Die Insel Mainau liegt im Obersee des Bodensees auf der Konstanzer Seite und gehört zum Ortsteil Litzelstetten. Der Inselumfang beträgt 3 Kilometer.

Blumeninsel

Herzstück der „Blumeninsel“ ist neben den historischen Gebäuden das von Großherzog Friedrich I. ab 1856 angelegte parkähnliche Arboretum mit seinen 500 verschiedenen Arten von zum Teil seltenen und wertvollen Laub- und Nadelgehölzen. Darunter befindet sich einer der „ältesten“ Urweltmammutbäume (Metasequoia glyptostroboides) Deutschlands. Der aus China stammende Baum war 1952 als 70 Zentimeter großes Bäumchen im Ufergarten ausgepflanzt worden. Besonders mächtig sind einige Exemplare des Riesenmammutbaums (Sequoiadendron giganteum). Die Samen dieser Bäume kamen 1853 aus Kalifornien, und 1864 ließ Friedrich I. zahlreiche Bäume auf der Mainau pflanzen. Damit gehören sie zu den ältesten ihrer Art in Europa. Neben den riesigen Mammutbäumen befinden sich Zedern, Metasequoien und Tulpenbäume. Das Arboretum dehnt sich nordwestlich vom Schloss auf der Hochfläche aus.

Im Frühjahr Ende März/Anfang April beginnt auf der Mainau das Blumenjahr im Palmenhaus mit einer großen Orchideenschau. Von Ende März bis Mitte Mai blühen auf der Mainau Tulpen, Narzissen und Hyazinthen. Hierzu wurden im östlichen Teil der Insel an der sogenannten „Frühlingsallee“ parallel zum Weg Tausende von Tulpen-, Narzissen- und Hyazinthenzwiebeln gepflanzt. Ebenfalls im Frühjahr gedeihen auf der Insel Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht und Primeln.

In der Übergangszeit von Mai und Juni zeigen sich die Blüten der 200 Rhododendren- und Azaleensorten. Westlich vom Comturey-Keller kommt man zu dem ebenfalls durch Großherzog Friedrich I. im italienischen Stil angelegten Rosengarten. Der sogenannte „italienische Rosengarten“ ist eine streng geometrische Anlage mit Pergolen, Skulpturen und Brunnen. Im Sommer betört der Duft der rund 500 verschiedenen Rosensorten, vor allem Beetrosen. Auf der ganzen Insel finden sich etwa 30.000 Rosenstöcke von 1200 Sorten. Eine Barocktreppe führt hinauf zur aussichtsreichen Schlossterrasse.“1

Fotos & Abbildungen 

 


Die hier gezeigten Bilder wurden von mir erstellt, falls nicht anders vermerkt oder aus anderen Quellen eingebunden.
© Wolfgang Autenrieth
Bildersammlung auf Wikimedia-Commons
Pfronten auf ‚Tumblr‘
Pfronten auf ‚Pinterest‘

Kunst, Kultur und Brauchtum 

Pfronten auf ‚Bildindex‘Pfronten auf ‚Google-Art‘Mainau auf ‚Zeno-Org‘

Ausflüge und Sehenswertes

Wikivoyage: Mainau (Projekt der Wikimedia)

Karten & Webcams 

Luftlinie-org berechnet die Luftlinienentfernung
sowie die Straßenentfernung zwischen zwei Orten und stellt beide auf der Landkarte dar. Startort ist Mainau, den Zielort müssen Sie noch wählen. Voreingetragen ist ➥ Bisoro in Burundi

Karte Mainau


Größere Karte anzeigen
Karte eingebunden aus https://www.openstreetmap.de/

Sagen, Mythen und Geschichten

Das Crucifix bei der Mainau

Nachdem die Schweden das Eiland Mainau eingenommen hatten, luden sie das Crucifix und die beiden Schächer von Erz, welche nächst der Insel am See standen, auf einen zweispännigen Wagen und fuhren damit fort. Am Berge von Lützelstetten hielten die Pferde, und der Wagen war nicht mehr von der Stelle zu bringen, obgleich die Schweden zuletzt gar zwölf Pferde daran spannten. Sie ließen ihn nun sammt seiner Ladung stehen, und spannten blos ihre Pferde davon aus, worauf Bauern ihn mit zwei Ackergäulen ganz leicht zurückführten und das Crucifix nebst den Schächern wieder am vorigen Orte aufstellten.

