Der Bodensee – der größte (und tiefste) Binnensee Westeuropas ist Urlaubsziel, Wohlfühlort und Quell für Skurriles, für Sagen und Geschichten. Seine Uferlänge beträgt 273 km, durch die Lage des „Obersees“ liegen davon knapp zwei Drittel in Deutschland. Die Entfernung zwischen Bregenz (Rheinzufluss) und Stein am Rhein (Rheinabfluss) beträgt ca. 69 km. Je nach Jahreszeit und Zuflussmenge durch Schmelzwasser der Alpen wechselt der Wasserpegel. Der tiefste jemals gemessene Pegelstand des Bodensees bei Konstanz war 226 cm am 17. Februar 1858, der höchste Pegelstand wurde mit 576 cm am 3. September 1890 erreicht. Das mittlere Wasservolumen beträgt 48 Kubikkilometer, die Wasseroberfläche ca. 540 km². Die tiefste Stelle mit 251 Meter liegt zwischen Friedrichshafen und Romanshorn.
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Allgemeines
➥ Wikipedia:Bodensee
➥ Alemannische Wikipedia:Bodensee
➥ Wikivoyage: Bodensee (Projekt der Wikimedia)
➥ Wikitravel: Bodensee
➥ Wikisource: Historische Quellen zu Bodensee
Historische Lexikoneinträge
Der Bodensee
Bodensee, Schwäbisches Meer, frz. Lac de Constanze, der Lacus Brigantīnus (Bregenzer See) der Römer, Landsee, 538,5 qkm, 63,5 km lg., bis 14 km br., bis 252 m tief, 395 m ü.d.M., am Nordfuße der Alpen, vom Rhein durchflossen und von der Bodenseegürtelbahn umkreist. Der Bodensee gehört zu Baden, Württemberg, Bayern, Österreich und der Schweiz [Karte: Schweiz I]. Die nordwestl. Spitze der Überlinger See, die südwestl., durch kurzen Rheinlauf mit dem Obersee verbunden, der Zeller See oder Untersee. Großer Fischreichtum (26 Arten, bes. Lachsforellen und Blaufelchen). Inseln: Lindau im Ober-, Reichenau im Unter- und Mainau im Überlinger See. Wichtige Uferorte: bayr. Lindau; österr. Bregenz; schweiz. Rorschach, Arbon, Romanshorn; bad. Konstanz, Überlingen und Meersburg; württemb. Friedrichshafen (Dampffähre für Bahnzüge nach Romanshorn) und Langenargen.
Bedeutende Dampfschifffahrt; wichtige Eingangspforte in die Schweiz. Zahlreiche Reste von Pfahlbauten und aus der Römerzeit.
Quelle: Brockhaus‘ Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 230.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000969028
Karten
➥ Luftlinie-org berechnet die Luftlinienentfernung
sowie die Straßenentfernung zwischen zwei Orten und stellt beide auf der Landkarte dar. Startort ist Singen_(Hohentwiel), den Zielort müssen Sie noch wählen. Voreingetragen ist ➥ Bisoro in Burundi
[cbxgooglemap width=“100%“ height=“300″ zoom=“9″ scrollwheel=“1″ showinfo=“0″ infow_open=“1″ maptype=“roadmap“ lat=“47.633″ lng=“9.366″] Karte eingebunden aus https://www.openstreetmap.de/
Fotos, Postkarten und Abbildungen
➥ Bildersammlung auf Wikimedia-Commons
➥ Tumblr
➥ Pinterest
➥ Flickr
Sehenswertes
Am See
- Pfahlbauten Uhldingen
- Sealife Konstanz
- Insel Mainau
- Burg Meersburg
- Schulmuseum Friedrichshafen
- Dornier-Museum Friedrichshafen
- Zeppelinmuseum Friedrichshafen
- Marienschlucht Bodanrück
- Kletterpark Immenstaad
- Kletterpark Kressbronn
- Schiff- und Bootsfahrten auf dem See
- Haustierhof Reutemühle
- Maislabyrinth Nitzenweiler
- Der Teufelstisch ist eine markante Felsformation im Obersee. Er liegt im Uferbereich zwischen Wallhausen und dem Beginn der Marienschlucht gegenüber Überlingen und ist mit dem Seezeichen 22 gekennzeichnet. Es handelt sich um eine Felsnadel, die bei Niedrigwasser „tischartig“ zu sehen ist und 90 Meter vom Grund des Bodensees aufragt. Nach mehreren tödlichen Tauchunfällen, bei denen Taucher unter Wasser vermutlich die Orientierung verloren, ist das Tauchen dort seit 1994 verboten.
