Inzigkofen – Sehenswertes, Geschichte, Sagen, Mythen und Volksglaube der Region. Das „etwas andere“ Portal. Links, Landkarten, historische Ansichtskarten, Fotos, Ausflugsziele …
Teilkapitel / Gliederung dieser Seite
Allgemeines
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➥ Alemannische Wikipedia
➥ Wikisource: Historische Quellen und Schriften
Historische Schreibweisen
Innighofen, Inzighofen, Inzigkofen, Inzkofen, Inzkoffen, Ünzkofen, Ünzkoffen
Historische Lexikoneinträge
Inzigkofen, Dorf im preußischen Regierungsbezirk und Oberamt Sigmaringen, an der Donau, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Tübingen-Sigmaringen u. Ulm-Tuttlingen, 579 m ü. M., hat ein Schloss (Sommerresidenz des Erbprinzen von Hohenzollern) und (1900) 458 Einwohner
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 905. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006826695
Karten
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sowie die Straßenentfernung zwischen zwei Orten und stellt beide auf der Landkarte dar. Startort ist Inzigkofen, den Zielort müssen Sie noch wählen. Voreingetragen ist ➥ Bisoro in Burundi
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Karte eingebunden aus OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL
Fotos & Abbildungen
Die historischen Ansichtskarten der Jahrhundertwende um 1900 habe ich retuschiert, von Schrift und Flecken befreit. Ein Klick in die Karte öffnet die größere Ansicht. Mit dem dann am rechten/linken Bildrand erscheinenden Pfeil kann man durch die Sammlung blättern.
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Kunst, Kultur und Brauchtum
➥ Kultur und Sehenswürdigkeiten (Wikipedia)
➥ Abbildungen auf ‚Bildindex‘
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➥ Inzigkofen auf ‚Zeno-Org‘
➥ Suchfunktion nutzen für Inzigkofen auf leo-bw.de
(Karten, Archivmaterialien und Luftaufnahmen vom Landesarchiv Baden-Württemberg)
➥ Alphabetisch sortiertes Verzeichnis auf www.kloester-bw.de
Beschreibungen vom Landesarchiv Baden-Württemberg
Geschichte
Ortsbeschreibung von Merian: ➥ https://de.wikisource.org/wiki/Topographia_Sueviae:_Inzigkofen
Wikipedia: ➥ Burghöhle Dietfurt
Wikipedia:➥ Villa Rustica Inzigkofen
Wikipedia:➥ Chorfrauenstift Inzigkofen
Ausflüge und Sehenswertes
➥ Wikivoyage – Projekt der Wikimedia
➥ Wikitravel – der freie Reiseführer
Webcams
➥ Webcams in Inzigkofen und Umgebung
Nachbargemeinden
➥ angrenzende Städte und Gemeinden (aus Wikipedia)
Teilgemeinden und Ortschaften
➥ Ortschaften und Wohnplätze von Inzigkofen (aus Wikipedia)
Sagen
Gründung des Klosters Inzighofen
Das Augustinerinnenkloster Inzikhofen gründeten zwei Sigmaringer Mädchen, Mechtild und Irmengard. Als die Zahl der Jungfrauen, die Einsamkeit und Keuschheit gelobten, größer worden ist, wurde ein größeres Gebäude nötig, das man auf der Ebene des blauen Felsens errichten wollte. Als schon alles Baumaterial an Ort und Stelle geschafft war, trugen nächtlicherweile unter hellem Scheine vieler tausend Lichter Engel Holz und Steine dahin, wo das heutige Kloster steht. Im nahen Sigmaringen soll man das Wunder gesehen haben, und der Eigentümer von jenem Grund und Boden, ein Herr von Reischach, entschloss sich, auf dem von den Engeln selbst gewählten Platze ein Kloster zu gründen und zu beschenken. Dies geschah alsbald, und das Kloster war reich begabt und blühte auf.
