Pfäfers – Sehenswertes, Geschichte, Sagen, Mythen und Gebräuche. Das „etwas andere“ Portal mit Links, (alten und neuen) Karten, Fotos, Ausflugszielen

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Historische Lexikoneinträge

Pfäfers (Pfävers) (Meyers 1908)
sehr besuchtes Bad im schweizer. Kanton St. Gallen, in einer tiefen Schlucht der wilden Tamina, 685 m ü. M., seit 1852 durch eine hübsche Kunststraße längs der Tamina mit Ragaz (2,5 km) bequem verbunden. Mehrere Quellen von 37° entspringen in der Taminaschlucht. Das Wasser ist sehr arm an mineralischen Stoffen und enthält nach der Analyse von Professor Treadwell (1895) in 10,000 g 2,985 g feste Bestandteile und 1,856 g Kohlensäure. Die Therme wurde 1038 entdeckt, 1242 das erste Badehaus errichtet. Zu diesem ließ man die Kranken (nebst dem erforderlichen Proviant) an einem Seil in die Schlucht hinab; nach Beendigung der Kur zog man sie heraus. Die gegenwärtigen Lokaliläten, 1704–16 erbaut, befinden sich nur ca. 600 Schritt von den Quellen. Durch eine Röhrenleitung gelangt ein Teil der Therme talabwärts nach Ragaz (s. d.). Hoch über dem Tal, auf frei vorstehender Bergterrasse (832 m ü. M.), liegt das Dorf Pfäfers (1900: 1507 Einw.). Seine Benediktinerabtei, im 8. Jahrh. gegründet, wurde 1838 aufgehoben und in eine Irrenheilanstalt (St. Pirminsberg) verwandelt. Hinter Dorf Pfäfers, bei dem Hof Raggol, sind Schieferbrüche in Betrieb. Schon Theophrastus Paracelsus beschrieb das Bad (»Vom Ursprung und Herkommen von dem Bade P.«, Basel 1576)
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 678.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007239815

Pfäfers (Pfeffers) (Pierer, 1861)
1) sonst Benedictinerabtei auf einem Berge bei dem Dorfe Pfäfers im schweizerischen Canton St. Gallen; sie wurde 713, n.A. 720, gestiftet, war seit 1196 reichsfürstlich, erwarb 1622 u. 1624 Unabhängigkeit vom Bisthum Chur u. stand seitdem unmittelbar unter dem Päpstlichen Stuhle; 1838 ward sie aufgehoben u. zu einer Irrenanstalt eingerichtet, welche am 15. Jan. 1848 theilweis abbrannte. Hier erfolgten an dem Galandaausläufer Eck am 5. Juni u. 10. Aug. 1856 bedeutende Bergstürze;
2) Bad, 1/2 Stunde davon, in enger Felsschlucht der Tamina, am Nordabhang des Berges Galanda. Bei der 1242 unter Abt Hugo (n.A. 1038) entdeckten Heilquelle wurde 1630 ein kleines Gebäude über dem Abgrund errichtet, in welches man sich mittelst Strickleitern durch eine Öffnung des Daches begeben mußte. 10 Minuten von da abwärts, an einer geräumigen Stelle zur Seite des Flusses, wurden 1704–1716 die jetzigen Häuser erbaut, u. dahin, wie später auch nach dem am Fuß des Berges gelegenen Ragatz das Wasser geleitet. Sonst führte nur ein beschwerlicher Fußsteig zu dem Badehaus; jetzt verbindet dasselbe ein Fahrweg längs der Tamina mit Ragatz. 1852 wurde die Quelle neu gefaßt, wobei eine neue, noch nicht gekannte zum Vorschein kam. Das Wasser hat 30° Wärme u. zeigt sich, trotzdem daß es zu den indifferenten, an chemischen Bestandtheilen sehr armen Mineralwassern gehört, bei vielen langwierigen Krankheiten sehr wirksam.
Quelle: Pierer’s Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 924.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010621474

Zentralbibliothek Zürich - Altes Bad Pfäfers - 991121405719705501 (cropped)
Altes Bad Pfäfers, Holzschnitt von Friedrich Steinfels, ca. 1714, via Wikipedia