Oberschwaben
- Affenberg Salem
- Schloss-See Salem (und Schlosskirche)
- Forellenteich Lellwangen (Hier darf jeder angeln – bezahlt wird nach Kilo)
- Ravensburger Spieleland
- Ravensburger Spielmuseum
- Schaukelweg Deggenhausertal
- Wackelwald am Federsee (Bad Buchau)
- Maislabyrinth Gut Hügle (Ravensburg-Bottenweiler)
- Ponyreiten im Wildpark Sonnenhalde (Neukirch b. Tettnang)
- SwinGolf Bodensee (Deggenhausertal)
- Bogenparcours Lellwangen (Deggenhausertal)
- Hopfenmuseum (Hopfengut) Tettnang
Allgäu
- Alpsee Bergwelt mit Sommerrodelbahn
- Baumwipfelpfad Scheidegg
- Freie Reichsstädte Isny, Wangen, Memmingen
- Römerstadt Kempten
Schweiz
- Abenteuerspielplatz mit Tierpark in Kreuzlingen (fußläufig von KN Sealife)
Rheinabwärts
- Rheinfall Schaffhausen
- Stein am Rhein
Österreich
- iNatura Dornbirn
- Pfänder-Bergbahn (Tipp: Baden-Württemberg-Ticket gilt bis Lindau-Insel. Dort mit der Fähre nach Konstanz übersetzen. Zur Talstation sind es nur dreihundert Meter.
Frei-, Thermal- und Seebäder
Thermen
siehe https://oberschwabenschau.info/sehenswertes/themenstrassen-wege/schwaebische-baederstrasse/
Sonst Sehenswert
- Geschichte
- Kunst in Oberschwaben
- Landschaften
- Kirchen, Glaube & Klöster
- Außerschulische Lernorte
- Flora & Fauna
FunFacts zum Bodensee
Welcher Teil des Sees gehört zu Deutschland – wo verläuft die Grenze?
„Obwohl der Bodensee eine Fläche von 536 km² hat, der größte Binnensee Baden-Württembergs ist er damit nicht. Dies ist mit 5,1 km² der Schluchsee.
Grund für dieses Kuriosum ist die Tatsache, dass die Staatsgrenzen an den Uferlinien enden. Mit Ausnahme des Bereichs Untersee/Konstanzer Trichter existieren für den Bodensee keine Grenzverträge zwischen den drei Anrainerstaaten Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Seefläche an sich ist somit quasi »internationales Gewässer« und zählt nicht zur Staatsfläche von Deutschland, bzw. Baden-Württemberg, der Schweiz oder von Österreich.“
➥statistik-bw.de-Service-Monatshefte-20080811
Wie viele Menschen passen in den Bodensee?
Der Bodensee hat ein Volumen von 48 Kubikkilometer = 48.000.000.000 m³ = 48.000 Millionen m³.
Zum Vergleich: Geht man für eine Rechnung modellhaft davon aus, dass ein Mensch im Durchschnitt (Baby-Opa) ca. 50 kg wiegt und er in der Hauptsache aus Wasser besteht, sein spezifisches Gewicht also 1,0 sei – dann besitzt die Menschheit im Schnitt ein Volumen von 50 Liter pro Person.
Mit einer Erdbevölkerung von bald 8 Milliarden Menschen kommt die Menschheit somit auf ein Gesamtvolumen von 400 Milliarden Liter = 400 Millionen Kubikmeter = 0,4 Kubikkilometer.