Die drei Kreuze - am Steg zur Insel Mainau
Die drei Kreuze – am Steg zur Insel Mainau ©Wolfgang Autenrieth

Insel Mainau

Auf dem lieblichen Eiland Mainau im Bodensee stand die schöne züchtige Jungfrau von Bodmann am Ufer, ihres Geliebten, des wackeren Junkers von Langenstein harrend, der sie hier jeden Abend zu besuchen pflegte. Das Fräulein hatte die mit allen Reizen der Natur geschmückte Insel zum Erbteil erhalten und träumte sich dieselbe zum Voraus als den Sitz stiller häuslicher Freuden. Diesmal kam der junge Ritter später als gewöhnlich, auch strahlte sein Antlitz nicht freundlich, wie sonst, sondern war umschattet von düsteren Gedanken. Besorgt forschte das liebende Mädchen nach der Ursache und erfuhr, der alte Herr von Langenstein sei plötzlich von der Gicht heimgesucht worden und daher unvermögend, den Zug nach dem gelobten Lande mit zu machen, weshalb nun er als guter Sohn verpflichtet sei, das Gelübde des Vaters zu lösen.

Die Jungfrau war Anfangs tief niedergeschlagen, fasste sich aber bald und sagte: „Der Himmel hat uns eine Prüfung zugedacht und wir dürfen uns ihr nicht entziehen. Lieb und Vertrauen sei unser Wahlspruch!“ – Der junge Ritter wusste sich nicht so leicht zu fassen als seine Verlobte, nur mit schwerem Herzen riss er sich von ihr los und trat seinen Zug an. Glücklich gelangte der Heereshaufe, zu dem er gehörte, nach Palästina. Hier tat er Wunder von Tapferkeit, ward aber in einem Scharmützel von den Türken gefangen und in einen finstern Kerker geworfen, wo er viele Monde lang, fast ohne Hoffnung, auf andere Weise als durch den Tod erlöst zu werden, schmachten musste. Wie oft flogen seine Gedanken auf den Flügeln der Sehnsucht aus dem Dunkel seines Verlieses nach der blühenden Mainau hin! Dann füllten heiße Tränen sein Auge und er tat mancherlei Gelübde, falls er glücklich heimkehren sollte, doch schien der Himmel taub gegen all seinen Jammer.

In einer stürmischen Nacht träumt es ihm einstmals, ein lichter Engel schwebe zu seinem Lager nieder und rede mit freundlichem Lächeln: „Gelobe, dich dem Dienste der Kirche zu weihen und du sollst bald deine Heimat wiedersehen.“ – Er gelobte dies mit feierlichen Schwüren, erwachte darüber und sah mit Staunen die Pforten seines Kerkers vor ihm offen stehen. Nichts hinderte seine rasche Flucht, unangefochten erreichte er die Küste, wo eben ein venezianisches Kauffahrteischiff die Segel zur Rückkehr spannte und ihn aufnahm. Je näher ihm der Heimat Berge winkten, desto härteren Kampf bestand er in seinem Innern. Er gedachte der sehnsüchtig harrenden Geliebten, der endlich gewährten Wonne des Wiedersehens – aber eine dumpfe Stimme rief ihn plötzlich aus seinen Träumen wach: „Gedenke deines Gelübdes, der Kirche dich zu weihen!“

Noch vor dem Ende der Reise hatte der Himmel über das Irdische in seiner Brust gesiegt. Sein Vorsatz ward unerschütterlich. Jetzt taucht das liebliche Eiland vor seinen Blicken empor; schon sieht er von fern am Gestade eine weibliche Gestalt wandeln – wer könnt’ es anders sein, als seine treue Verlobte? Kalte Schauer durchrieseln seine Glieder, doch ermannt er sich und befiehlt dem Schiffer, den Nachen einer andern Uferstelle zuzulenken. Kaum gelandet, eilt er zu dem Landcomthur des deutschen Ordens, der in der Nähe seinen Sitz hatte und bittet um Aufnahme, die auch unverzüglich ihm gewährt wird. Dann sendet er einen Boten nach der Mainau mit einem Briefe, worin er Alles erzählt was ihn zu diesem Schritte bewegt und von der Verlobten Abschied nimmt für diese Welt.

Stumm in das Geschick sich ergebend, nahm die Jungfrau diese Botschaft auf. Ihr Entschluss war bald gefasst. Sie trug ihre für sie nun verödete Mainau dem deutschen Orden als Geschenk an, und zwar unter der Bedingung, dass Herr von Langenstein der Nachfolger des greisen Comthurs in seiner Würde sein sollte. Der Großmeister willigte dankbar ein und nun entließ die junge Freyin all’ ihre Dienerschaft, nachdem sie unter dieselbe verteilt hatte, was sie nur an Gold und Kleinodien besaß. In die Einsamkeit eines Klosters sich bergend, vertauschte sie bald alle Gedanken an das Ufer ihrer Liebesträume mit der Wiege der Hoffnung, bald in der ewigen Heimat zu landen.
Quelle: Alois Wilhelm Schreiber: Insel Mainau aus: Badisches Sagen-Buch I, S. 45–47, 1846
Link: https://de.wikisource.org/wiki/Insel_Mainau

