Oberstadion – Sehenswertes, Geschichte, Sagen, Mythen… Das „etwas andere“ Portal mit Links, Landkarten, historischen Ansichtskarten …
Teilkapitel / Gliederung dieser Seite
Allgemeines
➥ Internetauftritt der Stadt / Gemeinde
➥ Wikipediaeintrag
➥ Alemannische Wikipedia
➥ Wikisource: Historische Quellen und Schriften
Historische Lexikoneinträge
Meyers Enzyklop. Lexikon, 1905. http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Oberstadion?hl=Oberstadion
Karten
Links oben in der Karte können Sie mit + und – den Maßstab der Darstellung ändern. Durch Festhalten des Mauszeigers lässt sich der Ausschnitt verschieben.
Karte eingebunden aus OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL.
➥ Luftlinie-org berechnet die Luftlinienentfernung
sowie die Straßenentfernung zwischen zwei Orten und stellt beide auf der Landkarte dar.
Fotos & Abbildungen
➥ Bildersammlung auf Wikimedia-Commons
➥ Abbildungen auf Tumblr
➥ Infos und Fotos auf Pinterest
➥ Filme in der ARD-Retro-Mediathek (Filmbeiträge der 60er-Jahre)
Kunst, Kultur und Brauchtum
➥ Kultur und Sehenswürdigkeiten (Wikipedia)
➥ Abbildungen auf ‚Bildindex‘
➥ Bilder auf ‚Google-Art‘
➥ Oberstadion auf ‚Zeno-Org‘
➥ Suchfunktion nutzen für Oberstadion auf leo-bw.de
(Karten, Archivmaterialien und Luftaufnahmen vom Landesarchiv Baden-Württemberg)
➥ Alphabetisch sortiertes Verzeichnis auf www.kloester-bw.de
Beschreibungen vom Landesarchiv Baden-Württemberg
Geschichte
Ortsbeschreibung von Merian: ➥ https://de.wikisource.org/wiki/Topographia_Sueviae:_Oberstadion
„Um 1270 benannte sich das wohl aus Graubünden stammende, hier ansässige Adelsgeschlecht Stadion nach dem Ort. Am 13. Mai 1270 ist es mit dem Ritter „Waltherus de Stadegun“ nachweisbar. Das Schloss Oberstadion wurde nach 1352 errichtet und 1756–77 unter Graf Johann Philipp von Stadion in Teilen neu erbaut. Nach dem Aussterben der Familie im Jahr 1908 fiel das Schloss mit den Waldgütern Oberstadion und Thannhausen an die Grafen von Schönborn-Buchheim, die es bis heute besitzen.“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Oberstadion
Ausflüge und Sehenswertes
➥ Wikivoyage – Projekt der Wikimedia
➥ Wikitravel – der freie Reiseführer
Webcams
➥ Webcams in Oberstadion und Umgebung
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an Unterstadion, im Osten an Schemmerhofen sowie im Süden an Attenweiler, beide im Landkreis Biberach, im Westen an Grundsheim und Uttenweiler
Teilgemeinden und Ortschaften
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Oberstadion, Hundersingen, Moosbeuren, Mundeldingen, Mühlhausen und Rettighofen
Sagen, Mythen und Geschichten
Graf Stadion und das Übelmännlein
Ist einmal ein Graf in Stadion gewesen, der ging in die Fremde mit einer Kutsche und zwei Knechten, um die Welt zu durchreisen und das irdische Paradies zu suchen. Er war schon im siebenten Jahre fort, hatte Ross und Wagen verkauft, denn es kostete ihn was, das Reisen. Mit seinen zwei Knechten kam er in ein großes Holz, wo er sich verirrte. Da kamen sie auf einmal an eine mächtig hohe Mauer und wussten nicht, was das bedeute. Befahl daher der Graf einem Knechte hinaufzusteigen und zu schauen, was Landes über der Mauer. Der aber, wie er droben war, hat nur zum Grafen herab gelächelt und ist auf’s jenseitige Land hinunter gesprungen. Dachte der Graf: da ist’s gewiss was Rares da drüben, hob daher seinem zweiten Knecht das Bein und sprach zu ihm: »Nickel! Schnapp nicht hinunter, sag‘, was da drüben ist!« Doch der hat’s gemacht wie der erste Knecht.