Somit würde die gesamte Menschheit in flüssigem Zustand
48 Kubikkilometer/0,4 Kubikkilometer = 120 Mal in den Bodensee passen.
Kunst, Kultur und Brauchtum
➥ Kultur und Sehenswürdigkeiten (Wikipedia)
➥ ‚Bildindex‘
➥ ‚Google-Art‘
➥ ‚Zeno-Org‘
Webcams
http://www.bodenseeschifffahrt.de/webcams.html
Sagen, Mythen und Geschichten
Die Hexensteine bei Lindau
Als die ersten Verbreiter des Christentums am Bodensee werden die Heiligen Columbanus und Gallus genannt. Ersterer ist jetzt der Patron Rorschachs, letzterer der St. Gallens. Als Sankt Gallus einst in der Stille der Nacht am Seeufer stund und seine selbst gestrickten Netze in’s Wasser warf, hörte er einen Dämon, welcher von einem benachbarten Berge herab mit lauter kreischender Stimme einem andern Geiste mit Namen zu rufen schien, der in der Tiefe des See’s sich aufhielt. Der letztere antwortete: »Hier bin ich!« Da sprach der auf der Höhe: »Wohlan denn, so erhebe dich zu meiner Hilfe, auf dass wir jene Fremdlinge vertreiben, die, aus der Ferne daher kommend, meine Bilder im Tempel zerbrochen haben und das Volk, das mir diente, zu sich abgewendet. Auf! laßt uns die gemeinsamen Feinde über die Grenze jagen!«
Der im See antwortete: »Wehe, dass du die Wahrheit sprichst, das erfahre ich an mir selber, denn einer von ihnen setzt mir im Wasser zu und verödet meine Reiche; nie vermag ich seine Netze zu zerreißen, noch ihn selbst zu täuschen, weil auf seinen Lippen unaufhörlich die Anrufung des wahren Gottes schwebt.« Da ermannte sich der heilige Mann, verwahrte sich mit dem Zeichen des Kreuzes, bedräute die Teufel in Christi Namen und eilte zu seinem Meister Columban in die Zelle, zu erzählen, was er gehört. Dieser berief alsogleich die Brüder zusammen und kaum hatten sie angefangen zu beten und zu lobsingen, als sie auch das grässliche Geschrei der Dämonen vernahmen, die mit verworrenen Klagen über die Berge und den See sich flüchteten. Einer jener Verscheuchten, nach der Sage eine Hexe, soll in der Bedrängnis in drei Absätzen über den See gesprungen und sich dann weiter salviert haben.
In der nächsten Umgebung der Stadt stehen zwei Steine im See, welche beide den Namen »Hexenstein« führen; der kleinere befindet sich in der Umfassung der Seebadeanstalt zunächst der Römerschanze, der andere aber westlich der Sternschanze – außerhalb der Pallisadenreihe – unweit davon, wo der Eisenbahndamm die Stadt berührt. Der letztere Stein ist der größere, ragt bei niederem Wasserstand drei bis vier Fuß über die Wasserfläche hervor und ist ein sehr beliebter Tummelplatz der Möven. Besagte Hexe soll nun vom Schweizerufer mit einem Schritt zuerst auf den kleineren, mit dem zweiten auf den größeren und mit dem dritten Schritt an’s Land gesprungen sein. Auf beiden Hexensteinen soll ehedem der Abdruck eines menschlichen Fußes – und zwar mit der Spitze nach der Schwabenseite gekehrt – sehr deutlich zu erkennen gewesen sein.
Quelle: Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 29-30. Permalink:http://www.zeno.org/nid/20005672139
Die Sage von Todris
Wenn man von Rottenburg Seebronn zugeht, rechts an der Straße, wo der Wendelsheimer Weg hereinläuft, etwa 1/4 Stunde von Rottenburg, ist »Todris«, d.h. St. Theodorichskapelle. Dort konnte man noch vor zwanzig Jahren ein Bild sehen auf der Männerseite, unter der Vorbühne. Der Platz um das Kirchlein war zu erkennen; unten am Stich (Erhöhung) lag der Teufel auf dem Boden und auf ihm eine zersprungene Glocke.
