km²). Christazhofen gehörte jahrhundertelang zur Herrschaft Trauchburg, das zunächst den Grafen von Veringen gehörte. Daher führt Christazhofen das veringische Hirschgeweih im Wappen. Anschließend kam es in den Besitz den Grafen und später der Fürsten von Waldburg-Zeil und Trauchburg.
Burg Neideck
➥ https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Neideck_(Allgäu)
Eglofs
Eglofs (1771 Einwohner, 23,40 km²) Eglofs, gelegentlich auch als Meglofs und Megletz beurkundet, kann sich rühmen, lange Zeit keine Herrschaft außer dem Kaiser über sich gehabt zu haben. 1661 wurde Eglofs den Grafen von Abensperg und Traun überlassen und 1804 von den Fürsten Windisch-Graetz gekauft. 1806 wurde das Gebiet um Eglofs dem Königreich Württemberg zugesprochen.
Sehenswert ist in Eglofs – neben der Allgäuer Landschaft – besonders das Musikinstrumente-Museum
https://nat.museum-digital.de/objects?s=collection:=8544
Im Bauernkrieg 1524 sammelten sich der „Allgäuer Haufen“ und der „Bodenseehaufen“ in „Meglofs“
Eglofs
Dorf im württemberg. Donaukreis, Oberamt Wangen, hat eine kath. Kirche, ein altes Bergschloß und 122 (mit den dazugehörigen Weilern und Höfen 1232) kath. Einwohner. – E. (früher Megelolves, auch Meglof) bildete einst eine eigne Grafschaft, die Graf Hartmann von Grüningen 1243 an Kaiser Friedrich II. verkaufte. Rudolf von Habsburg machte den Flecken reichsfrei. Später kam er als Lehen an die Grafen von Abensberg-Traun, 1804 durch Kauf an die Fürsten von Windischgrätz und 1810 als Standesherrschaft unter württembergische Oberhoheit.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 395. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006530710
Windischgrätz
altadeliges Geschlecht von seiner Stammherrschaft in Steyermark genannt, erhielt nach Ankauf der reichsunmittelbaren Herrschaften Eglofs u. Siggen in Oberschwaben (jetzt unter württemb. Oberhoheit) 1804 die Reichsfürstenwürde für den Senior des Geschlechts, 1822 von Kaiser Franz I. die fürstliche Würde für sämmtliche Glieder; es ist besonders in Böhmen begütert. Haupt ist Fürst Alfred zu Windischgrätz, geb. 1787, focht seit 1804 als tapferer Reiterführer, unterdrückte 11. Juni 1848 den Aufstand zu Prag, schlug als Feldmarschall bei Schwechat das ungarische Corps, das den Aufstand in Wien unterstützen wollte, erstürmte am 1. Nov. Wien, war aber in seinem Feldzuge gegen Ungarn weniger glücklich. Der unerschütterliche energische Krieger hat sich überdies den Ruhm eines menschenfreundlichen u. großmütigen Edelmanns erworben.
Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 728. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003568318
Eisenharz
Eisenharz (1699 Einwohner, 13,38 km²) Eisenharz kam 1301 durch Kauf in den Besitz der Truchsessen von Waldburg und letztlich wie Christazhofen zur Herrschaft Trauchburg.
Göttlishofen
Göttlishofen (486 Einwohner, 7,22 km²) Göttlishofen kam wie Eglofs an die Fürsten von Windisch-Grätz.
Burg Affenstein / Argenstein
Die Burgstelle ist vermutlich bei dem Hochwasser 1789 zum Teil in die Argen abgerutscht.
bei Göttlishofen ➥ https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Affenstein
Ratzenried
Ratzenried (1428 Einwohner, 13,77 km²) Ratzenried war eine ehemals reichsritterschaftliche Herrschaft, die im 14. Jahrhundert ausstarb. Mehrfach änderten sich danach die Besitzverhältnisse, lange Zeit war der Ort geteilt, was zwei Burganlagen, die parallel existierten, bezeugen. Zuletzt erbte 1813 Paul Joseph von Beroldingen Ratzenried. 1806 kam das Gebiet an das Königreich Bayern, doch schon 1810 auf Grund des Grenzvertrags von 1810 ebenfalls an Württemberg.