Der Graf bemühte sich jetzt bis zum Abend, an der Mauer hinan zu klettern; er hatte die Nägel von den Fingern gekratzt, allein all‘ sein Krabbeln war umsonst. Da sank er todesmatt zusammen und wusste nicht wo aus und wo ein. Auf einmal sieht er hinter den Tannen ein Licht herfürschimmern und unser Graf hatte wieder frohen Mut. Er ging drauf zu, klopfte und es machte ihm ein altes Waldweiblein auf. Sagte das Weib: »Lieber Mann, macht, dass ihr fortkommt, mein Mann kommt bald heim und der ist ein Menschenfresser.«
Der Graf bat inständig um Herberge. Dem Weib ging’s zu Herzen und sie sprach: »Ja, aber wenn ihr da bleibt, muss ich euch verbergen; da schlüpft unter das Kautschenhenngatter! Aber ihr dürft keinen Mucker tun!« Der Graf verschwor, kein Husterlein zu tun und kroch unter die Kautsche zu den Hennen. Da kam das Waldmännlein und sprach: »Weib! Ich schmecke Menschenfleisch. Her mit dem Kerle!« Sagte das Weib: »Gewiss, es ist niemand da!« Da schnoberte er in der ganzen Stube umher, am Ofen, am Uhrenhäuslein, an der Kautsche (Pritsche). Da langt er auf einmal in das Hennengatter und der liebe Graf muss, blass wie unser Herrgott am Kreuz, hervorwandern. Sprach der Waldmensch: »So, so! Seid’s ihr, Herr Graf von Stadion! Wenn ihr euer verbeintes Nebelglöcklein zu Stadion in den Federsee werfen wollt, so fress ich euch nicht und will euch Morgen früh bis acht Uhr nach Stadion bringen, denn um neun Uhr hat euer Weib mit einem andern Hochzeit.«
Entgegnete der Graf: »Ein Mann, ein Wort.« Der Waldmensch offerierte dem Grafen, dass er eigentlich das Nebelmännlein sei und dass ihn das verbeinte Nebelglöcklein nicht leiden könne, zumal es ihn, so oft er dort Nebel machen wolle, an den Kopf schlage. Der Graf aß noch zu Nacht bei dem Nebelmännlein und des Morgens früh waren sie im nu auf einer Nebelwolke nach Stadion gefahren. Der Graf konnte seinem Weib nur durch den Stahlring zeigen, dass er ihr Mann sei. Er war ganz verhaart und zerlumpt. Das Glöcklein aber ließ er in den Federsee versenken.
Eine Variante bei E. Meier, Märchen Nr. 61. (Dieselbe Sage von einem Ritter v. Bodmann.) Vgl. Wolf, Zeitschr. I. S. 63-69. Ein Wernhart von Strätlingen wird auf seinem Mantel, den er dem Teufel geliehen, in einer Nacht nach Strätlingen gebracht, wo seine Hausfrau eben Hochzeit hielt. Ein halber Ring, durch den er erkannt wurde, verhalf ihm wieder zu Weib und Eigenthum. Aus den Abhandlungen der Berl. Akademie v. 1852 S. 1819 (v.d. Hagen). Vgl. auch Minnesänger IV. 31, wo ein Lied ähnlichen Inhalts und weitere Nachweisungen sich befinden. Luc. Reich, die Insel Mainau, 1856. S. 228. (Ebenfalls die Sage v. Bodmann.) Uhlands Pfalz Bodmann, in Pfeiffers Germania IV. S. 42 ff.
Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 348-350. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004568826