Balladen

Die Maid von Bodmann

Es schwillet aus den Wellen
Die grüne Mayenau;
Dort sitzt bei dem Gesellen
Eine reine, süße Frau;
Von Bodmann ist’s die treue Magd,

Ihr Herz, ihr Blütheneiland,
Hat sie ihm zugesagt.
„Ruh’ aus in meiner Laube
Und singe Lieder mir!
Der Apfel und die Traube,

Sie blüh’n, sie reifen dir!“
Da sprach Herr Hug von Langenstein,
Und sprang empor vom Rasen:
„Nicht also darf es seyn!
Mir ist ein Bote kommen:

Der alte Vater gern
Das Kreuz hätt’ er genommen,
Gehorcht dem Landesherrn!
So ist er krank und altersmatt,
Den Sohn in frischer Jugend
Schickt er an seiner Statt.“

Nicht traurig soll der Wille
Des Vaters seyn gethan;
Die Maid weint in der Stille,
Er schaut sie brünstig an:
„Ich kehre heim, du süße Braut!
Vertrau dem Christ im Himmel,
Und bleib’ mir hold und traut!“

Er schwingt sich in den Nachen,
Die Fluth trägt ihn davon,
Den Vater gut, den schwachen,
Vertritt der starke Sohn.
Der Gram um seine treue Maid,
Er wird zu grimmen Streichen,
Davon erliegt der Heid’.

In Beten und in Sehnen
Die Jungfrau harrt zu Haus,
Bis bei den Saracenen
Der lange Streit ist aus.
Es kehret heim der Kämpfer Schaar;
Sie schaut hinaus nach Einem,
Den wird sie nicht gewahr.

Der Herbstwind rauscht im Laube,
Der Apfel fällt vom Baum,
Es reift die dunkle Traube:
War Alles denn ein Traum?
Und endlich braußt der Wintersturm –
Herr Hug er liegt gefangen
Und wund im Heidenthurm.

Da hat der Jungfrau Hoffen
Recht wie ein Donnerstrahl
Die böse Kunde troffen;
Sie sitzet stumm im Saal.
Es kam der Freyer Schwarm herbei:
Die Hoffnung ist gestorben,
Doch lebt ja noch die Treu! –

Die Hoffnung ist gestorben,
Doch lebt ja noch die Treu:
Ob auch im Thurm verdorben
Des Ritters Jugend sey;
Man beut ihm Freiheit, Gold und Ehr’,
Wollt’ er vom Glauben lassen;
Das thät er nimmermehr.

Von Jahr zu Jahr sie trauern,
Sie sinken fleh’nd aufs Knie,
Er in den schwarzen Mauern,
Auf grünem Eiland sie.
Bis daß in einer Frühlingsnacht
Das Wort des Herrn im Traume
Ward vor sein Ohr gebracht.

Der Engel sprach zum Ritter:
„Auf, opfre dich dem Herrn,
So springt dein Kerkergitter,
So leitet dich sein Stern!“
Der Ritter denkt der süßen Frau’n,
Die Minne soll er opfern;
Doch ach! er darf sie schau’n!

Und einem Ritterorden
Gelobt er sich im Traum; –
Sieh da, erfüllt ist worden,
Was schien ihm möglich kaum.
Denn als er aus dem Schlaf erwacht,
Das Kerkerthor steht offen
In sternenheller Nacht.

Er pflegt’ in jungen Jahren
Der Sterne Wissenschaft;
So zieht er, wohlerfahren,
Gott stärket seine Kraft.
Er führt ihn durch den heißen Sand,
Und unter wilden Völkern,
Bis an des Meeres Strand.

Durch Sturm und Felsenriffe
Bringt schnell und sicher ihn
Auf einem Christenschiffe
Der Herr zur Heimath hin.
Bald unter teutschem Blüthenschnee
Steht er am alten Ufer
Und rudert durch den See.

Und aus den Wellenschäumen,
Erfrischt vom Morgenthau,
Mit Reben, Wiesen, Bäumen,
Winkt ihm die Mayenau;
Und eine selige Gestalt,
Die Arm’ entgegenbreitend,
Ruft ihn mit Allgewalt.

Da wird sein Auge trüber,
Sein Haupt sinkt auf die Brust,
Er lenkt den Kahn hinüber
Von Liebe weg und Lust.
Im Walde vor dem Landcomthur
Steht er: im deutschen Orden
Will Gott er dienen nur.