vgl. F. Baur’s Geschichte der Hohenzoll. Staaten S. 183, Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 401, Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004569377
Anfang des Klosters Inzighofen
Im Jahre 1354 verließen etliche Jungfrauen von Sigmaringen aus dem Geschlechte der Sönner, nämlich Mechtildis Sönnerin und Jrmengard Sönnerin, von Liebe Gottes entzündet die Welt und wollten auf dem Bleuelstein oder Bleufelsen (Blaufelsen) der jetzt herwärts gegen Sigmaringen am rechten Ufer der Donau mit der schönen Lindenallee einen Teil der fürstlichen Anlagen bildet, eine Klause bauen. Da man aber des Tags das Holz hinaufgeführt, fand man es den andern Tag herunter und sahen zur selben Zeit die Wächter zu Sigmaringen glänzende und helle Lichter an diesem Orte. Die Jungfrauen bauten deshalb das Häuslein auf die von Gott also bezeichnete Stelle, woraus später das Kloster Inzighofen entstand. Sie ernährten sich mit ihrer Handarbeit und mit Hilfe frommer Leute und lebten so arm, dass sie keine Mäntel vermochten und Tischtücher oder Leintücher anstatt der Mäntel über die grauen Röcke und Skapulier trugen; auch gingen sie in die Pfarrkirche zu Laiz, weil sie noch keine eigene Kapelle hatten. Die ersten Conventualinnen lebten nach der dritten Regel des heil Franziskus; bald aber nahmen sie die Regeln des heil. Augustin an. Durch fromme Stiftungen erhob sich das Kloster unter wechselnden Schicksalen zu Ansehen und Wohlstand, bis es 1782 aufgehoben wurde. Erwähnt zu werden verdient, dass das Kloster 1730 eine neue Monstranz verfertigen und dazu von den vorhandenen Edelsteinen dreihundert Diamanten, etwas über dreihundert Rubinen, etliche Saphire, Smaragde, Hyazinthen und Amethysten verwenden und am Fuße ebenso viele Granaten einschneiden ließ, als damals Conventualinnen im Kloster waren. Sie wog über sieben Mark Gold und es wurden dazu die Brautringe der eingekleideten Klosterfrauen verwendet. Dieselbe ist jetzt noch in der fürstlichen Schatzkammer in Sigmaringen.
Klänge aus der Vorzeit: Fromme Sagen und Legenden aus Baden, Württemberg, Hohenzollern, Elsaß, der Schweiz, Tyrol, Vorarlberg, Bayern und Salzburg, Band 1, Kupferberg, 1873, Nr.127, S. 150, https://books.google.de/books?id=1xxcAAAAcAAJ
Kloster Inzigkofen
Über dem Bergkamm des linken Donauufers, fast mitten zwischen der Ruine Dietfurt und der Stadt Sigmaringen liegt umgeben von herrlichen Gartenanlagen das ehemalige, erst im Jahre 1856 aufgehobene Kloster Inzigkofen. Daselbe war dadurch gegründet, dass im Jahre 1254 zwei fromme Mägdlein, Mechtild und Irmgard, aus dem Geschlechte der Söner zu Sigmaringen, um ihre Jungfrauschaft zu bewahren, zuerst ein kleines Häuschen in der Nähe einer dem h. Mauritius geweihten Kapelle erbauen ließen und sich hier in ungestörter Andacht Gottes Dienste weihten. Nach wenigen Jahrzehnten vermehrte sich durch den Zutritt Gleichgesinnter diese kleine Versammlung frommer Frauen bis auf zwölf Personen. Da entschlossen sie sich, vom Geiste Gottes getrieben und weil das kleine Häuschen nicht groß genug für sie Alle war, ein förmliches Klösterlein zu gründen. Als sie nun daselbe in das Tal hinab nach Laiz hin bauen wollten, haben Engel das Baumaterial, welches auf die Ebene, genannt Blaufels, bereits geschafft war, bei der Nacht mit vielen Lichtern auf die Stelle getragen, wo nunmehr das Kloster steht. Dieses Wunder wirkte aber so sehr auf das Gemüt des Grundherrn, des edlen Eckard von Reischach, dass er die ganze Hofstatt mit allem Zubehör den geistlichen Frauen (1391) schenkte. Späterhin ist aber hier eine Klosterfrau Namens Ursula gewesen, so ein uneheliches Kind eines gewissen Michael von Reischach war, die in hohen Ehren hier gehalten ward. Als nun aber ihr Vater im Jahre 1407 auf seinem Schlosse Gaienhofen verräterisch ermordet worden war, hat sie täglich inbrünstig für das Heil seiner abgeschiedenen Seele gebetet; eines Tages aber ist lange nachher eine von Schienen, die einen aus dem Geschlechte der Mörder ihres Vaters zum Mann hatte, mit ihrem Kinde ins Kloster gekommen, Frau Ursula hat ohne es zu wissen dieses Kind geherzt und geküsst und wie sie erfahren, dass es von dem Mörder ihres Vaters stamme, ist ihr dies so zu Herzen gegangen, dass ihr das Blut zu Mund und Nase herausschoß und sie sofort des Todes war.