siehe auch Burg Ratzenried, Burg Neideck, Burg Schwenden, Burg Valleray
Geschichte von Ratzenried und der Burg Ratzenried
➥ https://ratzenried.de/startseite/sehenswertes/burgruine/
Siggen
Siggen (218 Einwohner, 3,17 km²) Siggen kam ebenfalls vergleichbar Eglofs an die Fürsten von Windisch-Grätz. (Infos aus Wikipedia)
Weitere Dörfer, Weiler und Einzelhöfe
Albris, Albrismühle, Alleschwende, Alperts, Altbuch, Ammanshanses, Ansberg, Argenbauer, Artisberg, Aschen, Au, Bach, Bachholz, Bachtelers, Baders, Baldenhofen, Baldenhofener Berg, Balthases, Beisel, Bellmannshöfle, Berfallen, Berg, Bergbauer, Biegenhof, Bienzen, Birkhardt, Bliderazhofen, Böschleshof, Bremen, Brenner, Briegelsmühle, Broders Einöden, Brodershof, Bruckacker, Buch, Buchen, Buchenberg, Buchwies, Bühl, Bummeles, Burg, Burgstall, Christle, Dämpferhof, Davids, Drucker, Eck, Edenhaus, Eglofstal, Einödhof, Enkenhofen, Enkenhofers, Eyb, Fahles am Weiher, Fideler, Fuchsen, Fuchshof, Fuchsloch, Gaisau, Gaischachen, Gehren, Gerazreute, Gießen, Goldbach, Gottrazhofen, Greut, Grütt, Gschwend, Hägelesweiler, Haizen, Halden (bei Christazhofen), Halden (bei Eglofs), Halden (bei Siggen), Haslach, Hengle, Heuberg, Hinterberg (bei Eisenharz), Hinterberg (bei Göttlishofen), Hintergreut, Hochberg, Hochstetten, Hofbrand, Hofs, Hollenmoos, Hösers, Hummelberg, Huppeler, Huttershöfle, Isnyberg, Jakobs, Kaltenherberg, Käserei, Klaus, Knobel, Kögelegg, Kolbenberg, Kreuzbühl, Laidraz, Linzgis, Locherkapf, Lochhammer, Loritz, Lutzeney, Maierhof, Malaichen, Matzen, Maurers, Meggen, Mittelried, Mockenhof, Moos, Mühlbolz, Mühlhalden, Nägele am Wald, Neideck, Oberhalden, Oberharprechts, Oberisnyberg, Oberried, Obervorholz, Oberweihers, Osterwaldreute, Ottomoos, Peterhof, Pfeiffenmacher, Platz, Rechenmacher, Reischmanns, Reuschen, Reute (bei Eglofs), Reute (bei Ratzenried), Reutenen, Ried, Riesers, Rohrmoos, Rosis, Roten, Sägenweiher, Sandraz, Schächeler, Schachen, Schaulings, Schlatt, Schliechten, Schnaidt, Schnaidthöfle, Schönenberg, Schwabenhof, Schwarzen, Schwenden, Schwinders, Sechshöf, Seehalden, Semmersteig, Siebersweiler, Siggenmühle, Söffleshof, Stall, Staudach, Steig, Steinacker, Steinberg, Stieg, Straß, Tal, Thomashof, Tobelmühle, Unger, Untergoldbach, Unterhalden, Unterharprechts, Unterried, Unterstaig, Untervorholz, Unwert, Vallerey, Wagner, Waibelhof, Wald, Wälschers, Weberjörgen, Weiherbauer, Weihers (bei Eisenharz), Weihers (bei Ratzenried), Weißenbühl, Weißenhof, Wiesenhof, Willatz, Witzenstaig, Zaun, Zaunmühle, Zellers, Zimmerberg und Zimmermannshof.
Quelle: Ortschaften und Wohnplätze von Argenbühl (aus Wikipedia)
Fotos & Abbildungen
Die hier gezeigten Bilder wurden von mir erstellt, falls nicht anders vermerkt oder aus anderen Quellen eingebunden.