Karten

Luftlinie-org berechnet die Luftlinienentfernung
sowie die Straßenentfernung zwischen zwei Orten und stellt beide auf der Landkarte dar. Startort ist Pfäfers, den Zielort müssen Sie noch wählen. Voreingetragen ist ➥ Bisoro in Burundi

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Fotos & Abbildungen

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Filme in der ARD-Retro-Mediathek (Filmbeiträge der 60er-Jahre)

Kunst, Kultur und Brauchtum

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(Karten, Archivmaterialien und Luftaufnahmen vom Landesarchiv Baden-Württemberg)
Alphabetisch sortiertes Verzeichnis auf www.kloester-bw.de
Beschreibungen vom Landesarchiv Baden-Württemberg

Geschichte

Ortsbeschreibung von Merian: ➥ https://de.wikisource.org/wiki/Topographia_Sueviae:_Pfäfers

Ausflüge und Sehenswertes

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Webcams

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Nachbargemeinden

angrenzende Städte und Gemeinden (aus Wikipedia)

Teilgemeinden und Ortschaften

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Sagen, Mythen und Geschichten

Sagen und Mythen

Die Klöster Glenn und Pfäfers

Bauduin, König von Jerusalem, war aussätzig. Alle Mittel, die er gegen das Übel gebrauchte, waren vergeblich. Herzinnigen Gebets wandte er sich nun an den Himmel, ihn von dieser bösen Krankheit zu heilen. Vom Schlaf überwältigt hörte er eine Stimme, die ihm befiehlt, über Meer zu segeln, mit allen auf deren Häuptern Kreuze leuchten würden, an einem Orte des festen Landes werde sein Pferd niederknien und er seine Gesundheit wieder erhalten. Beim Erwachen versammelt der König das Volk am heiligen Grabe und meldet ihm den Wundertraum; er erblickt Kreuze auf den Häuptern mehrerer seiner Gefährten und eins in seiner Hand. Hierauf rüstete er sich zur weiten Meeresreise, kam zu Venedig an und bestieg ein Pferd. In lieblicher Jünglingsgestalt führte ihn ein Engel von da nach Seedorf, am Fuße des Hartenbergs, in der Schweiz und wie der Engel den Zaum des Königspferdes berührt, senkt dieses sich aufs Knie das Haupt neigend. Der König betete laut. Da rief der Engel: „Steh auf, Bauduin, du bist befreit von deinem Leide!“
Und der König war gesund und ging in die Benediktinerkirche, Gott für diese Gnade zu danken. Der himmlische Führer reichte Bauduin eine Schrift, worin er ihn aufforderte, Sanct Lazarus ein Bethaus zu stiften. Er gelobte es und gab die Schrift Lorenz von Poitiers und Rudolf von Montfort, seinen getreuen Vertrauten und Rittern des heiligen Lazarus. Dann zog er weiter und als er ins Dorf Glenn im Canton Zürich kam, hielt sein Pferd ohne von der Stelle zu weichen Bauduin glaubte Gott einen neuen Beweis seiner Liebe geben zu müssen und stiftete allda das Kloster.
Quelle:Philipp von Steinau (=Ferdinand Grimm): Volkssagen der Deutschen,1838, S.68
Link: https://books.google.de/books?id=5EI7AAAAcAAJ

Gründung des Klosters Pfäfers

In romantischem Felsengrande am Ufer der Lanquart bei Marschlins im Canton St Gallen liegt das Kloster Pfäfers oder Pfeffers. Es wurde nach der Regel des heiligen Benedikt von Primanus Bischofs von Meaur im achten Jahrhundert gestiftet. Als ein Zimmermann sich beim Holzfällen verwundete, kam eine Taube, nahm einen blutbesprengten Span, flog damit über den Rhein in die Höhe des jenseitigen Waldes und ließ ihn hier vom Gipfel eines Lärchenbaumes zur Erde fallen. Der Bischof hielt dies für ein höheres Zeichen und gelobte Gott daselbst eine Wohnung zu bauen. Am Kloster sieht man ein Bild von Stein, das eine Taube vorstellt, die einen Holzspan im Schnabel trägt, welches diese Begebenheit andeutet.
Quelle:Philipp von Steinau (=Ferdinand Grimm): Volkssagen der Deutschen,1838, S.69
Link: https://books.google.de/books?id=5EI7AAAAcAAJ

 

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