Späterhin sollten einmal mehrere fromme Mädchen, welche Christi Bräute werden wollten, hier eingekleidet werden. Schon waren sie in die hohe Kirche gezogen, schon tönten die frommen Weihegesänge der Schwestern, schon umhüllte sie der Ordensschleier, da ertönte auf einmal aus ihrer Mitte ein Jammergeschrei. Es kam von den Lippen eines Mädchens, das aus weiter Ferne von Graubünden hierher gekommen war. Sie hatte zufällig das in der Kirche aufgehängte Bild des h. Fidelis erblickt, da rief sie bebend aus: »Hier vermag ich nicht zu bleiben, wo ich den täglich anschauen muss, mit dessen Blute meine Familie sich einen schweren Fluch aufgeladen hat, denn einer seiner Mörder war mein Ahnherr!« Damit eilte sie zitternd aus der Kirche. Allein sie konnte von Herzensangst getrieben in keinem Raume des Klosters Ruhe finden, sie zog von dannen und suchte sich in der Nachbarschaft in einem andern Kloster eine Friedensstätte, wo sie ihrer Väter blutiges Verbrechen durch frommes Gebet zu versöhnen suchte.
(S. Schönhuth a.a.O. Bd. V. S. 448 etc.) Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 675-676. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000495288X
Legende von der Teufelsbrücke
Die „Teufelsbrücke“ im Donautal bei Inzigkofen wurde 1843 als Holzkonstruktion erstellt und 1893 durch die heutige Steinkonstruktion ersetzt. Über die „Himmelsleiter“ konnte man früher noch in die „Höll“ hinabsteigen. (Anmerkung: Eine „Himmelsleiter/Jakobsleiter“ gibt es auch in Heiligenberg. Der Begriff geht auf die Jakobsgeschichte der Bibel in Gen 28,11 zurück)
Die Legende der Teufelsbrücke, von der sie ihren Namen erhielt, hat keinen historischen Ursprung – wie aus der Entstehungszeit unschwer ersichtlich ist. In der Zeit der Romantik um 1850 waren jedoch derartige Zuschreibungen in Mode und so wurde die Legende der Teufelsbrücke von der Sachsenhäuser Brücke bei Frankfurt fast wörtlich für die Inzigkofener Teufelsbrücke adaptiert. Diese ist in der Sammlung der Gebrüder Grimm zu finden ist:
Die Sachsenhäuser Brücke zu Frankfurt
In der Mitte der Sachsenhäuser Brücke sind zwei Bogen oben zum Teil nur mit Holz zugelegt, damit dies in Kriegszeiten weggenommen und die Verbindung leicht, ohne etwas zu sprengen, gehemmt werden kann. Davon gibt es folgende Sage:
Der Baumeister hatte sich verbindlich gemacht, die Brücke bis zu einer bestimmten Zeit zu vollenden. Als diese herannahte, sah er, dass es unmöglich war, und, wie nur noch zwei Tage übrig waren, rief er in der Angst den Teufel an und bat um seinen Beistand. Der Teufel erschien und erbot sich, die Brücke in der letzten Nacht fertig zu bauen, wenn ihm der Baumeister dafür das erste lebendige Wesen, das darüber ging, überliefern wollte. Der Vertrag wurde geschlossen und der Teufel baute in der letzten Nacht, ohne dass ein Menschenauge in der Finsternis sehen konnte, wie es zuging, die Brücke ganz richtig fertig. Als nun der erste Morgen anbrach, kam der Baumeister und trieb einen Hahn über die Brücke vor sich her und überlieferte ihn dem Teufel. Dieser aber hatte eine menschliche Seele gewollt und wie er sich also betrogen sah, packte er zornig den Hahn, zerriss ihn und warf ihn durch die Brücke, wovon die zwei Löcher entstanden sind, die bis auf den heutigen Tag nicht können zugemauert werden, weil alles in der Nacht wieder zusammenfällt, was Tags daran gearbeitet ist. Ein goldner Hahn auf einer Eisenstange steht aber noch jetzt zum Wahrzeichen auf der Brücke.