© Wolfgang Autenrieth
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Webcams
➥ Webcams in Argenbühl und Umgebung
Brauchtum
Das Brautfuder
Unter »Brautfuder« versteht man die Aussteuer der Braut, die nach der Hochzeit auf einem mit vier Rossen bespannten Wagen nach dem Hofe und der Heimat des neuen Ehepaares gefahren wird. Es ist dies ein wahrer Triumphwagen. Pferde, Wagen, Peitsche, alles flattert voll von Bändern, Maschen etc. in festlichem Schmucke. Oben auf dem hochaufgethürmten Wagen steht die urdeutsche Kunkel mit angelegtem Werg, ebenfalls festlich ausstaffiert. Daneben sizt der Schreiner, der die Möbelsachen des Bauers und der Bäurin verfertigte. Von allen Höfen, wo’s vorbeigeht, knallen Böller- und Pistolenschüsse. Alles jauchzt dem Wagen entgegen und in allen Höfen herrscht fröhliches und heiteres Leben und Treiben. Da, wo das Brautfuder schon vor der Hochzeit, was das regelmäßigere ist, abfährt, fahren Braut und Bräutigam schon Vormittags durch, was ebenfalls in den Höfen, die es angeht, festlich begangen wird. Knechte und Mägde, alles ist im Festgewande zu sehen. Wieder in andern Gegenden kommt das Brautpaar erst nach dem Wagen. Die Braut bleibt selbige Nacht bei des Bräutigams Leuten und wird erst am folgenden Tage wieder heimgefahren. Überall, wo sie vorbeikommen, Begrüßungen und Beglückwünschungen. Geld wird viel an Kinder und Arme unterwegs ausgeteilt.
Dieser Hochzeitwagen spielt eine große Rolle im schwäbischen Volksleben. Auf der Alb im Münsinger Oberamte, in Justingen, Magolsheim etc. sind die Hochzeitbetten aufgemacht und vollständig gerichtet oben auf dem Brautwagen, so dass man gerade hineinliegen könnte. Ebenfalls steht eine Kunkel droben, aber nicht mit Werg angelegt, sondern mit allen möglichen Hochzeitsgeschenken behangen: Kessel, Kupfergeschirre, Waschbecken, meistens Eisen- und Blechgerätschaften.
Die Züge aus der oberschwäbischen Hochzeit sind aus der Gegend von Bodnegg, Kißlegg, Haßlach, Eisenharz, Grünkraut etc.
Quelle: Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 332-334. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004577272
Das Hunderennen
Im Allgäu findet sich folgendes Volksspiel: Zu gewissen Zeiten kommen aus manchen Ortschaften alle Hundebesitzer auf einem freien Platze zusammen. Jeder führt seinen Hund am Seil und übergibt ihn einem der Zuschauer, die eine gerade Linie bilden. Darauf entfernen sich die Eigentümer mehrere tausend Schritte und stellen sich ebenfalls in Reih und Glied den übrigen gegenüber. Sowie durch einen Schuss das Signal gegeben ist, müssen alle Hunde auf einmal losgelassen werden und sofort fangen die Eigentümer an zu pfeifen und zu rufen, um ihre Hunde herbeizulocken. Der, welcher seinen Hund zuerst wieder am Seil hat, bekommt einen Preis.
Quelle: Wolfs Zeitschr. I. 442. Aus Ratzenried. nach Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 284. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004576780
Das Osterfest bei Leutkirch
In Reichenhofen, Beuren, Merazhofen, Christazhofen, Diepoldshofen wird das Osterfest, der Ostersonntag, besonders gefeiert. Man geht auf den Höfen da nicht in die Vesper, sondern es wird gefestet bis Abends und gegessen, dass es den Bauern oft die ganze Woche hinein nicht wohl ist. Das Festessen bilden die Nudeln und Bratknöpflen, Rindfleisch, Kraut, geräucherter Speck, Schnitz, dürre Birnen, geräuchertes Rind- oder Hagenfleisch, dreieckige Küechleszelta (aus Nudelteig mit saurem Rahm oder Butter angemacht). Als Nachtisch kommt das Lamm mit rotem Halsband, eine Siegesfahne hinterm Ohr angelehnt aus Backwerk (von Lebkuchen), ganz weiß aus Butter.
Quelle: Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 81-82. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004574508
Die Schneeballen
An der Kirchweih, am Tage des Kirchenpatrons, werden die »Schneeballen« gebacken. An der allgemeinen Kirchweih, die man auch „Sau Allerwelts-Kirchweih“ heißt, wird nicht viel gemacht; es ist so wie jeden andern Sonntag. In Menelzhofen, Christazhofen, Beuren wird aus Eier, saurem Rahm oder Zucker und Butter eine Art Teig gemacht, auf einem Nudelbrette ganz dünn ausgewellt, dann striemenweise durchgeschnitten fast bis an den Rand, je die zweite Strieme mit dem Finger aufgehoben, so daß es einen kleinen Bogen gibt, die bleiben und dem Ganzen eine Erhöhung geben, die in der Schmalzpfanne noch mehr aufgeht, weil der Teig aus einer Art luftiger Masse besteht. Nach dem Festessen als Konfekt aufgetragen, ist er „eine beliebte Speise“, weil leicht und immer noch genossen werden kann auf’s Andere hin.
Quelle: Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 163. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004575253