Altshausen – Sehenswertes, Geschichte, Sagen, Mythen und Gebräuche. Das „etwas andere“ Portal mit Links, (alten und neuen) Karten, Fotos, Ausflugszielen

Allgemeines

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Wikipediaeintrag
Alemannische Wikipedia
Wikisource: Historische Quellen und Schriften

Historische Lexikoneinträge

Altshausen (Meyer 1905)

Stadt im württemberg. Donaukreis, Oberamt Saulgau, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Herbertingen-Isny und Altshausen-Pfullendorf, 592 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Schloß, Invalidenhaus und (1900) 2192 Einw. – Altshausen war seit 1264 Sitz des Landkomturs der Deutschordensballei Elsaß und Burgund, der zu den Reichsprälaten gehörte, und kam 1806 an Württemberg.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 395.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006218792

Alshausen (Pierer 1857)

1) sonst Grafschaft der deutschen Ordensballei Elsaß u. Burgund, j. teils zu Württemberg, teils zu Hohenzollern gehörig;
2) Dorf, ehed. Reichsdorf, Runkelrübenzuckerfabrik; 1600 Ew.
Quelle: Pierer’s Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 354.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009342443

Alshausen (Herder 1854)

ehemals Grafschaft der Ballei Elsaß und Burgund des Deutschordens, jetzt größtenteils württembergisch, mit A., Dorf 2000 E., Schloß, königl. Domäne; seit 1838 große Runkelrübenzuckerfabrik.
Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 136-137.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003193454

andere Schreibweise: Alschhausen

Karten

Karte Herzogtum Alamannia
Herzogtum Alamannia um 1000 n.Chr., Ausschnitt aus „Droysen: Allgemeiner Historischer Handatlas“ von 1886

Auf dieser Karte, die das Herzogtum Alamannia um das Jahr 1000 zeigt, findet sich im Zentrum der Ort „Hirzisegga“. Dabei handelt es sich um die Burg Hirschegg bei Altshausen. Konrad von Hirschegg war um das Jahr 1152 Bischof von Augsburg. „Konrad gehörte einer Freien-Familie an (…), die in Hirschegg (Gem. Altshausen, Lkr. Ravensburg) ihren Sitz hatte. Sie stand mit dem Kloster Petershausen (ehemals Diözese Konstanz, heute Stadt Konstanz) in enger Beziehung. Ein Vorfahre, Hermann von Hirschegg d. Ä., erwarb zur Regierungszeit Kaiser Konrads II. (1024-1039) in St. Maurice d’Agaune (Schweiz) einen Arm eines Gefährten des hl. Mauritius und schenkte diese Reliquie dem genannten Kloster. Außerdem übereigneten Hermann und dessen Bruder der Abtei Güter in Almannsweiler und Winnenden, beide in der Nähe von Saulgau gelegen.“ (Quelle)
Die Burg ist abgegangen, wenige Kilometer entfernt steht Schloss Altshausen, der Sitz des Königshauses Württemberg.

Luftlinie-org berechnet die Luftlinienentfernung
sowie die Straßenentfernung zwischen zwei Orten und stellt beide auf der Landkarte dar. Startort ist Altshausen, den Zielort müssen Sie noch wählen. Voreingetragen ist ➥ Bisoro in Burundi

Karte eingebunden aus https://www.openstreetmap.de/

Fotos & Abbildungen

Altshausen: Postkarte um 1900

Bildersammlung auf Wikimedia-Commons
Abbildungen auf Tumblr
Infos und Fotos auf Pinterest
Filme in der ARD-Retro-Mediathek (Filmbeiträge der 60er-Jahre)

Kunst, Kultur und Brauchtum

Kultur und Sehenswürdigkeiten (Wikipedia)
Abbildungen auf ‚Bildindex‘
➥ Bilder auf ‚Google-Art‘
Altshausen auf ‚Zeno-Org‘
Suchfunktion nutzen für Altshausen auf leo-bw.de
(Karten, Archivmaterialien und Luftaufnahmen vom Landesarchiv Baden-Württemberg)
Alphabetisch sortiertes Verzeichnis auf www.kloester-bw.de
Beschreibungen vom Landesarchiv Baden-Württemberg