Quelle: Deutsche Sagen, Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Brüder Grimm), Kassel 1816/18, Nr.186
Teufelsbrücke
Ein Schweizer Hirte, der öfters sein Mädchen besuchte, musste sich immer durch die Reuß mühsam durcharbeiten, um hinüberzugelangen oder einen großen Umweg nehmen. Es trug sich zu, dass er einmal auf einer außerordentlichen Höhe stand und ärgerlich sprach: »Ich wollte, der Teufel wäre da und baute mir eine Brücke hinüber.« Augenblicklich stand der Teufel bei ihm und sagte: »Versprichst du mir das erste Lebendige, das darüber geht, so will ich dir eine Brücke dahin bauen, auf welcher du stets hinüber und herüber kannst.« Der Hirte willigte ein; in wenig Augenblicken war die Brücke fertig, aber jener trieb eine Gemse vor sich her und ging hinten nach. Der betrogene Teufel ließ alsbald die Stücke des zerrissenen Tieres aus der Höhe herunterfallen.
Quelle: Deutsche Sagen, Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Brüder Grimm), Kassel 1816/18, Nr. 337
Balladen und Gedichte
Das Mädchen aus Graubündten vor dem Bilde des heiligen Fidelis
Lieblich klingen in des Thals Gefilde
Inzigkofens Klosterglocken nieder.
Gar so freudig tönt das Festgeläute.
’s ist der Tag, den fromme Jungfrau’n grüßen
Mit der inniglichsten Seelenfreude;
Denn sie sollen heut das Kleid empfangen,
Das sie heiligt und vom Eitlen scheidet,
Sollen werden Chrifti treue Bräute
Ewiglich in Liebe ihm verbunden. –
Der Conventsaal prangt in edlem Schmucke –
Und so himmlisch lacht dem Blick entgegen
Sankt Fidelis Bild, des Glaubenshelden,
Ja so frisch, so blühend, wie im Leben,
Ganz als strahlte es von Himmelsfreude
Ueber dieses Tages heil’ger Feier.
Horch jetzt tönen zarte Weihelieder;
Andachtsvoll vom Chor der Ordensfrauen
Schweben zu dem Himmel die Gesänge.
Langsam ziehen sie herbei in Reihen
Betend nach des stillen Saales Hallen,
Die nunmehr der heil’ge Klang erfüllet.
Wie die jungen Bräute blühend stehen,
Gleich den Rosen an dem Frühlingsmorgen,
Wenn der Himmelsthau sich d’rauf ergossen!
Schon umhüllet sie der Ordensschleier,
Darum ihre hohe Seelenfreude.
Plötzlich dringt durch die geweihten Räume
Schmerzlich rufend einer Jungfrau Stimme;
’s ist ein Mädchen, ferne hergekommen
Aus dem bergigen Graubündtner Lande,
Sich zu widmen hier dem Klosterleben.
Bei dem Anblick des verklärten Bildes
Uns’res Heil’gen schaudert sie zusammen.
„Hier vermag ich nicht zu bleiben,“ ruft sie,
„Wo ich den erschau‘, mit dessen Blute
Meine Väter Fluch auf sich geladen; –
Seiner Mörder Einer ist mein Ahne!“ –
Und sie eilet zitternd aus dem Saale.
Nirgends doch ist ihr vergönnt die Ruhe,
Wo sie weilen mag in diesem Kloster.
Wenig Tage, und sie zieht von dannen,
Suchend eine and’re Friedensstätte,
Die gefunden sie mit Gottes Führung.