Die Sage ist: Da, wo »Todris« steht, sei einst ein Bildstöcklein gestanden. Ein Wendelsheimer Bauer sei allemal, so oft er auf seine Felder in der Nähe fuhr, dahin und hätte sein Morgengebet verrichtet, die Engel haben aber unterdessen jedesmal seinen Acker gepflügt. Der Bauer beschloss, aus Dankbarkeit und aus Verehrung des Ortes ein Kirchlein zu bauen und dem hl. Theodorich zu weihen. So geschah es. Aber am Glockenturm blieb er hängen, sein Geld reichte nicht mehr weiter. Er machte eine Wette mit dem Teufel, dass er ihm eine Glocke herschaffe; er müsse aber noch vor Ende der ersten hl. Messe da sein, so gehöre die erste Seele sein, die herauskomme.
Der Teufel kam mit der Glocke über den Bodensee, wie ihm St. Petrus in der Luft begegnete, sie ihm entriss und in des See’s Grund warf. Der Teufel fing an zu suchen, es entstand dadurch ein furchtbarer Sturm auf dem Wasser; vergebens, er fand keine Glocke mehr. Es war schon spät; da fuhr er wie der Blitz gen Ravensburg und brachte die Glocke vom Mehlsackturm nach »Todris«. Die hl. Messe war aus und aus lauter Ärger warf er die Glocke an den Giebel des Kirchleins, dass sie einen Sprung bekam und wer es nicht glaubt, soll losen, wenn man läutet.
Quelle: Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 272-273. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004566831
Balladen
Des Fischers Haus am Bodensee
(Gustav Schwab, 1828)
Sein Haus hat der Fischer gebaut,
Es stehet dicht an den Wellen,
In der blauen Fluth sich’s beschaut,
Als spräch’ es: wer kann mich fällen?
Die Mauern, die sind so dicht,
Voll Korn und Wein sind die Räume,
Es zittert das Sonnenlicht
Herunter durch Blüthenbäume.
Und Reben winken herein
Von grünen, schirmenden Hügeln,
Die lassen den Nord nicht ein,
Die umhaucht nur der West mit den Flügeln.
Und am Ufer der Fischer steht,
Es spielt sein Netz in den Wellen,
Umsonst ihr euch wendet und dreht,
Ihr Karpfen, ihr zarten Forellen!
Sein frevelnder Arm euch zieht
Im engen Garn an’s Gestade;
Kein armes Fischlein entflieht,
Das kleinste nicht findet Gnade.
Auf steiget kein Wasserweib;
Euch zu retten, ihr stillen, ihr guten!
Und lockt mit dem seligen Leib
Ihn hinab in die schwellenden Fluthen.
„Ich bin der Herrscher im See,
Ein König im Reiche der Wogen!“
So spricht er und schnellt in die Höh’
Den schweren Angel im Bogen.
Und euer Leben ist aus,
Der Fischer, mit frohem Behagen,
Er tritt in das stattliche Haus,
An den harten Stein euch zu schlagen.
Er legt sich auf weichen Pfühl,
Von Gold und Beute zu träumen; –
O Nacht, so sicher und kühl,
Wo Hamen und Angel säumen!
Da regt sich das Leben im Grund,
Da wimmelts von Karpf’ und Forelle,
Da nagts mit geschäftigem Mund
Und schlüpft unters Ufer im Quelle.
Und frühe beim Morgenroth
Der Fischer kommt mit den Flechten;
Am Tage drohet der Tod,
Die Rache schafft in den Nächten.
Von Jahr zu Jahr sie nicht ruht,
Die Alten zeigen’s den Jungen;
Bis daß die schweigende Fluth
Ist unter das Haus gedrungen;
Bis daß in sinkender Nacht,
Wo der Fischer träumt auf dem Pfühle,
Das Haus, das gewaltige, kracht,
Versinkt in der Wogen Gewühle.
Ausgießet sich Korn und Wein,
Es öffnet der See den Rachen,
Es schlingt den Mörder hinein,
Er hat nicht Zeit zum Erwachen.
Die Gärten, die Bäume zugleich,
Sie schwinden, sie setzen sich nieder,
Es spielen im freien Reich
Die Fische, die fröhlichen, wieder.
Literatur
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1 Informationen zusammengestellt bzw. zitiert aus Wikipedia (Quelle siehe „Allgemeines“)