Geschichte

Ortsbeschreibung von Merian: ➥ https://de.wikisource.org/wiki/Topographia_Sueviae:_Altshausen

Hermann der Lahme (Hermannus contractus, Hermann von Reichenau)

deutscher Geschichtschreiber, Sohn des schwäbischen Grafen Wolverad von Altshausen, geb. 1013, gest. 24. Sept. 1054, seit 1020 im Kloster Reichenau erzogen und später Mönch daselbst, war von Jugend auf an den Beinen gelähmt und konnte kaum verständlich sprechen, erwarb sich aber eine erstaunliche Gelehrsamkeit und zog viele Schüler nach Reichenau, die ihn sehr verehrten. Sein wichtigstes Werk ist das »Chronicon ab urbe condita ad annum 1054« (…) mit der Fortsetzung (bis 1066) seines Schülers Bertold (der auch ein mit vieler Wärme geschriebenes Lebensbild seines geliebten Lehrers hinzufügte), wegen seiner chronologischen Genauigkeit hochgeschätzt und im Mittelalter vielbenutzt, für die Jahre 1040–54 eine Quelle ersten Ranges. (…). Eine andre H. zugeschriebene, verloren gegangene Schrift über die Taten Konrads II. und Heinrichs III. ist wahrscheinlich nur von ihm verbessert, aber Wipos (…) Werk. Sein dichterisches Talent bewies H. in dem an Nonnen gerichteten Lehrgedicht »De octo vitiis principalibus« (…). Auch die Kirchengesänge: »Salve regina«, »Alma redemptoris« und »Veni sancte Spiritus« werden ihm zugeschrieben. Über Mathematik und Astronomie sind Werke von H. erhalten.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 215-216.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006765572

Ausflüge und Sehenswertes

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Webcams

Webcams in Altshausen und Umgebung

Nachbargemeinden

angrenzende Städte und Gemeinden (aus Wikipedia)

Teilgemeinden und Ortschaften

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Sagen, Mythen und Geschichten

Sagen und Mythen

Die Hölle

Die Hölle ist eine unterirdische Welt, mit Berg und Tal, Äckern und Wiesen, Seen und Teichen, mit Häusern und Hausrat. Denn in der Hölle gibt es einen Backofen, eine Küche, Kessel und Häfen; der Teufel hat eine Stube, ja er muss sogar einen Stadel haben, wozu hätte er einen »Mähnebuben«? Ja, mit Gunst zu sagen, hat er sogar einen Abtritt, der ist vor dem Höllentor, und man sagt etwas, das der Teufel hier mit losen Mäulern tue. Wie man’s an der Stubentür nicht selten bildlich dargestellt findet, führt eine breite Straße der Hölle zu, Fiedler und Schwebelpfeiffer voraus, hintendrein hüpft Paar und Paar nach dem Spruch des Kapuziners: »D‘ Schuh rab, der Höll‘ zu!« Denn barfuß tanzt man dem Teufel zu, nach dem Liedlein: »Zum Zipfel, zum Zapfel, zum Hennenloch nein, Alles muss versoffen sein, Strümpf und Schuh, lauft dem Teufel barfuß zu!«

Es gibt aber auch noch Nebenwege in die Hölle. Zum Exempel bei Altshausen, wo ein Schütze in die Erde versunken, in den tiefen »Gumpen« der Donau, in allerlei Weihern und Brunnen, wie im Mummelsee. Traktiert der Teufel seine Untertanen auch mit der »Schürgabel«, so ist es doch zu Zeiten gar lustig in der Hölle, denn nach dem Volkswitz »kommen alle schönen Mädchen in die Hölle« und laufen ihnen die Buben halt nach. Der Teufel ist gewissermaßen ein Gentleman, denn es gibt Kerls, die er um keinen Preis in seine Sippe aufnimmt – die dem Teufel zu schlecht sind. Man hält den Teufel für dumm, ja man sagt sogar, der und der ist dümmer als des Teufels Ranzen am letzten Teil! Nicht minder ist er sehr unflätig, und es soll von vielen garstigen Verrichtungen, die ihm zugeschrieben werden, gesagt sein, dass er die verdammten Seelen da hineinfahren lasse, wo die neunmalneunundneunzig Schneiderlein dem Bock entfahren.