Und da bleibt sie, eifrig hingegeben
Dem Gebete, daß versöhnet werde
Ihrer Väter blutiges Verbrechen,
Und der Herr vom Fluche sie erlöse.
Quelle: Aus der Vorzeit Hohenzollerns: Sagen und Erzählungen von Louis Egler, Tappen, 1861, Seite 29 https://books.google.de/books?id=Bl0AAAAAcAAJ
Die Wahl der Baustätte zum Kloster Inzigkofen
Da wo die Sigmarsburg vom Felsen glänzt
In’s anmuthreiche Thal der jungen Donau
Da hatten klösterlich sich einst vereint
Zwei Mädchen Irmengarde und Mechthildis,
Aus bürgerlichem Stande.
Fromm und gut,
Wie sie erzogen, wollten sie auch bleiben,
Jungfräulich in dem Herrn, dem sie ergeben.
Und gold’ne Früchte trug ihr frommes Beispiel;
Denn schon nach wenig Jahren faßte nimmer
Das Klösterlein die frommen Schwestern alle,
Die angeschlossen sich den beiden Jungfrau’n.
Da sollte größ’re Räume man errichten
Der „Blaufels“ war es, den man ausersehen
zu tragen die geweihten Klostermauern.
Schon lag auf seiner Höhe, was man nöthig
Zum heil’gen Baue hatte. Sieh! da trugen
Zur Nachtzeit Engel Holz und Stein‘ hinüber:
Umschimmert von dem Glanze vieler Lichtlein,
Zur Stelle, wo noch heut das Kloster stehet. –
Und laute Zeugen sprachen für das Wunder:
Denn staunend haben es geseh’n die Wächter
Von der bethürmten Sigmarsburg herüber.
Quelle: Aus der Vorzeit Hohenzollerns: Sagen und Erzählungen von Louis Egler, Tappen, 1861, Seite 31 https://books.google.de/books?id=Bl0AAAAAcAAJ
Geppa von Dietfurt
Von der Donau wild umfluthet steht ein grauer Felsenthurm;
Tausendjährig schaut er nieder, Trotz der Zeit und ihrem Sturm.
Dietfurt ist’s die Ritterfeste, – längst ein trauriger Ruin!
Doch noch zeugen diese Reste von der Burg, einst hoch und kühn.
Ein Geschlecht hat hier gewaltet, reich von Heldensinn durchglüht;
Doch der Stamm – er ist gefallen, und die Zweige sind verblüht.
Geppa sah in Nacht versinken, sah verblühen das Geschlecht:
Auf dem Schlachtfeld fiel ihr Gatte, als ein Ritter deutsch und ächt.
Und der Sohn, der letzte Sprosse Dietfurts, schön und hoffnungsreich,
Welkte hin im Lebensfrühling, einer Maienblume gleich.
So ging in des Schlosses Hallen traurige Erinn’rung ein –
Und die schwergeprüfte Gräfin stand verlassen und allein.
Wo die Zwiefaltach sich wonnig in das schönste Thal ergießt,
Und durch Fluren, grün und sonnig, frisch und lebensmuthig fließt,
Steht in alter Zeit gegründet, doppelthürmig, hoch und frei,
Strahlend in dem Friedenslichte eine herrliche Abtei.
Da, im stillen Klosterkreuzgang sagt ein moosumgrünter Stein:
„Dieses Grab schließt die Gebeine von dem letzten Dietfurt ein.“
Nah des theuren Sohnes Grabe suchte auch die Mutter Ruh,
Ihre Güter, ihre Habe brachte sie dem Kloster zu.
In den heil’gen Mauern lebte sie in gottgeweihtem Bund,
As ein Muster frommer Demuth bis zu ihrer Sterbestund‘.
Und es wurde ihre Hülle auch im Kloster eingesenkt,
Wo noch manche fromme Seele ihrer im Gebet gedenkt.
Quelle: Aus der Vorzeit Hohenzollerns: Sagen und Erzählungen von Louis Egler, Tappen, 1861, Seite 45 https://books.google.de/books?id=Bl0AAAAAcAAJ
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