Fleischwangen – Sehenswertes, Geschichte und Insidertipps. Das etwas andere Portal zu Fleischwangen in Oberschwaben. Hier gibt es nützliche Links, (alte und neue) Karten, Fotos, Ausflugsziele, Sagen, Mythen, Geschichten und Gebräuche

Allgemeines

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Alemannische Wikipedia
Wikisource: Historische Quellen und Schriften
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Karten

Luftlinie-org berechnet die Luftlinienentfernung
sowie die Straßenentfernung zwischen zwei Orten und stellt beide auf der Landkarte dar. Startort ist Fleischwangen, den Zielort müssen Sie noch wählen. Voreingetragen ist ➥ Bisoro in Burundi

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Fotos & Abbildungen

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Kunst, Kultur und Brauchtum

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(Karten, Archivmaterialien und Luftaufnahmen vom Landesarchiv Baden-Württemberg)
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Beschreibungen vom Landesarchiv Baden-Württemberg

Geschichte

Ortsbeschreibung von Merian: ➥ https://de.wikisource.org/wiki/Topographia_Sueviae:_Fleischwangen

Ausflüge und Sehenswertes

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Webcams

Webcams in Fleischwangen und Umgebung

Nachbargemeinden

angrenzende Städte und Gemeinden (aus Wikipedia)

Teilgemeinden und Ortschaften

Ortschaften und Wohnplätze von Fleischwangen (aus Wikipedia)

Sagen, Mythen und Geschichten

Das silberne Messerchen

In der Gegend von Fleischwangen, wo die Burg des Ritters Hans von Ringgenburg stand und jezt nur noch ein Bauernhaus ist, geht die Sage vom »silbernen Messerchen.« In der Nähe dieses Hauses kam zu den Dienstboten, während sie auf dem Felde arbeiteten, vor etwa 80-90 Jahren noch ein ausnehmend schönes Fräulein in schwarzseidenem Kleide; ihr Angesicht strahlte und Locken wallten über ihre Schultern. Tagtäglich kam das schwarze Fräulein zweimal zu den Knechten, allemal zwischen Morgen und Mittag, um 9 oder 10 Uhr, zwischen Mittag und Abend um 4 Uhr; brachte ein Krüglein köstlichen Weines und ein Laiblein schneeweißen Brodes. Fräulein brachte dazu ein gar hübsches silbernes Messerlein, sagte allemal: »gebt mir fein mein Messerlein wieder, sonst bin ich verloren!«

So ging’s lange fort und die Knechte gaben das Messerlein immer wieder her. Mal wandelte Einen von ihnen die Lust an, das köstliche Ding zu behalten. Wie gewöhnlich, brachte zu seiner Zeit schwarz Fräulein das Krüglein, das Laiblein, das Messerlein wieder. Einer war so roh und grob, und gab das letztere nicht mehr her. Fräulein bat unter Schluchzen und Tränen, ihr doch das Messerlein wieder einzuhändigen; aber Alles half nichts: der böse Knecht gab’s nicht mehr heraus. Unter lautem herzzerreißendem Schreien und Klagen zerraufte sich schwarz Fräulein ihr schön Haar, zerriss ihre Kleider von Seiden und verschwand plötzlich, als ob sie die Erde verschlungen hätte. Seit jener Zeit kam das gute Fräulein nimmer. Die Knechte bekamen keinen Wein und kein Laiblein Brot mehr. Da, wo dieses geschehen, hört man noch oft ein Schluchzen und Weinen (Mündlich von Fleischwangen)
Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 3-4. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004560744

[Müllenhoff 281. 286. 576, wo ein Junge eine silberne Gabel vom Zwerg behält. Wolf, Beitr. II. 319. Rochholz A.S. I. 282. 195. 14, wo der Zwerg ein silbern Messerlein hervorzieht. Auch die Zwerge verschwinden und kommen seit dem Verluste des Messerchens nicht mehr.]

Brauchtum und Volksglaube

Taufsitte in Fleischwangen.

