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Schlier – Sehenswertes, Geschichte und Insidertipps.
Das etwas andere Portal zu Schlier. Hier gibt es nützliche Links, Insidertipps, (alte und neue) Karten, Fotos,
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Karte eingebunden aus OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL
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Sagen, Mythen und Geschichten
Sage von der Laura im Laurathal
Das „Laurathal” (Lauredâl) bei Schlier ist eine äußerst unheimliche Gegend. Man zeigt einem, wenn’s Wolfegg zugeht, den Pass im Walde droben, wo einst die Burg stand, in der das Ritterfräulein „Laura“ gelebt haben soll. „Laura“ liebte einen Ritter. Dieser Ritter entfloh einst mit dem Kinde, dem Pfand ihrer Liebe, nächtlich und wollte die Sache auf der Lauren-Burg verheimlichen. Wie er über einen schwachen Steg der unten vorbeifliegenden Scherzach setzte, brach er und „Laura“ hörte droben das Platschen und Hilferufen. Sie sprang talabwärts, wollte den Ritter und das Kind retten, versank aber auch. Seitdem muss sie umgehen und kommt zu gewissen Zeiten an’s Brünnlein und trinkt aus einer Kürbisschale. „Laura“ geht wieder, mit der Schale unter dem Arm, talaufwärts, der alten Burgruine im Walde droben zu, Weiß wie Wade, mit einem langen, ebenso weißen Schleier kommt sie herab und Niemand kann davor ihr Gesicht sehen. Sie läuft wie auf einem Wölklein über dem Wasser dahin und ebenso wieder auf dem Wasser zurück.
Mal verirrte sich im Walde, da wo Gräne „Laura“ gehen soll, ein Kind. Auf einmal kam ein warmes Lüftchen und es war da so grün und alles so blühend, wie im Frühling. Es sei gerade gewesen wie im Paradies. Erdbeeren seien da in Hülle und Fülle gestanden. Das Kind pflückte nach Herzenslust. Fräule „Laura“ sei in diesem Garten schneeweiß spazieren gegangen, immer dem Kinde winkend. Das Kind brachte seine Erdbeersträußlein heim. Fräule „Laura“ soll unter einem Stein hervorkommen und dort wieder verschwinden. Viele seien auch schon von ihr in die Irre geführt worden.
[Urkundlicher Name von Laurathal ist »Lurenthal« (Urkd. in der Weingart. Registratur). Schmähliche Verhunzung der Sage in Schönhuths Burgen und Schlössern etc.]
Quelle:Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 5-7.
Link: http://www.zeno.org/nid/20004560779
Laurasitz
Auf dem Weg von Weingarten nach Schlier ist der „Laurasitz“ im Laurathal. Da sitzt ein Geist, eine Gräfin Laura „auf dem Sitz”, welche mit goldenen Kugeln und silbernen Kegeln kegelt. Das geschieht alle Nacht von 12 bis 1 Uhr.
Quelle: Birlinger, Anton: „Volksthümliches aus Schwaben“, 1861
Link: https://archive.org/details/volksthmlichesa00birlgoog/page/81/mode/2up?view=theater
Laura’s Erlösung
Fräulein Laura mit ihrem weißen Kleid, einen Bund Schlüssel an ihr hängend und ein Wasserkrüglein in der Hand, erscheint in den heiligen Zeiten an einem unscheinbaren Brünnlein an der Scherzach (ganz in der Nähe der Brücke, die auf den Hallersberg führt, der Griesle-Mühle gegenüber) und schöpft Wasser, sprechend: „Ich muss eine Linde tränken, und zwar so lange, bis der Baum erstarkt ist. Alsdann wird aus diesem Baum eine Wiege gefertigt, und dasjenige Kind, welches in derselben gewiegt und auf erzogen wird, erlangt von Gott die Gnade, mich erlösen zu können.” Und dann setzt sie ihren Weg dem Laurathal zu fort.
Quelle: Birlinger, Anton: „Volksthümliches aus Schwaben“, 1861
Link: https://archive.org/details/volksthmlichesa00birlgoog/page/81/mode/2up?view=theater
Brauchtum und Volksglaube
Das Scherremändle, Kinderschrecken
Bei Bodnegg, Grünkraut, Haßlach, Schlier etc. droht man den Kindern, wenn sie nicht brav sein wollen, mit dem »Scherremändle«, einem zwergartigen Geiste.
Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 58-59.
Link: http://www.zeno.org/nid/20004561597