Der Teufel hat bloß Mutter und Nahne (=Großmutter), denn er gehört einem »ledigen Pack«. Die Alte muss keine Schönheit sein, weil man beim Anblicke eines hässlichen Weibes zu sagen pflegt: »Die ist wüster als des Teufels sein‘ Nahne!« Weiters möge vermeldet werden, dass der Satan ein guter Läufer ist, wenigstens sagt man wohl nicht umsonst von einem ausgezeichneten Läufer: »Der lauft dem Teufel ein Ohr weg.« Der Beine halber hält man ihn nicht für so geschickt, dem menschlichen Fuß ähnliches zu leisten, weshalb man von sehr unwahrscheinlichen Ereignissen sagt: »Und wenn der Teufel auf Stelzen käm!«

Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 262-263, Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000456670X

Vom Ursprung, Anfang, Aufbau und Weyhung der heiligen Kreuz-Kappelen etc. bei Altshausen

Nach der Gnadenreichen Geburt Jesu Christi des Sohns Gottes, und Seligmachers der ganzen Welt, im 1617 Jahr, ist geschehen, dass Wunder-Zeichen, welches noch manniglich hierum bekannt und sehr wohlbewusst ist, nämlich, da ein sehr gottloser Mensch in dieser Nachbarschaft bewohnt gewesen, welcher aus Eingeben des Teufels und Rat der Schwarz-Künstlerischen Schützen (um verbotene Kunst im Schüssen zu erlangen, täglich 3 gewisse Schüsse zu haben.) Sich soweit hat Verführen lassen, das er 3 Samstage Abends unterm Geläut aller Glocken, für die Christ Gläubige Seelen im Fegefeuer, allhier nach dem Bildnis Christi am Kreuz geschossen, zwar am ersten, und andern Samstag das Bild gefählet (verfehlt), aber am 3ten Samstag zwo Kugeln mit solchem teuflischen Vorsatz geladen, da er das Bildnis verletzen wollte, wann gleich Christus der Sohn Gottes selbst leb- und wahrhaft da hängen sollte! Also zielte er nach dem Herzen, Schoß, und traf mit den zwo Kugeln das Bildnis Christi am Kreuz, unter der Seiten-Wunden: Welche Schusswunde sich gleich Fleisch- und Blut-Farb zeigte, und der böse Mensch alsbald mit beiden Füssen in die Erde gesunken, seine verfluchten Fußtritte den Menschen zur Warnung und Gedächtnis verlassen. Welches alles vorin, und nach dem groß, und lang geführten Krieg; darin sonst alles im Römischen Reich verwüstet worden, unverletzt bis auf den heutigen Tag, nicht ohne Wunder geblieben. – Dessen allem zur Kundschaft, wahrem Zeugnis und ewiger Bekräftigung hat im 1660. Jahr Albrecht von Berndorf etc. diese heilig Kreuz-Kapelle ganz neu erbaut. (Rechtschreibung zur besseren Lesbarkeit angepasst)

Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 424-425. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004569709

Am Bräuhausportal in Altshausen steht:

»Wer Frid nit halt
Der Hand verfalt.«

Quelle: Birlinger, Anton: Märchen und Sagen, Sitten und Gebräuche
Link: http://www.zeno.org/Literatur/M/Birlinger,+Anton/Märchen+und+Sagen/Sitten+und+Gebräuche/Sitten+und+Gebräuche/Anmerkungen?hl=altshausen

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