Das Allgäu

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Das Allgäu

Das Allgäu

(historisch auch Albgau, Alpgau, Algaw, Algäu, Algau, Allgau, Albegowe, Algew …)

Die Landschaft wurde von den Gletschern aus den Alpen in der Würmeiszeit (Würm-Kaltzeit) als hügelige Endmoränen-Landschaft im nördlichen Voralpengebiet geformt. Das Allgäu besitzt – aus dieser geologischen Entstehung und Landschaftsform – keine exakte Grenze. Unterschieden wird politisch zwischen „württembergischem“ und „bairischem“ Allgäu. Im bairischen Teil wird der südlichste Teil des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben dazu gerechnet. So bilden der bayerische Landkreis Oberallgäu und die südlichen Teile des Landkreises Ostallgäu den Kern des Allgäus.

Teile des baden-württembergischen Landkreises Ravensburg zusammen mit Teilen des bayerischen Landkreises Lindau gehören als „Westallgäu“ dazu. Das ursprüngliche Allgäu erstreckt sich als schmaler Streifen südlich von Kempten zwischen Scheidegg, Oberstaufen über Immenstadt, Sonthofen und Oberstdorf nach Bad Hindelang. Während das Allgäu zu Deutschland gehört, liegen die Allgäuer Alpen als südliche Grenze des Allgäus etwa zur Hälfte auf österreichischem Gebiet.

„Der Name „Allgäu“ ist aus Alpgau umgebildet und demgemäß verstand man ursprünglich unter Allgäu eben diesen altschwäbischen Gau, dessen Grenzen im Süden die Wasserscheide der Iller und die Waldwildnis des heutigen Bregenzer Waldes im Westen, eine Linie vom österreichischen Dorfe Möggers gen Mariathann im Norden, die obere Argen, der Trauchburger Bergzug, die ehemalige Humminsfurt bei Martinszell und der oberste Lauf der Wertach waren. Dieser ursprüngliche Begriff ist selbst heute noch nicht völlig erloschen; unbewußt lebt er im Volksmunde fort, wenn die Nesselwanger das Allgäu erst bei Wertach angehen lassen und die Wombrechtser keine Algäuer sein wollen. Ohne es zu wissen halten diese Landsleute in ihrer Behauptung zähe die seit Jahrhunderten gefallenen Grenzen des alten Amtsbezirkes Alpgau noch fest. Eben die frühzeitige Auflösung des amtlichen Alpgaues aber bewirkte, dass dessen Name auf ein viel größeres Gebiet ausgedehnt wurde; schon 1306 wird die Stadt Isny, die ehedem zum Nibelgau gehört hatte, zu Algoia gerechnet. Wo aber die Grenzpfähle des erweiterten Allgäus zu stecken seien, darüber herrschten und herrschen noch verschiedene Meinungen.“
aus: Baumann, Franz Ludwig (1846-1915): Geschichte des Allgäus : von den ältesten Zeiten bis zum Beginne des neunzehnten Jahrhunderts / 1. Von der ältesten Zeit bis zur Zeit der schwäbischen Herzöge (1268) , Kempten, 1881

Allgemeines

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Historische Lexikoneinträge

Algäu (Algau)

der südwestlichste, von der obern Iller durchflossene Teil des bayrischen Regierungsbezirks Schwaben mit den angrenzenden Landstrichen Württembergs und Tirols, etwa der alte Albigau, woraus der jetzige Name entstanden ist. Der Algäu ist von den Algäuer Alpen, einer nördlich zwischen Rhein und Fernpaß gelagerten Gruppe der nördlichen Kalkalpen (s. Alpen, geographische Einteilung, und Karte »Tirol«), erfüllt. Außer der Iller haben hier noch die Flüsse Ill, Bregenzer Ach, Argen, Wertach und Lech ihren Ursprung. Die Verbindung zwischen den Tälern des Lech und Inn vermittelt die Lechstraße, die von Füssen aus die Alpen im Kniepaß und der Ehrenberger Klause durchschneidet, sich bei Nassereit teilt und teils nach Landeck, teils hinab nach Innsbruck führt. Die Bevölkerung treibt besonders Wald- und Feldwirtschaft und sorgfältige Wiesenkultur. Eine vorzügliche Rindviehrasse ist nach dem A. benannt.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 315.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006211127

Allgäu (Algäu)

südwestl. Teil des bayr. Reg.-Bez. Schwaben nebst den angrenzenden Teilen Württembergs, von den Allgäuer Alpen durchzogen (Hohes Licht 2687 m, Krottenkopf 2655 m, Mädelegabel 2649 m, Marchspitz 2615 m, Hochvogel 2589 m, Grünten 1733 m); Hauptorte: Kempten, Lindau, Immenstadt, Oberstdorf.
Quelle: Brockhaus‘ Kleines Konversations-Lexikon
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000897000