Bürgerwachen & Stadtgarden
Geschichte
In der Zeit der Stadtgründungen im 11.-13. Jahrhundert waren die Bürger verpflichtet, bei der Errichtung der Stadtbefestigung und Wehranlagen Dienste zu leisten. Die Bürgergarden entstanden zum Schutz der Gemeinden und Städte. In der „Landesordnung“ Württembergs von 1515 war festgelegt, dass ein männlicher Bewohner der Stadt das „Bürger- und Mannrecht“, das Heiratsrecht und die Genehmigung zum Betrieb eines selbstständigen Handwerks oder Gewerbes nur erhalten konnte, wenn er im „Besitz von Wehr und Harnisch“ war.
In vielen Orten waren die Bürger verpflichtet, einer Schützengesellschaft, Bruderschaft oder Gilde anzugehören und an Waffenübungen teilzunehmen. Im Dreißigjährigen Krieg war der gegenseitige Schutz vor umherziehendem und plünderndem Kriegsvolk die Hauptaufgabe. Gegen Ende des 17.Jahrhunderts entstanden „stehende Heere“ und die Bürgerwehren wurden zu Repräsentationsgarden, die bei Festen und Feierlichkeiten aufmarschierten und einen festlichen Rahmen boten.
1809 erließ König Friedrich I von Württemberg ein Dekret, das die Bewaffnung der Bürger und damit der Bürgerwehren verbot. Waffen wurden eingezogen, nur Adelige und Jagdberechtigte, sowie Beamte, Waffenschmiede, Büchsenmacher und Stadtsoldaten durften die Waffen behalten. 1817 wurden die Schützengesellschaften, Garden und Bürgerlichen Schützenkorps wieder zum Zweck der Volksbewaffnung und Reduzierung des stehenden Heeres zugelassen. Als Nebeneffekt konnte der König so bei seinen Besuchen in den Städten mit militärischen Ehren empfangen werden. In dieser Zeit wurden auch die „Freiwilligen Feuerwehren“ gegründet, in denen jeder gesunde männliche Bürger zum Dienst verpflichtet war.
Nach dem Krieg 1870/71 gegen Frankreich und der aufkommenden Militarisierung der Bevölkerung durften die Bürgerwachen und Bürgerwehren militärähnliche Uniformen tragen, die noch heute an die Uniformen aus der königl-württembergischen Zeit erinnern. Aus dieser Zeit stammt auch die militärische Gliederung mit Offizieren, Unteroffizieren, Majoren usw.
1934 wurde ein gemeinsamer Landesverband gegründet. Alle Wehren des Landes wurden am 29.September 1935 beim Treffen auf dem Canstatter Wasen auf die Landesregierung und die neu erlassenen Dienstvorschriften vereidigt.
Die historischen Bürgerwehren in Württemberg und Hohenzollern haben sich 1949 im Landesverband Historischer Bürgerwehren und Stadtgarden Württemberg und Hohenzollern e. V. zusammengeschlossen.
Zusammengefasst aus: https://www.buergerwehren.de/home/geschichte/buergerwehren-allgemein/ sowie wikipedia.org (Bürgerwehr)
Bürgerwehren, Garden und Stadtwachen in Oberschwaben
- Bürgergarde zu Pferd Altshausen „Gelbe Husaren“
- Bürgerwehr Amtzell
- Historische Bürgerwache Ehingen
- Bürgergarde Friedrichshafen
- Bürgerwache Mengen
- Bürgermilitärcorps Mittelbiberach
- Bürgerwehr Munderkingen
- Bürgerwehr Niederwangen
- Königsdragoner Ochsenhausen
- Bürgerwehr Riedlingen
- Bürgergarde der Stadt Ravensburg
- Bürgerwache Saulgau 1239 e.V.
- Stadtgarde zu Pferd Saulgau
- Hohenzollern-Kürassiere Sigmaringen
- Bürgermiliz Sipplingen e.V. Historische Bürgerwehr, gegr. 1849
- Bürgerliches Artilleriecorps Überlingen e.V.
- Bürgerwehr Waldburg
- Stadtgarde zu Pferd Weingarten e.V.
Landesverband
Landesverband Historischer Bürgerwehren und Stadtgarden Württemberg-Hohenzollern