Georg Truchseß von Waldburg – Der Bauernjörg
„Georg III. Truchseß von Waldburg-Zeil (* 25. Januar 1488 in Waldsee; † 29. Mai 1531 in Waldsee) war ein auch als Bauernjörg bekannter deutscher Heerführer und der bekannteste Vertreter des Hauses Waldburg im 16. Jahrhundert, das im Heiligen Römischen Reich ab 1525 das Erbtruchsessenamt innehatte und dieses als Bestandteil ihres Namens führte.
(…)
Als Bauernjörg wurde Georg vor allem durch seine Rolle im Bauernkrieg berühmt und wegen seines grausamen und erbarmungslosen Durchgreifens gegen die aufständischen Bauern gefürchtet.
Als im Jahre 1524 in Deutschland der Bauernkrieg begann, war der Großteil der kaiserlichen Truppen in den italienischen Kriegen gebunden. Nur unter großen Anstrengungen gelang es Georg von Waldburg, 4.000 Landsknechte zu rekrutieren und diese, entgegen ihren Überzeugungen und unter zahlreichen Desertionen, gegen die Bauern zu führen. Solange er keine Chance auf einen militärischen Sieg sah, schloss er Verträge mit den Bauern (z. B. Vertrag von Weingarten), die ihnen zwar leichte Verbesserungen brachten, an ihrer grundlegenden Situation aber nichts änderten und die Stellung der Herrschenden festigten.
Erst als nach dem Sieg in der Schlacht bei Pavia massenweise arbeitslose Kriegsveteranen nach Süddeutschland zurückkehrten, strömten genügend Landsknechte Waldburgs Werbern zu. Unter seiner Führung wurde nun ein Bauernhaufen nach dem anderen zerschlagen. Georg Truchsess führte einen gnadenlosen Feldzug, dem mehr als 20.000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Den versprengten Bauern zog er hinterher, überfiel sie in ihren Dörfern, ließ sie foltern, verstümmeln und hinrichten.“
(zitiert aus Wikipedia: ➥ Georg von Waldburg-Zeil (1488–1531)/ Bauernjörg)
Teilkapitel / Gliederung dieser Seite
Sagen, Mythen und Geschichten
Herrn Jörgen singen
Es geht ein Sprichwort in Schwaben: »Wart! ich will dir den Herrn Jörgen singen.« Das soll daher kommen. Georg Truchseß von Waldburg, der wackere Held im Bauernkriege, zog nach dem Flüsschen Luibas unweit Kempten, wo er den Bauern ein schlimmes Lied in den härtesten Tonarten sang, so dass sich sein Angedenken in obigem Drohwort erhalten.
Quelle: Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 414. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20005676029