Und einen Freund er sendet
Zur grünen Mayenau,
Den letzten Gruß er spendet
Der herzgeliebten Frau.
Da löscht die Hochzeitfackel aus,
Die ihr im Geist entglommen,
Und starb in Nacht und Graus.

Und als aus tiefem Leide
Sie wieder hob den Blick,
Da glänzt im Blumenkleide
Das Eiland, wie im Glück;
Da goß ein Rebenblüthenduft
So süß Erinnrungsträume
Durch die gewürzte Luft.

Jetzt kam, was Ruhe bringet,
Ihr vor die Seele hell,
Die Fluth, die sie umringet,
Zertheilt ihr Nachen schnell;
Es geht die schöne blasse Maid
Durch ferne Lande schweigend,
Im Blick der Liebe Leid.

Bald wird ihr Auge dreister,
Und kecker auch ihr Schritt,
Und vor des Ordens Meister,
Den obersten, sie tritt
Und sprach: „Nehmt hin, was noch ist mein,
Zu Gottes Eigenthume,
Ein reiches Inselein!

„Es scheinet warm die Sonne
Und pflegt die Rebe drauf,
Und Früchte glühn zur Wonne
Und Saaten rings vollauf!
Doch Eines, Eines bitt’ ich nur:
Herr Langenstein, der Ritter,
Der werde dort Comthur!“

Der Meister ihr gewähret
Die fromme Bitte gern;
Da war ihr Wunsch erhöret,
Wie dankte sie dem Herrn!
Da schied sie, Thränen in dem Blick,
Da glänzt ihr hell im Herzen
Zugleich des Liebsten Glück.

„So sind doch Ihm die Reben,
Die Felder Ihm gebaut!
Die Laube wird Ihn umweben,
Die mich und Ihn geschaut!
Und wo zusammen wir gefleht,
Ach, in der Burgkapelle,
Da tönt doch Sein Gebet!“ – –

Wohin die Maid geflüchtet,
Wo sie verweint die Zeit?
Das hat kein Mund berichtet,
Begraben ist ihr Leid.
Doch in dem neuen Ordenshaus,
Da tönte durch die Wellen
Ein ernster Sang hinaus:

„O Gottesminne hehre!
Du hast gelenkt mein Schiff
Auf sturmbewegtem Meere
Vorbei am Felsenriff!
Doch sanfte Still’ und wahre Ruh,
Die hab ich nie genossen, –
Wann deckt das Grab mich zu?“

„Es ist keinem Zweifel unterworfen“ – sagt Schönhuth in seinem Werke „Die Burgen des Hegau’s etc.“ (3. Heft, S. 30) daß dieser Hug von Langenstein derselbe Sänger ist, von dem wir mehrere Gedichte besitzen, nämlich ein Gedicht über die Märtyrin Martina in nicht weniger als 32,000 Versen, sodann eine astrologische Abhandlung von den 4 Elementen, 7 Planeten und 12 Himmelszeichen, und ferner ein Gedicht von 324 Versen, welches letztere Meister Sepp von Eppishusen „gueten Fründen zu Lust und Lieb im Jahr 1826 an’s Liecht stellte“ unter dem Titel: „Ein schön und anmüetig Gedicht, wie ein heidescher Küng, genannt der Littower, wunderbarlich bekert und in Prüssenland getoufft ward.“ (2. Auflage. Constanz 1826. Seemüller.)

Er nennt sich am Schlusse seines größeren Gedichtes ausdrücklich:

„Ob ez och wäre viwer (euer) gir
Das ich iv wissen lieze
Wie ich ze namen hieze,
Wolten jr mir guotes
Wünschen vnd stetes muotes

Ze gotte vnd vnverdrozzin (unverdrossen)
So wurde iv hie entslozzin
Min name vnd doch vil blüc
Ich bin geheizin brvder huc
Se nach namen von langenstein

Da was miner vordern hein
Zim tuischen huse ein bruoder
Den gottes minne ruoder
Ab dem tobenden Sewe (See) schielt (schaltete)
Der nie rechter rvove (Ruhe) wielt (waltete)
Noch de keiner sanfter stille etc.“

„Von diesem Hugo finden wir, daß er im J. 1298, also 16 Jahre nach der Vergabung der Insel Mainau an das Teutsch-Herrenhaus, im teutschen Hause zu Freiburg i. B. gelebt hat.
Eben so wenig läßt sich bestreiten, daß er Comthur des teutschen Ordens auf der Mainau war.“

Quelle:Gustav Schwab: Die Maid von Bodmann aus: Badisches Sagen-Buch I, S. 47–52, 1846
Link: https://de.wikisource.org/wiki/Die_Maid_von_Bodmann

1 Informationen zusammengestellt bzw. zitiert aus Wikipedia

Loading