Nach der Taufe werden Pfarrer und Lehrer eingeladen, mit in’s Wirtshaus zu gehen; der Pfarrer geht nicht, aber der Lehrer. Mitsamt dem Kinde geht’s dann in’s Wirtshaus, wenn’s auf einem Hof ist, über Feld, kurz auch sonst gern über Feld, wobei man sich viele Anekdoten erzählt, besonders, wie man den Täufling im Schnee verloren. Bis Abends wird im Wirtshaus auf Kosten der Eheleute gefestet. Dabei ist die Hebamme notwendig. Abends gegen 7 oder 8 Uhr geht’s zurück in’s Haus selbst, dann wird erst recht gegessen und getrunken bis in die Nacht hinein. Acht bis vierzehn Tage nachher kommen, gleichviel ob ledig oder verheiratet, die nächsten Verwandten und Taufpaten abwechselnd jeden Sonn- oder Feiertag, eine Andere mit einem Korb voll Brot. Das Brot sind lauter Wegg, 25-30, aus einem Viertel Mehl, Milch, Butter, Zibeben etc. gebacken und sehr schmackhaft. Arme und reiche Wöchnerinnen bekommen es; man würde sich’s darum nicht ansehen lassen, wenn man’s bei Armen nicht täte. So hat die Wöchnerin drei bis 4 Wochen vollauf zu essen.
Quelle:Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 315-316.
Link: http://www.zeno.org/nid/20004577108

Die Kirchweih in Fleischwangen

An der Kirchweih wollen Knechte und Mägde ausnahmsweise ein recht vorzügliches Essen haben. Nudelsuppe und Fleisch und überhaupt alles Gute, wie man’s auf dem Lande haben kann, muß beigeschafft werden. Den ganzen Tag steht Bier und Wein da, und Jedes kann zugreifen, so oft es will. Unterläßt es ein Bauer und gibt nichts her, so muß er mit den Dienstboten übereinkommen per Tag 1 fl. bis 1 fl. 12 kr. Thut der Bauer auch dieses nicht, so gilt er als infam und kein Dienstbote bleibt mehr bei ihm. Die Kirchweihküchle spielen eine Hauptrolle. Das Nämliche findet statt an der sog. »Sichelhenke«, allwo die Dienstboten dieselben genießen.

Quelle: Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 161.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004575210

Hochzeitsitte in Fleischwangen

Kommen die Brautleute aus der Kirche, so warten schon die Buben mit Seilern und Stricken und »spannen vor«,[391] d.h. halten sie an, bis sie etwas bezahlen, zwei bis dreimal bis zum Wirtshaus.
Im Wirtshaus selbst beginnt der Hochzeitstanz damit, daß der Hausknecht in seinem ganz gewöhnlichen Knechtsanzug zuerst mit der Braut tanzt, dann erst der Bräutigam.
Die nächsten Verwandten sind frei; müssen aber dann mehr zur Hochzeit schenken; zum Theil jezt noch.
Quelle: Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 391-392.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004577590

Wenn’s keinen Butter geben will

… oder sonst an der Milch etwas fehlt, so schlägt man in Fleischwangen Kröten todt und hängt sie im Stalle auf, dann wird’s besser.
Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 488.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004572378

Am Charfreitag

…macht man kleine Hämmerlein aus Holz und schlägt die Bäume damit, dann gerät das Obst gut.
Quelle:Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 472.
Permalink:http://www.zeno.org/nid/20004571096

Am Charfreitag

… muß man den Hof säubern, dann bleibt alles Unziefer ferne.
Quelle:Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 472.
Permalink:http://www.zeno.org/nid/2000457110X

Vorsäen

Wenn eine Mannsperson beim Flachsbrechen vorübergeht, so wird vorgesäet; gerne tun es ledige Mädchen den ledigen Buben, um ihnen Gefallen oder Ehren zu erweisen. Ist es Jemand von dem höhern Range, sagen die »Brecherinnen«: (Federsee, Kappel)

I säh Ihna vor in Ehra
Und hoff‘, Sie werda mir was verehra,
Sei’s wenig oder mehr,
Ich thu‘ es dem Herrn N.N. zu Ehra,
oder meinem Schäzle etc.

Dasselbe ist auch in Fleischwangen. Bei Kißlegg, wenn ein bekannter Bursche oder irgend eine bekannte Mannsperson des Weges herkommt, so halten ihn die Brecherinnen auf, schütteln Flachs oder Hanf vor und grüßen ihn:

Den Herren hab‘ ich g’fangen
Mit Hanf und Anglen,
Gefangen aber muß er sein,
Bis er uns zahlt Bier und Branntwein!
worauf der Betreffende spenden muß.

Quelle:Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 429-430.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000457821X

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